Emigration und Remigration. Deutsch-jüdische Lebenswege und Lebenserzählungen

Emigration und Remigration. Deutsch-jüdische Lebenswege und Lebenserzählungen

Veranstalter
Barbara Stambolis, Münster;Maria Kröger, Akademie Franz Hitze Haus Münster
Veranstaltungsort
Akademie Franz Hitze Haus
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.11.2018 - 17.11.2018
Deadline
10.11.2018
Website
Von
Barbara Stambolis

Nur wenige deutsche Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens oder Menschen, die wegen ihres Familienhintergrundes nach 1933 zu Juden erklärt worden waren, die durch Flucht und Emigration ihr Leben retten konnten, kehrten 1945 zeitweise oder dauerhaft nach Deutschland zurück. Einige betraten als Berater der Alliierten 1945 zunächst vorübergehend wieder deutschen Boden. Wenige kamen unmittelbar nach Kriegsende ausdrücklich, um zu bleiben, mit dem Ziel, sich in die bundesdeutsche Geschichte einzumischen. Manche erlebten dabei Widerstände von deutscher Seite. Wieder andere gehörten zu den „Poliremigranten“, d.h. sie hielten sich immer wieder mal in Deutschland auf. Andere begannen als Zeitzeugen in Deutschland vor Jüngeren zu sprechen oder kehrten als „Spätremigranten“ erst im Alter zurück. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen diejenigen E- und Remigranten, die sich im Adoleszenzalter in deutschjüdischen Vergemeinschaftungen Heranwachsender engagiert, dort Freunde und Gleichgesinnte gefunden und mit den ‚typisch deutschen‘ Traditionen jugendbewegter bzw. jugendbündischer Gruppierungen in Berührung gekommen waren und für die diese Bindungen auch später bedeutsam blieben. In ihren Familien und im Austausch mit Freunden blieb die Fragilität von „Heimat“ bzw. „Beheimatung“ oft ein lebenslanges und auch Mehrgenerationenthema. Expertinnen und Experten, einige von ihnen auch persönlich mit der skizzierten Thematik vertraut, setzen sich während der Veranstaltung, die sich an wissenschaftlich Engagierte und ein interessiertes Laienpublikum richtet, mit vielfältigen Aspekten des Themas auseinander.
Expertinnen und Experten, einige von ihnen auch persönlich mit der skizzierten Thematik vertraut, setzen sich während der Veranstaltung, die sich an wissenschaftlich Engagierte und ein interessiertes Laienpublikum richtet, mit folgenden Aspekten des Themas auseinander:
- Prägungen: deutsch und jüdisch,
- Ausgrenzung und Flucht,
- Überlebenswege ins und im Exil,
- Adoleszente Erfahrungen als Ressource?
- Spurensuche: Vernetzungen und Einflussnahmen nach 1945
- Lebenslang zwischen allen Stühlen? Rückblickende Bilanzierungen
- Die zweite und dritte Generation: Familienerzählungen, Bewahrung eines ‚Erbes‘?

Programm

PROGRAMM

16. November

17:00 Uhr Begrüßung
Maria Kröger (Münster)

Wir dürfen über dem Acker die Sterne nicht verlieren. Zur Lebens- und Selbstsicht jüdisch-jugendbewegter E- und Remigranten
Barbara Stambolis (Münster)

18:30 Uhr Abendessen

19:30 Uhr Schule und Bildung
Moshe Zimmermann (Jerusalem)

21:00 Uhr gemütliches Beisammensein

17. November

07:30 Uhr Frühstücksbuffet

09:00 Uhr Leerräume der Existenz. Deutsch-jüdische Integrationserwartungen und -illusionen nach 1933
Claus-Dieter Krohn (Hamburg)

Die Rückkehr auf der Leinwand imaginieren. Die Überwindung von Staatenlosigkeit nach 1945 als filmische Fantasie und reale Erfahrung
Miriam Rürup (Hamburg)

10:30 Uhr Kaffee / Tee

11:00 Uhr Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik durch (linke) Remigranten. Anmerkungen zu einer umstrittenen These
Micha Brumlik (Berlin)

Eine neue, gänzlich abstrakte Form oder: Was das Heimatministerium von der Remigration lernen kann
Cordula Lissner (Dorsten)

12:30 Uhr Mittagessen

14:00 Uhr Norbert Elias. Ein Menschenwissenschaftler, der die Hoffnung auf eine humane Zivilisation und Kultur nie preisgab
Bernhard Schäfers (Baden-Baden)

Flucht, Exil und Rückkehr. Allgemeine Bemerkungen und persönliche Erinnerungen
Julius Schoeps (Potsdam)

15:30 Uhr Kaffee / Tee / Kuchen

16.00 Uhr Podiumsgespräch

18:00 Uhr Veranstaltungsende

Wir laden Sie herzlich ein:
Maria Kröger, Akademiedozentin, Stellvertretende Direktorin
Prof. Dr. Barbara Stambolis, Historikerin, Münster

Referentinnen und Referenten:

Prof. Dr. Micha Brumlik, Erziehungswissenschaftler, Publizist, Berlin
Prof. Dr. Claus-Dieter Krohn, Historiker, Hamburg
Dr. Cordula Lissner, Historikerin, Dorsten
Prof. Dr. Miriam Rürup, Historikerin, Hamburg
Prof. Dr. Bernhard Schäfers, Soziologe, Baden-Baden
Prof. Dr. Julius Schoeps, Historiker, Politikwissenschaftler, Potsdam
Prof. Dr. Barbara Stambolis, Historikerin, Münster
Prof. Dr. Moshe Zimmermann, Historiker, Jerusalem/Israel

Zusammenarbeit mit: Moses Mendelssohn Zentrum e.V., Potsdam; Richard Koebner Minerva Center, Jerusalem, IL

Finanzielle Förderung durch die Axel Springer Stiftung und die Stiftung Dokumentation der deutschen Jugendbewegung

Kontakt
Barbara Stambolis
barbarastambolis@aol.com

Anmeldung
Akademie Franz Hitze Haus
Kardinal-von-Galen-Ring 50
D–48149 Münster
Telefon: +49(0)251-9818-444
Marie-Luise Niederschmid
Telefax: +49(0)251-9818-480
E-Mail: niederschmid@franz-hitze-haus.de

Kontakt

Barbara Stambolis

Akademie Franz Hitze Haus

barbarastambolis@aol.com


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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