«Pleiten, Pech und Pannen» in Familienunternehmen

«Pleiten, Pech und Pannen» in Familienunternehmen

Veranstalter
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.
Veranstaltungsort
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.11.2018 -
Website
Von
Justin Rosenstiel

In diesem Jahr befasst sich der Arbeitskreis Familienunternehmen mit «Pleiten, Pech und Pannen» in Familienunternehmen.
Die 15. Sitzung findet am 9. November 2018 in Frankfurt am Main statt.

Familienunternehmen gelten in Deutschland einerseits als Rückgrat der Volkswirtschaft, als Stabilitätsanker, der auch im Zeitalter der Globalisierung und der großen «Multinationals» nichts an ökonomischem Gewicht eingebüßt hat. Andererseits sind eigentümergeführte Unternehmen – so scheint es – per se labile Organisationen, hängt ihre langfristige Existenz doch von zahlreichen spe-zifischen Voraussetzungen ab: eine über Generationen hohe Geburtenrate, die Bereitschaft der Kinder unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, ein hohe Kongruenz von Familien-, Unternehmens- und Gesellschafterinteressen etc.

Dass Familienunternehmen vielleicht noch stärker als Firmen mit einer anderen Corporate Governance unter dem Damoklesschwert von «Pleiten, Pech und Pannen» ihren Geschäften nachgehen, zeigen nicht nur der Niedergang weithin bekannter Unternehmen (wie z.B. der Anton Schlecker e.K. oder der Privatbank Sal. Oppenheim) und die öffentliche Berichterstattung über familiäre Grabenkämpfe großer Unternehmerfamilien (wie etwa der Brüder Albrecht), sondern auch ein Blick auf die nüchternen Zahlen. Nach Angaben des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (2015) beträgt die durchschnittliche Lebensdauer eines inhabergeführten Familienunternehmens lediglich 24 Jahre. Neben falschen strategischen Entscheidungen in Phasen eines beschleunigten Strukturwandels von Märkten, Produktionsverfahren und Kommunikationstechniken und neben Familienstreitigkeiten und verletzten Gefühlen bei Angehörigen der Gründerfamilie gefährdet offenkundig die Suche nach einer angemessenen Nachfolgeregelung, der Übergang der Unternehmensführung auf die nächste Generation, immer wieder die Existenz von Familienunternehmen.

In seiner 15. Sitzung möchte sich der Arbeitskreis aus unterschiedlichen Perspektiven «Pleiten, Pech und Pannen» von Familienunternehmen nähern. Exemplarische Fallstudien, die sich mit den Ursachen für den Niedergang, gescheitertem Krisenmanagement, misslungenen Rettungsversuchen etc. auseinandersetzen, sind ebenso hilfreich wie quantitativ angelegte Studien, die etwa über einen längeren Zeitraum Insolvenzen von eigentümergeführten Unternehmen in ausgewählten Branchen oder Regionen erheben. Ebenfalls willkommen sind Beiträge, die sich explizit den Folgen und der Wahrnehmung von Firmenzusammenbrüchen widmen. Wie erlebt die Familie den Niedergang ihres Unternehmens? Sehen sich erfolglose Unternehmer als «Versager»? Betätigen sich nach der Insolvenz oder nach einem Verkauf der Firma Familienmitglieder weiter als Unternehmer? Welchen Leitbildern und Semantiken folgt der Umgang mit dem «Scheitern» sowohl in den Unternehmen selbst, aber auch in der Öffentlichkeit?

Vorschläge zu Referaten, inklusive einer kurzen Angabe zu Ihrer Person (zusammen etwa eine Textseite) schicken Sie bitte als pdf-Dokument per E-Mail bis zum 31. Juni 2018 an die:
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.
Frau Dr. Andrea H. Schneider-Braunberger
ahschneider@unternehmensgeschichte.de

Programm

Kontakt

Dr. Andrea H. Schneider-Braunberger
Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V.


Redaktion
Veröffentlicht am
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Deutsch
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