Dr. Johannes Schütz, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Montag, 17.09.2018
14:00 Uhr: Begrüßung und Einführung
Prof. Klaus Vogel, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Thomas Krüger, Bundeszentrale für politische Bildung
Dr. Johannes Schütz, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
Panel 1: Aktionsfelder
Zu Beginn der Tagung wird das gesamte Feld rechter Spieler in den Blick genommen. Es wird versucht, die Akteure und die Bewegungsformen anhand ihrer Weltbilder und Aktionsfelder zu differenzieren, zugleich aber auch die ideologischen Überschneidungen herauszuarbeiten und personale Netzwerke und Beziehungsmuster aufzudecken. Damit lassen sich die Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Querverbindungen rechter Akteure erfassen, um sie anschließend am Beispiel der Identitären Bewegung durchzugehen und konkret die Problematik der Vielfalt und Einheit rechter Akteure veranschaulichen zu können.
14:30 Uhr: Vielfalt und Einheit rechter Akteure
Alexander Häusler, Sozialwissenschaftler, Fachhochschule Düsseldorf
15:45 Uhr: Kaffeepause
16:00 Uhr: Herausforderungen durch neue Akteure: Das Beispiel der Identitären Bewegung
Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin, Universität Wien
17:15 Uhr: Workshopphase I
Themen:
Metapolitik und der Wunsch nach kultureller Hegemonie
Natascha Strobl, Universität Wien
Rechte Akteure in deutschen Parlamenten
Alexander Häusler, Fachhochschule Düsseldorf
„Bürgerproteste und Protestbürger“
Dr. Steven Schäller, Technische Universität Dresden
Die Bedeutung und Entwicklung der Reichsbürger Jan Rathje, Politikwissenschaftler
Amadeu-Antonio-Stiftung Berlin
Gewalt und Terrorismus von rechts: Entwicklungen seit dem öffentlichen Bekanntwerden des „NSU“
Dr. Matthias Quent, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena
Eine neue soziale Bewegung von rechts - Schulterschluss von Bürger/innen und Neonazis am Beispiel Sachsens
Michael Nattke, Kulturbüro Sachsen Dresden
Was machen Neonazis? Ihre Position und Rolle in der aktuellen Entwicklung
Andreas Speit, Hamburg
Dienstag, 18.09.2018
Panel II: Effekte sozialer Transformationen: Gesellschaft, Gemeinschaft, Individuum
Im zweiten Panel stehen die Ursachen für den aktuellen Auftrieb rechter Bewegungen und Ideologien im Mittelpunkt der Tagung. Was sind Faktoren, die die Entwicklung und Verbreitung von menschenfeindlichen Vorurteilen, exkludierenden Identitätsvorstellungen und Elitenverachtung stärken und die Bereitschaft zu symbolischer und physischer Gewalt steigern? Dabei soll ein Blick auf die Transformationsgesellschaften geworfen werden: Lässt sich der Zulauf zu rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien und Bewegungen in Europa und den USA durch die neoliberale Politik erklären? Welche Rolle spielt der Umbruch in den postkommunistischen Gesellschaften für das Erstarken des dortigen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus? Zugleich werden anhand von Detailstudien die individualpsychologischen Faktoren in den Blick genommen und spezifische Sozialisationserfahrungen und Vergemeinschaftungspraktiken als Möglichkeitsbedingungen für die Übernahme rechter Ideologien erörtert.
9:30 Uhr: Ökonomische Notwehr oder autoritäre Wende? Kontroversen um das Erstarken der neuen Rechten in Europa
Prof. Dr. Silke van Dyk, Soziologin, Universität Jena
10:45 Uhr: Postkommunistische Gesellschaften im Vergleich
Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Soziologe, Hochschule Görlitz/Zittau
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr: Workshopphase II
Themen u.a.
Ökonomische und kulturelle Deprivation durch Umbrüche und Krisen
Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Hochschule Görlitz/Zittau
Die radikale Rechte in den postkommunistischen Gesellschaften – ein Ländervergleich
Dr. Tatiana Golova, Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien Berlin
Identität oder Klasse? Über eine falsche Alternative in Zeiten des Rechtspopulismus
Prof. Dr. Silke van Dyk, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Religion und Kirchen als Widersacher oder Komplizen des Rechtspopulismus?
PD Dr. Oliver Hidalgo, Universität Regensburg
14:30 Uhr:
„Leistungen unserer Vorfahren?“ Zur Kritik des Rechtsextremismus aus transgenerationeller Perspektive
Dr. Jan Lohl, Sozialpsychologe, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt am Main
15:45 Uhr: Kaffeepause
16:00 Uhr: Workshopphase III
Themen:
Sozialisations(muster) im Vergleich: Radikalisierung vor dem Hintergrund der individuellen Erfahrung
Dr. Jan Lohl, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt am Main
Neue Lebensfelder – Das Wirken der Völkischen Siedler
Marius Hellwig, Amadeu-Antonio-Stiftung Berlin
Probleme in der Praxis pädagogischer Institutionen der frühkindlichen Erziehung
Julia Schuster / Danilo Starosta, Kulturbüro Sachsen Dresden
Geschlechter- und Rollenbilder in der extremen Rechten
Prof. Dr. Michaela Köttig, Fachhochschule Frankfurt am Main
Die Rechte in christlichen Gemeinschaften Liane Bednarz, Hamburg
"Nicht einfach nur Musik!" - RechtsRock als Multi-Tool der Neonazi-Szene
Steffen Heerdegen, Mobit e.V. Erfurt
17:30 Uhr: Abendessen
19:00 Uhr: Öffentliche Abendveranstaltung:
Theorien zur Praxis: Theorien der Neuen Rechten
mit Prof. Dr. Philipp Felsch, Kultur- und Wissenschaftshistoriker, Humboldt-Universität zu Berlin und Danilo Scholz, Ideenhistoriker, École des hautes études en sciences sociales, Paris und Arne Vogelgesang, freier Autor, Regisseur und Gründer des Theaterlabels „internil“, Berlin
Mittwoch, 19.09.2018
Panel III: Der Link zur Gesellschaft: Die Rechte und die Medien
Im dritten Panel werden die Kommunikationsformen behandelt, mit denen rechte Akteure nach innen und außen kommunizieren, aber auch diese, in denen die rechten Ränder thematisiert werden. Das Internet ist der Katalysator der extremen Rechten: Es bietet ihnen neue Verbreitungsmöglichkeiten für ihre Ideologien und ermöglicht die umfangreiche Vernetzung vielfältiger Akteure. Zum einen wird darüber informiert werden, über welche Kanäle sich die unterschiedlichen rechten Akteure verbinden und wie rechtspopulistische Parteien und rechtsextreme Kameradschaften die digitalen Medien zur Vernetzung und Inszenierung nutzen. Zum anderen soll aufgezeigt werden, wie die medial produzierten Bilder von der extremen Rechten zur Wahrnehmung und Aushandlung des Phänomens in der deutschen Gesellschaft beitragen.
9:00 Uhr: Politische Kommunikation im digitalen Zeitalter
Prof. Dr. Gerhard Vowe, Kommunikationswissenschaftler, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
10:15 Uhr: Medienhandeln von rechts: Entwicklung und Ausrichtung der rechten Medienlandschaft heute
Prof. Dr. Fabian Virchow, Sozialwissenschaftler, Fachhochschule Düsseldorf
11:30 Uhr: Kaffeepause
11:45 Uhr: Workshopphase IV
Themen:
(A)soziale Medien : Hasskommentare im Internet als Radikalisierungsmoment
Dr. Cornelia Mothes, Technische Universität Dresden
Über die Funktionen des rechten Medienangebots (print / online),
Prof. Dr. Fabian Virchow, Fachhochschule Düsseldorf
Echokammern und Filterblasen: Vernetzung über social media
Simone Rafael, Amadeu-Antonio-Stiftung Berlin
Kampf um die Straßen und Kampf um die Deutung: Verknüpfung von Demonstrationen, Bürgerprotesten und Kommentarspalten
Dr. Sebastian Kurtenbach, Fachhochschule Münster
Fremd- und Selbstbilder rechter Akteure Arne Vogelgesang, Berlin
Zehn Regeln für erfolgreiche Kommunikation
Prof. Dr. Gerhard Vowe, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
13:15 Uhr: Mittagessen
14:30 Uhr: Podiumsdiskussion u.a. mit Prof. Dr. Hans Vorländer, Politikwissenschaftler, Technische Universität Dresden, Prof. Dr. Armin Nassehi, Soziologe, Ludwigs-Maximilian-Universität München (angefragt), Marco Wanderwitz, Mitglied des Deutschen Bundestages, Chemnitz/Berlin
16:00 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Rassismus“