NS-Großanlagen und Naturschutz – Beispiele Westwall und ehemalige „NS-Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel

NS-Großanlagen und Naturschutz – Beispiele Westwall und ehemalige „NS-Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel

Veranstalter
Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang Bund für Umwelt- und Naturschutz LV NRW Wald und Holz NRW / Nationalparkforstamt Eifel
Veranstaltungsort
Tagungszentrum im Forum Vogelsang IP, 53937 Schleiden
Ort
Schleiden
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.10.2017 - 08.10.2017
Deadline
22.09.2017
Von
Stefan Wunsch

Die Zeit von 1933 bis 1945 war auch geprägt durch eine Bautätigkeit, die der Absicherung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft diente. Ein Beispiel ist der sogenannte „Westwall“ entlang der ehemaligen deutschen Reichsgrenze Richtung Frankreich, Luxemburg und Belgien, der der Vorbereitung eines Angriffskrieges diente. Viele seiner teilweise monumentalen Bauwerke sind bis heute erhalten. Heute setzt sich der Naturschutz für die Erhaltung alter Bunkeranlagen ein, da sich hier zahlreiche gefährdete Tier- und Pfl anzenarten angesiedelt haben. Manche Anlagen werden auch durch Wanderwege erschlossen.

In der „NS-Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel wurden Führungskader der NSDAP geschult. Die zentral im Nationalpark Eifel gelegene und in großen Teilen erhaltene Anlage dient heute als Lernort und ist zu einem internationalen Informations- und Begegnungszentrum ausgebaut worden, bei dem sowohl die Erinnerung an die Geschichte der NS-Herrschaft also auch die Naturentwicklung im Nationalpark Eifel im Mittelpunkt stehen. Im Forum Vogelsang IP informieren hierzu zwei barrierefreie Ausstellungen: Die Dauerausstellung „Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ und die große Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel. Viele der Bauwerke sind heute aber auch noch, trotz ihrer Bedeutung für den Natur- und Artenschutz, im Bestand bedroht. In Rheinland-Pfalz gelang es z.B., die Reste des Westwalls unter Kulturdenkmalschutz zu stellen. In NRW gibt es solch einen Schutz noch nicht. Zudem bestehen im Natur- und Denkmalschutz auch Unsicherheiten über die Frage, ob man sich überhaupt für den Erhalt von NS-Bauten einsetzen sollte. Ziel der Tagung in Vogelsang ist es, dieser Frage im Gespräch mit Fachleuten aus Naturschutz, Denkmalschutz, Geschichtswissenschaft, Umweltbildung, politischer Bildung und Touristik nachzugehen und Großanlagen aus der NS-Zeit zugleich als Lernorte in den Fokus zu rücken.

Programm

Freitag, 6. Oktober 2017

10:00 Uhr
Eröffnung der Tagung und Grußwort
Christina Schulze Föcking, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

10:30 Uhr
Einführung: Über den Umgang mit Bauten der NS-Zeit – zwischen Naturschutz und politischer Bildung – Am Beispiel des ehemaligen Westwalls in Rheinland-Pfalz
Roland Horne, Leiter Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz / Vorsitzender des BANU

Der Westwall

11:00 Uhr
Der „Westwall“: Strategische und ideologische Bedeutung in der NS-Zeit und Nachwirkungen heute
Dr. Karola Fings, NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

11:30 Uhr
Zur Rolle des Naturschutzes bei Planung und Bau des Westwalls
Dr. Nils Franke, Wissenschaftliches Büro Leipzig

12:00 Uhr Diskussion

12:30 Uhr
Umgang mit dem „Westwall“ in NRW
Überblick über die Situation / Einsatz des Natur- und Denkmalschutzes
Dr. Jochen Behrmann, BUND NRW

13:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr
Projekt „Grüner Wall im Westen“ in Rheinland-Pfalz – Bedeutung des Westwalls für Naturschutz und Biotopverbund
Eva-Maria Altena, Trier

Vogelsang IP

14:45 Uhr
Vogelsang in der Naturerlebnislandschaft des Nationalparks Eifel und seine Rolle im Informationsnetzwerk
Michael Lammertz, Nationalparkforstamt Eifel, Wald und Holz NRW

15:15 Uhr
Vogelsang als internationaler Platz im Nationalpark Eifel – Informationsort über die NS-Zeit
Stefan Wunsch M.A., Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang

15:45 Uhr Diskussion

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Führung über das Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang
Team der Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang

18:00 Uhr Abendessen

19:00 Uhr
Besuch der beiden Dauerausstellungen
○ „Bestimmung Herrenmensch: NS-Ordensburg zwischen Faszination und Verbrechen“
○ „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel
In den Ausstellungsräumen finden Sie Ansprechpartner

22:00 Uhr Schließung der Ausstellungen, Ende des ersten Tages

Samstag, 7. Oktober 2017

9:00 Uhr
NS-Bauten in NRW aus Sicht der Denkmalspflege
Dr. Monika Herzog, Landschaftsverband Rheinland, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland

9:30 Uhr
Westwall aus Sicht der Bodendenkmalspflege – als Denkmal und Erinnerungsort sichern und zugänglich machen
Dr. Christiane Schmidt, Landschaftsverband Rheinland, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

10:00 Uhr Diskussion

10:45 Uhr Pause

11:00 Uhr
Das „Schlachtfeld Hürtgenwald“ als Schauplatz und Erinnerungsort
Prof. Dr. Christoph A. Rass, Historisches Seminar, Universität Osnabrück

11:30 Uhr
Umgang mit Spuren der NS-Zeit in Ostbelgien
Dr. Carlo Lejeune, Zentrum für Regionalgeschichte in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (ZRDG)

12:00 Uhr Diskussion

12:30 Uhr Mittagessen

13:30 Uhr Open Space
Kick-Off Vorträge zu den Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung in Vogelsang
Andrea Nepomuck, Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang

NS-Bauten und Tourismus: Zwischen Faszination und Schrecken
Kirsten John-Stucke M.A., Kreismuseum Wewelsburg

Umgang mit NS-Bauten heute – erhalten, pflegen, abreißen?
Florian Dierl/Melanie Wager, Museen der Stadt Nürnberg - Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

14:00 Uhr
Möglichkeit, sich in die verschiedenen Arbeitsgruppen einzubringen und auszutauschen im Rahmen eines Open Space

16:00 Uhr Pause

16:30 Uhr
Zusammenfassung der Ergebnisse des Open Space und Schlussdiskussion

17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Sonntag, 8. Oktober

Optional und auf eigene Kosten

Teilnahme an Führungen in Vogelsang, im Nationalpark und in der Region. Exkursionen:
Ø Camp Vogelsang und der Kalte Krieg
Ø Westwallbau und Vennkultivierung
Kosten: 10 €uro pro Person pro Exkursion.
Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung für die Exkursionen, um besser planen zu können.

Termin
Freitag, 6. Oktober 2017, 10:00 bis 22:00 Uhr
Samstag, 7. Oktober 2017, 09:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag, 8. Oktober 2017, Optional: Exkursionen

Tagungsstätte
Forum Vogelsang IP
Vogelsang 70
53937 Schleiden

Ausrichter
Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW
BUND LV NRW
Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang
Wald und Holz NRW / Nationalparkforstamt Eifel

Leitung
Saskia Helm, NUA NRW
Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, BUND NRW
Stefan Wunsch M.A., Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang
Dr. Kerstin Oerter, Nationalparkforstamt Eifel, Wald und Holz NRW

Anmeldung
bei der NUA online unter www.nua.nrw.de oder per E-Mail an poststelle@nua.nrw.de; mit beiliegendem Anmeldebogen per Post oder per Fax an 02361/ 305-3340.

Anmeldeschluss: 22. September 2017

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

Organisatorische Fragen beantwortet Andrea Balzer, Tel. 02361/ 305-3345, E-Mail andrea.balzer@nua.nrw.de

Fachliche Fragen beantwortet Saskia Helm, Tel.: 02361/ 305-3318, E-Mail saskia.helm@nua.nrw.de

Kosten
Die Teilnahmegebühr beträgt 80,00 € inkl. Tagungsverpflegung/Getränken und Eintritt in die Ausstellungen, ohne Übernachtung. Sie ist vor Ort bar zu entrichten.

Kontakt

Andrea Balzer
Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW
Postfach 101051, 45610 Recklinghausen

02361 / 305-3345
02361 / 305-3345
andrea.balzer@nua.nrw.de

http://www.nua.nrw.de/veranstaltungen/hinweise/artikel/1322-ns-grossbauten-und-naturschutz/detail/
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