30. Arbeitstreffen der Ravensbrück-Forschung

30. Arbeitstreffen der Ravensbrück-Forschung

Veranstalter
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück Straße der Nationen, Fürstenberg/Havel
Veranstaltungsort
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Straße 5, 12439 Berlin
Ort
Fürstenberg (Havel)
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2018 - 27.10.2018
Deadline
10.10.2018
Website
Von
Gedenkstätte Ravensbrück

SS-Aufseherinnen: Gewaltverhältnisse in Konzentrationslagern.
Darstellungen und Narrative
26. - 27. Oktober 2018, Berlin

Thema der Tagung sind die Gewaltverhältnisse im System der Konzentrationslager für Frauen. Gab es eine geschlechtsspezifische Form von Gewalt? Wie lässt sich exzessive Gewalt von Gewaltpraxen als Alltagsroutine unterscheiden? Von welchen Vorstellungen war die Ausübung von Gewalt im „Disziplinarraum KZ“ (E. Mailänder Koslov) geleitet?

Gefragt wird aber auch nach den Narrativen und Darstellungen weiblicher und männlicher Täterschaft in Häftlingszeichnungen und in der Erinnerungsliteratur. Haben sich spezifische Darstellungskonventionen heraus gebildet? Welche Bildsprachen und Stereotypisierungen sind in den Filmen über das Frauen-KZ Ravensbrück und in der popular culture anzutreffen? Wie setzt sich die Gegenwartskunst mit den Phänomenen weiblicher und männlicher Täterschaft auseinander? Nicht zuletzt werden Visualisierungen des weiblichen und männlichen SS-Personals in historischen Ausstellungen diskutiert. Was geben diese Bilder zu sehen und was machen sie zugleich unsichtbar? Nicht zuletzt geht es darum, die Wirkungsmacht von Visualisierungen auszuloten und kritisch zu hinterfragen.

Die Arbeitstreffen „Forschungen zum Konzentrationslager Ravensbrück unter Einbeziehung der Kategorie ‚Geschlecht‘“ sind aus der 1995 gegründeten „Internationalen Frauen-Forschungsgruppe Ravensbrück – FU Berlin“ hervorgegangen und dienen als Forum der Selbstverständigung und des Austausches von (Nachwuchs-) WissenschaftlerInnen, Multiplikatoren und Interessierten. Alle TeilnehmerInnen sind eingeladen, zum Stichwort „Hausaufgabe“ am 27.10.2018 anhand einer eigenen Quelle Überlegungen und Fragen zum Thema vorzustellen.

Die Teilnnahme ist kostenlos. Anmeldungen unter volontariat@ravensbrueck.de

Programm

Freitag, 26. Oktober 2018

bis 12.45 Uhr Anreise

13.00 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung „Batterien für die Wehrmacht. Zwangsarbeit bei Pertrix 1939 -1945“

14.00 Uhr Kaffeepause

14.30 Uhr Begrüßungen
Dr. Christine Glauning, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Dr. Insa Eschebach, Gedenkstätte Ravensbrück

30. Arbeitstreffen der Ravensbrück-Forschung. Ein Rückblick
Johanna Kootz, Internationaler Freundeskreis der Gedenkstätte Ravensbrück e.V.

15.30 Uhr
Gewalt und Geschlecht aus alltagsgeschichtlicher Perspektive: Handlungsspielräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und Neubrandenburg
Dr. Johannes Schwartz, Landeshauptstadt Hannover/ Museen für Kulturgeschichte und Stadtarchiv

Die Ohrfeige. Gewaltpraxis als Ordnungsmaßnahme
Dr. Simone Erpel, Deutsches Historisches Museum

17.00 Uhr Kaffeepause

17.30 Uhr
Die Aufseherinnen des Außenlagers "HASAG Leipzig". Exemplarische Biografien weiblicher Täterschaft
Anja Kruse und Annkatrin Richter, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

Intimacy through Violence: The Relationship between Dorothea Binz and Edmund Bräuning
Gabrielle Hauth, Clark University, USA

19.00 Uhr Gemeinsamer Restaurantbesuch

Samstag, 27. Oktober 2018

9.30 Uhr
Täterinnendarstellungen in Häftlingszeichnungen
Dr. Sabine Arend, Gedenkstätte Ravensbrück

Gender und Imagination: Täter_innen in Filmen über Ravensbrück
Dr. des. Katja S. Baumgärtner, Humboldt-Universität zu Berlin

11 .00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr
Pornographie und Pulp: Das sexualisierte Bild nationalsozialistischer Täterinnen und Täter
Dr. Robert Sommer, Berlin

Nationalsozialistische Täterinnen und Täter in zeithistorischen Ausstellungen. Befunde und Überlegungen aus kulturanthropologischer Sicht
Dr. Sarah Kristin Kleinmann, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden

13.00 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr
Darstellungen der NS-Täterschaft in der Gegenwartskunst
Dominique Hurth, Freie Künstlerin Berlin; Professorin KMD-UiB Bergen

14.15 Uhr
„Hausaufgabe“ – Alle TeilnehmerInnen sind eingeladen, anhand einer eigenen Quelle Überlegungen und Fragen zum Thema vorzustellen.

15.15 Uhr Abschlussbesprechung

Kontakt

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

volontariat@ravensbrueck.de