Militär und Stadt im Krieg. Herrschaftssicherung und Radikalisierung der NS-Herrschaft in der zweiten Kriegshälfte

Militär und Stadt im Krieg. Herrschaftssicherung und Radikalisierung der NS-Herrschaft in der zweiten Kriegshälfte

Veranstalter
KZ-Gedenkstätte Neuengamme; Historisches Seminar der Universität Hamburg; Evangelische Akademie der Nordkirche
Veranstaltungsort
Universität Hamburg, Mittelweg 177, 20148 Hamburg (Verwaltungsgebäude, Seminarraum EG)
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.11.2018 - 23.11.2018
Deadline
12.11.2018
Website
Von
Bade, Claudia

Die propagandistische Losung vom „totalen Krieg“ bezeichnete ab 1943 die Ausweitung des Krieges auf alle gesellschaftlichen Bereiche. Durch den Luftkrieg verschränkten sich insbesondere in Großstädten „Front“ und „Heimatfront“.
Auf der Tagung wird diskutiert, ob und wie es NS- und anderen Instanzen gelungen ist, die Zivilbevölkerung auch in Zeiten militärischer Rückschläge zu mobilisieren, auf welche Weise sich die Verfolgung von Regimegegnern oder anderen nicht zur „Volksgemeinschaft“ Gehörigen radikalisierte, welche Folgen das für die „Volksgemeinschaft“ hatte und wie die unter-schiedlichen militärischen und zivilen Akteure miteinander kommunizierten und interagierten. Dabei wird nicht nur die Situation im Deutschen Reich, sondern auch in den besetzten Ländern thematisiert.

Der Teilnahmebeitrag inkl. Tagesverpflegung beträgt pro Person 40,- Euro (erm. 20,- Euro).

Anmeldungen bitte bis zum 12.11.2018 bei Nathalie Döpken: studienzentrum@bkm.hamburg.de

Programm

Donnerstag, den 22. November 2018

Tagungsbeginn: 13:30 Uhr

13:30–14:00 Uhr
Grußworte
Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Birthe Kundrus (Universität Hamburg)
Jan Philipp Reemtsma (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur)

14:00–14:30 Uhr Impulsvortrag Thomas Schaarschmidt (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam): Mobilisierung für den totalen Krieg

Panel 1: Herrschaftssicherung und Gesellschaft

Moderation: Birthe Kundrus (Universität Hamburg)

14:30–15:15 Uhr Philipp Erdmann (Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster): Administrative Verflechtung und lokale Zergliederung: Kommunale Krisenbewältigung in der Gauhauptstadt Münster während des „totalen Kriegs“

15:15–16:00 Uhr Jan Neubauer (Ludwig-Maximilians-Universität München): „Die beseelte Stadt“ – Münchens kommunale ‚Betriebsgemeinschaft’ im Luftkrieg

16:00–16:30 Uhr Kaffeepause

16:30–17:15 Uhr Yves Müller (Universität Hamburg): „Überall wo die SA auftrat, waren die Menschen beruhigt“. Die SA und die ‚Heimatfront‘

17:15–18:00 Uhr Stephan Linck (Ev. Akademie der Nordkirche, Hamburg): Ohn Macht. Kirchliches Handeln im Angesicht der bedrohten ‚Heimatfront‘

18:00–18:30 Uhr Imbiss

19:00–20:30 Uhr
Öffentliche Buchpräsentation
„Rücksichten auf den Einzelnen haben zurückzutreten“. Hamburg und die Wehrmachtjustiz im Zweiten Weltkrieg“, hg. von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

Ort: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal ESA H

Mit Stefanie Endlich (Berlin), Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme), Magnus Koch (Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung)

Freitag, den 23. November 2018

Tagungsbeginn: 9:00 Uhr

Panel 2: Handlungsräume und Handlungspraxen

Moderation: Michael Wildt (Humboldt-Universität Berlin)

09:00–09:45 Uhr Claudia Bade (KZ-Gedenkstätte Neuengamme): Hilfe für Deserteure? Überwachung, Helfernetzwerke und Denunziation im urbanen Raum

09:45–10:30 Uhr Christine Eckel (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg): „… Diebe, Bordellfrauen und anständige Leute!“ Die Razzien in Marseille im Januar 1943 im Kontext der deutschen Besatzung und französischen Kollaboration

10:30–11:00 Uhr Kaffeepause

11:00–11:45 Uhr Christoph Bitterberg (Hamburg): Zur Verschärfung der (Haft-)Bedingungen im Strafvollzug

11:45–12:30 Uhr Lars Hellwinkel (Gedenkstätte Lager Sandbostel): Die Verantwortung der Wehrmacht für Arbeitseinsatz und Lebensbedingungen von Kriegsgefangenen in Hamburg und Norddeutschland

12:30–13:15 Uhr Mittagessen

Panel 3: Wehrmacht und Militärjustiz

Moderation: Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

13:15–14:00 Uhr Claudia Bade (KZ-Gedenkstätte Neuengamme): Radikalisierung der Urteilspraxis durch die Gerichte des Ersatzheers in Hamburg

14:00–14:45 Uhr Lars Skowronski (Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle/Saale): Die Spruchpraxis des Gerichtes des Admirals der Kriegsmarinedienststelle in Hamburg

14:45–15:15 Uhr Kaffeepause

15:15–16:00 Uhr Thomas Geldmacher (Wien): Jagd nach Selbstverstümmlern. Das Gericht der Division Nr. 177 in Wien

16:00–16:30 Uhr Abschlussdiskussion

16:30 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

Dr. Claudia Bade

KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg

claudia.bade@bkm.hamburg.de