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Mediterrane Perspektiven – Transkulturalität der Mittelmeerwelt und deutschsprachige Literatur der Vormoderne

Mediterrane Perspektiven – Transkulturalität der Mittelmeerwelt und deutschsprachige Literatur der Vormoderne

Veranstalter
Prof. Dr. Jutta Eming, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Dina Aboul Fotouh Salama, Universität Kairo, Prof. Dr. Michael Gottlieb Dallapiazza, Università di Bologna
Veranstaltungsort
Ort
Palermo
Land
Italy
Vom - Bis
26.07.2020 - 02.08.2020
Deadline
30.09.2018
Von
Falk Quenstedt

Verschiedene geisteswissenschaftliche Disziplinen haben in jüngerer Zeit ein intensives Interesse an der mediterranen Welt des Mittelalters und der frühen Neuzeit entwickelt. Dabei haben verschiedene Ansätze zu vielfältigen Neuperspektivierungen dieses Raums geführt. In der Geschichtswissenschaft wird das Mittelmeer nicht mehr als Grenze zwischen kulturellen Blöcken begriffen, sondern vielmehr als Zone komplexer, differenzierter und stets wandelbarer Verflechtungen unterschiedlicher Machtzentren, die sich in Relation und Konkurrenz zueinander positionieren und definieren (z.B. bei Horden/Purcell, Abulafia, Borgolte, Drews, Houben, Oesterle). Die Kunstwissenschaft hat auf zahlreiche Gemeinsamkeiten einer mediterranen materiellen Kultur hingewiesen (z.B. Grabar, Contadini, Dolezalek, Shalem). Das im Mittelmeerraum geografisch zentral gelegene Palermo, die Stadt Rogers II., bildete einen besonders einflussreichen Knotenpunkt dieser mediterranen Vernetzungen.

Doch ist das Mittelmeer nicht nur ein transkultureller Interaktionsraum der Akteure und Dinge, sondern auch der Sprachen und Literaturen, wofür Literaturwissenschaftlerinnen und –wissenschaftler verstärkt Aufmerksamkeit reklamieren (z.B. Menocal, Mallette, Kinoshita, Gaunt).
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Vor dem Hintergrund der genannten Aspekte wird eine spezifische Signifikanz des Mittelmeerraums und seiner Transkulturalität für die deutschsprachige Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit erkennbar. Die Sektion setzt es sich zum Ziel, diesen spezifischen Ort in seiner Verbindung zur deutschen Literatur in der Vormoderne erstmals unter transkulturellen Fragestellungen zu thematisieren und damit einen neuen Ansatz für eine transkulturell orientierte Germanistik zu erschließen. Die Sektion möchte dafür zwei Schwerpunkte setzen:

Zum einen wird es um die Frage nach der Verbindung des Mittelmeerraums und seiner vielsprachigen ‚Literaturen‘ (Arabisch, Griechisch, Hebräisch, unterschiedliche romanische Sprachen, Türkisch usw.) zur deutschsprachigen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit gehen. Hier sollen transkulturelle Transferprozesse und die Wissensbewegungen, die sie bewirken, Gegenstand der Untersuchung sein – eine Perspektive, welche einer Praxis von Literaturgeschichtsschreibung, die nationalsprachlich oder rein europäisch verfährt, kritisch begegnet. Sind, mit Homi K. Bhabha gesprochen, nicht gerade ‚kulturelle Übersetzungen‘ Impulsgeber literarischer Innovationen?

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Falk Quenstedt

falk.quenstedt@fu-berlin.de

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