Eine umfangreiche Sammlung von Postkarten ist Ausgangspunkt einer neuen Sonderausstellung im Medizinhistorischen Museum Hamburg, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Lazarett als Erfahrungsraum widmet. Die Ausstellung wird mit einer Einführung in die Thematik von Prof. Dr. Philipp Osten sowie den Kuratoren Dr. Monika Ankele und Henrik Eßler, M.A., im Medizinhistorischen Museum Hamburg am Freitag, den 19. Oktober, 18.30 Uhr, eröffnet.
Eine umfangreiche Sammlung von Postkarten mit Patientenfotografien aus dem Ersten Weltkrieg ist Ausgangspunkt einer neuen Sonderausstellung im Medizinhistorischen Museum Hamburg, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven dem Lazarett als Erfahrungsraum widmet. Sie wird am Freitag, den 19. Oktober um 18.30 Uhr im Medizinhistorischen Museum Hamburg eröffnet.
Bildpostkarten aus dem Lazarett waren oft das erste Lebenszeichen, das Angehörige von den Verwundeten des Ersten Weltkriegs erhielten. Kommerzielle Fotografen besuchten die Lazarette, fotografierten die Patienten und verkauften ihnen die Bilder als Feldpostkarten. Aber auch die Patienten selbst sowie das Lazarettpersonal machten Aufnahmen, die als Postkarten verschickt wurden. Viele bemühten sich um ein idealisiertes Bild, das den Schreibenden als genesenden und gut umsorgten Patienten zeigte. Doch die Realität des Krieges ist unübersehbar. Aus medienhistorischer Sicht sind diese Selbstzeugnisse in ihrer Kombination aus Bild und Schrift herausragend. Viele Texte wurden von ungeübten Schreibern verfasst. Zentrale Botschaft war der fotografische Beweis: „Ich lebe noch“.
Ergänzt um ausgewählte Exponate entfaltet die Ausstellung medizinische, soziale und kulturelle Aspekte der Krankenversorgung zwischen vaterländischer Propaganda und allgegenwärtiger Krisenerfahrung. Einen gesonderten Blick wirft sie auf die „Lazarettstadt“ Hamburg und die Gebäude, die während des Ersten Weltkriegs zur Versorgung der Verwundeten genutzt wurden.
Begleitet wird die Ausstellung von Vorträgen, einer Lesung und von einer Stummfilmvorführung mit Musik. Vor den Veranstaltungen bietet das Museum jeweils um 18 Uhr eine kostenlose Führung durch die Ausstellung an.