Weitergabe und Wiedergabe. Authentizität und immaterielles Kulturerbe

Weitergabe und Wiedergabe. Authentizität und immaterielles Kulturerbe

Veranstalter
Römisch-Germanisches Zentralmuseum; Heidelberg School of Education; Leibniz-Institut für Europäische Geschichte; Zentrum für Zeithistorische Forschung; Leibniz-Forschungsverbund Historische Authentizität
Veranstaltungsort
Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Ernst Ludwig Platz 2, 55116 Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.02.2018 - 20.02.2018
Deadline
09.02.2018
Website
Von
Achim Saupe, ZZF Potsdam

Authentizitätsfeststellungen haben durch die Bewahrung von „immateriellen Kulturformen“, wie sie durch die UNESCO gefördert wird, neuen Aufschwung bekommen. Diverse Bräuche und Rituale, Handwerkstechniken sowie Naturwissen aus aller Welt stehen auf Listen zum Schutz, zur Dokumentation und zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes. Parallel dazu entstehen immer neue Formen wie z. B. Re-Enactments und andere moderne Vermittlungsformate imaginierter, vermeintlich rekonstruierter kultureller Praktiken. Welche Bedeutung haben – im internationalen Vergleich – diese Formen „immaterieller Authentizität“ für die Geschichtskultur der Gegenwart? Welche kulturellen und politischen Aussagen/Interessen können hinter den Bewahrungspraktiken stehen? Welche Rolle spielen sie bei der Begründung, Abgrenzung und gegenseitigen Anerkennung von „Kulturen“ und „Gemeinschaften“, von nationalen, ethnischen, religiösen und anderen gruppenspezifischen Identitäten? Welche kulturellen Standardisierungen resultieren aus dem globalen Bewahrungs- und Authentisierungsbestreben, und welche politische Bedeutung hat dies, etwa im Rahmen des Schutzes von Minderheiten? Welche gesellschaftliche Relevanz kommt dem immateriellen Erbe heute zu und welche Bedeutung wird ihm in Bildungsfragen zugestanden?

Programm


19. Februar 2018
13.30 Uhr - Alexandra W. Busch, Stefanie Samida, Achim Saupe – Einführung

14.00-16.00 Uhr - Theoretische und praktische Zugänge I

14.00 Uhr, Eva- Maria Seng (Universität Paderborn, Kulturwissenschaftliche Fakultät): Authentizität und kulturelles Erbe – Genese und Aufnahme des Authentizitätsaspekts in die Welterbekonvention
14.40 Uhr, Markus Tauschek (Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Uni Freiburg): Immaterielles Erbe inszenieren. Authentizität als Herausforderung
15.20 Uhr, Helmut Groschwitz (Bayerische Akademie der Wissenschaften): Kulturerbe als Netzwerk – aus dem Alltag eines Kulturerbeberaters

16.00-16.30 Uhr - Pause

16.30-18.30 Uhr - Theoretische und praktische Zugänge II

16.30 Uhr, Dieter Quast (RGZM): Kulturelle Praktiken in der neuen Dauerausstellung des RGZM
17.10 Uhr, Peter Wolff (Kneipp-Bund Landesverband Hessen): Kneippen – Vom Wassertreten zum immateriellen Kulturerbe – und wie geht es weiter?
17.50 Uhr, Joern Bohlmann (Deutsches Museum): Glückliches Schiff – und was noch? Maritime Handwerke, Authentizität und immaterielles Kulturerbe in skandinavischen und deutschen Museen

18.30-19.00 Uhr - Pause

19.00–19.45 Uhr - Abendvortrag
Marxiano Mellotti (Università degli Studi Niccolò Cusano, Roma): A Liquid Past. Intangible Heritage between Authenticity and Reinvention

Ab 20.00 Uhr - Empfang
Gemeinsames Abendessen

20. Februar 2018
9.00-12.40 Uhr - Bräuche, Rituale und religiöse Praktiken
9.00 Uhr, Lisa Zuefle (Universität Tübingen): Der Gott der Köstlichkeiten: Die  Wertschöpfung heiliger Speisen am Jagannath Tempel in Puri, Indien
9.40 Uhr, Lesley N. Braun (Humboldt Universität zu Berlin): Congo’s Muscle Memory Museum: The Embodied Memory of Congolese Dance Performances
10.20 Uhr, Christoph Kohl (GEI Braunschweig): „Echt“ versus „falsch“: Manjuandadis im Wandel und ihre umstrittene Authentizität

Kaffeepause

11.20 Uhr, Christoph Wiesinger (Heidelberg): Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Existenz: Authentizitätsfragen in religiösen Vollzügen
12.00 Uhr, Deniza Popova (Berlin): Musik als Kommunikationsmedium zwischen historischer und situativer Authentizität

12.40 –13.40 Uhr - Mittagspause

13.40-15.00 Uhr - Immaterielles Erbe und kulturelle Bildung

13.40 Uhr, Carmen Naumann (Ruhr-Universität Bochum): Archäologie in Ungarn im Dienste von Geschichte und kulturellen Traditionen 1956-1989
14.20 Uhr, Markus Walz (HTWK-Leipzig): Das immaterielle Kulturerbe „Handwerke“ als Museumsaufgabe zwischen Marketingmanagement und Bildungsarbeit

15.00–15.30 Uhr - Abschlussdiskussion

Kontakt

Peter Bibinger (RGZM)
bibinger@rgzm.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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