Mittel- und Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg

Mittel- und Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg

Veranstalter
Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität, Warschau; Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg
Veranstaltungsort
Botschaft der Slowakischen Republik (Hildebrandstraße 25, 10785 Berlin)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.01.2018 - 02.02.2018
Deadline
25.01.2018
Von
Dr. Burkhard Olschowsky

In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg (1918–1923) verdichteten sich im östlichen Europa politische, militärische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen in besonderem Maße. So war jene Zeit zum einen geprägt von den Bemühungen, eine internationale Friedensordnung zu schaffen und bisher unterdrückten Nationen zur Emanzipation zu verhelfen. Zum anderen bestimmten sie politischer Revisionismus und territoriale Ansprüche sowie ein Maß an politischer Gewalt, das vielerorts eine Fortsetzung des Krieges unter veränderten Bedingungen war. Die politisch Verantwortlichen suchten die jungen Nationalstaaten vor radikalen politischen Utopien zu bewahren und mussten sich den Herausforderungen einer sozialen und wirtschaftlichen Krise stellen, den Wiederaufbau vielfach verwüsteter Landstriche bewältigen und die soziale Versorgung von Invaliden, Leidtragenden des Krieges gewährleisten. Die Tagung umfasst Teilstudien und transnationalen Untersuchungen, um das wechselseitige Verständnis für partikulare Entwicklungen in einzelnen europäischen Staaten zu fördern, aber dabei auch übergreifenden Phänomenen gerecht zu werden.

Konferenzsprachen:
Die Tagung wird simultan auf Deutsch und Englisch übersetzt.

Anmeldung bis 25. Januar 2018 unter:
http://cas.sozphil.uni-leipzig.de/postWWIconference/

Partner:
Universität Leipzig – Centre for Area Studies; Jagiellonische Universität Krakau, Fachbereich für Historische Anthropologie; Pavol Jozef Šafárik Universität in Košice, Institut für Geschichte; Ungarische Akademie der Wissenschaften, Institut für Humanwissenschaften, Zentrum für Geschichte; Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca; Slowakisches Institut in Berlin
In Zusammenarbeit mit:
Botschaft der Slowakischen Republik
Gefördert von:
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien; Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen im Rahmen des Programms „Niepodległa“ 2017–2021

Programm

Mittwoch, 31. Januar 2018
13.30 – 14:30 Uhr
Begrüßung durch den Botschafter der Slowakischen Republik, S.E. Peter Lizák
Eröffnung der Tagung durch Jan Rydel und Matthias Weber

Einführungsvortrag
Jay Winter: The Second Great War, 1917–1923
14:30 – 15:00 Uhr Kaffeepause

15:00 – 17:00 Uhr
I. Das Ende der Imperien und die Entstehung einer neuen Staatenordnung
Moderation: Martin Pekár
László Szarka: Die Alternative des Verhandlungsfriedens in Donauraum. Ungarn und die Nachbarvölker zwischen Asternrevolution und kommunistischer Machtergreifung 1918–1919
Tobias Weger: "Mitteleuropa", "Międzymorze" and the "Little Entente". Conflicting transnational spatial concepts in East-Central and Southeast Europe
Jochen Böhler: The Central European civil war, 1918–1921
Gennadi Korolov: “The United States between the Baltic and Black Seas” of Anton Łuckiewicz and the project of Ukrainian federation Otto Eichelman. A comparative study of federalism
Kommentar: Dušan Kováč
17:00 – 17:30 Uhr Kaffeepause

17:30 – 19:30 Uhr
II. Neubeginn und politische Emanzipation (Teil 1)
Moderation: Robert Zurek
Burkhard Olschowsky: “Das Selbstbestimmungsrecht der Nationen“ aus der Perspektive W. I. Lenins und W. Wilsons
Michael Eric Lambert: The end of the German Empire and the emergence of the Volksdeutsche terminology
Wolfgang Templin: Versailler Scharaden. Polen und die Ukraine auf den Pariser Friedenskonferenzen
Marcela Sǎlǎgean: New beginnings and political emancipation in Romania after the First World War
Kommentar: Wolfgang Hardtwig

Donnerstag, 1. Februar 2018
9:00 – 11:00 Uhr
III. Neubeginn und politische Emanzipation (Teil 2)
Moderation: Rafał Rogulski
Attila Simon: Proletarischer Internationalismus oder Nationalismus. Alternativen der Sozialdemokratie in der Slowakei nach dem Ersten Weltkrieg
Andreea Dăncilă: The Dynamics of post-war political structures in multiethnic regions. Transylvania at the end of 1918
Beka Kobakhidze: Paris 1919–1920: Georgia`s independence in the political West
Karolina Łabowicz-Dymanus: Granting political rights to women in Czechoslovakia, Hungary and Poland: towards gender equality or a pragmatism of national revival?
Kommentar: Jan Rydel
11:00 – 11:30 Uhr Kaffeepause

11:30 – 13:00 Uhr
IV. Soziale, ökonomische und kulturelle Aspekte
Moderation: Malkhaz Toria
Maciej Górny: Post-WWI East-Central Europe and the challenges of economic reconstruction, 1918–1923
Piotr Juszkiewicz: Modernism and war. The notion of regeneration in European art and architecture after WWI
Peter Haslinger: Konkurrenz im Gelände: Staatliche Interessen und lokale Lebenswelten im Kontext der ungarisch-tschechoslowakischen Grenzziehungs-kommission 1921–1925
Kommentar: Stefan Troebst
13:00 – 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr – 16:00 Uhr
V. Revolutionen, Gegenrevolutionen, Revisionismus und territoriale Ansprüche
Moderation: Matthias Weber
Arnold Suppan: Cuius regio eius natio. Arguments to legitimize territorial claims against other nations` lands
Andrei Zamoiski: “Peasants wait for them with hope”: The civil war in Belarusian province 1919–1922
Ibolya Murber: Die Habsburgermonarchie, Österreich und Ungarn in der Sogwirkung der russischen Oktoberrevolution” zwischen 1917 und 1919
Rastko Lompar: The “Red Scare” in Yugoslavia: the Hungarian “Soviet republic” and the beginning of Yugoslav anti-communism 1919–1921
Kommentar: Ingo Loose
16:00 – 16:30 Uhr Kaffeepause

16:30–18:00 Uhr
VI. Soziale und psychologische Folgen des Krieges
Moderation: Bartosz Dziewanowski-Stefańczyk
Marek Syrný: Finis Hungariae – Vivat Czechoslovakia. Slovak politics and society at the edge of the 1918–1919
Rudolf Kučera: Murder and the post-war reconstruction. Czechoslovakia and Austria compared
Joanna Urbanek: From the shell shock to the Rentenneurose. Early research on war trauma in Poland, Austro-Hungary and Germany (1917–1923)
Kommentar: Hannes Grandits

Freitag, 2. Februar 2018
9:30 Uhr – 11:00 Uhr
VII. Erinnerungen an den „Großen Krieg”
Moderation: Burkhard Olschowsky
Bartosz Dziewanowski-Stefańczyk: Creation of new politics of memory as a consequence of the rebirth of a state. Case study: Poland in the first years after the First World War
Vasilius Safronovas: Non-overshadowed expressions of the First World War experiences in Lithuania (1914–1923)
Florin Abraham: Did the Great War end? Memory and memorialization of the First World War in Romania
Kommentar: Attila Pók
11:00 – 11:15 Kaffeepause

11:15–12:00 Uhr
Abschlussvortrag
Mariusz Wołos: Versailles – Stabilisierung oder Destabilisierung in Mittel- und Osteuropa?
12.30 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

Burkhard Olschowsky

Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a, 26127 Oldenburg

Burkhard.Olschowsky@bkge.uni-oldenburg.de

http://www.bkge.de