Dr. Katharina Wimmer
Die Ausstellung mit Porträts aus dem GULag wird bis zum 30. Juni 2018 im Obergeschoss des Vorderhauses in der Lindenstraße 54 zu sehen sein. Gezeigt werden erstmals Bilder, die der Künstler Solomon Gerschow zwischen 1948 und 1956 im sowjetischen Arbeitslager Workuta nördlich des Polarkreises malte.
Solomon Gerschow (1907-89) war zweimal – 1932 und 1948 – vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet worden; seine Werke wurden jeweils zerstört. Der Künstler, der bei Chagall und Malewitsch studiert hatte, konnte im Lager malen, weil er in einer »Kulturell-Erzieherischen Abteilung« eingesetzt war.
Die Lager von Workuta gehörten zum System der Arbeitslager in der Sowjetunion, das unter der Bezeichnung GULag bekannt wurde. Dort waren auch Deutsche inhaftiert – unter ihnen Gefangene, die zwischen 1945 und 1952 im Untersuchungsgefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in der Potsdamer Lindenstraße 54/55 inhaftiert waren und hier durch ein Sowjetisches Militärtribunal zu Lagerhaft in der Sowjetunion verurteilt worden waren.
Die Ausstellung zeigt vor allem Porträts von Mitgefangenen, die Gerschow nicht vordergründig als Häftlinge, sondern als individuelle Persönlichkeiten sah.
Eintritt 2 € pro Person, ermäßigt 1 €