Zur Aktualität und Aktualisierbarkeit gesellschaftspolitischer Debatten über jüdische Traditionen im 19. Jahrhundert (Verlängerung der Deadline)

Zur Aktualität und Aktualisierbarkeit gesellschaftspolitischer Debatten über jüdische Traditionen im 19. Jahrhundert (Verlängerung der Deadline)

Veranstalter
Hannah Peaceman, Research Center: Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart, Max-Weber-Kolleg
Veranstaltungsort
Ort
Erfurt
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.01.2019 - 25.01.2019
Deadline
22.11.2018
Website
Von
Hannah Peaceman, Max-Weber-Kolleg, Universität Erfurt

Jüdische Traditionen haben sich 19. Jahrhunderts in Europa vor dem Hintergrund der Aufklärung, der Haskala und der Emanzipation, verändert, und gleichzeitig diese politischen und sozialen Entwicklungen mitgeprägt. Sie werden aus sozialwissenschaftlichen, judaistischen, theologischen, historischen oder philosophischen Perspektiven erforscht.
Die Annahme dieses Workshops lautet: Durch die interdisziplinären Analysen lässt sich nicht nur die Vergangenheit erklären, sondern es ist auch möglich, Erkenntnisse für die Gegenwart gewinnen.
Ziel ist es, jüdische Rituale und Praktiken im 19. Jahrhundert im sozialen und historischen Kontext in den Blick zu nehmen, und zu erarbeiten, in welcher Weise sich die Erkenntnisse für (politische) Debatten der Gegenwart aktualisieren lassen oder aktuell sind.

Fragen wären z.B.:
- Inwiefern haben sich jüdische Traditionen, Rituale und Praktiken im 19. Jahrhundert verändert? In welchen Kontexten? Wie verändern sich jüdische Rituale und Praktiken gegenwärtig? In welchen Kontexten? Inwiefern wird dabei auf Debatten im 19. Jahrhundert zurückgegriffen?
- Welche Veränderungen jüdischer Traditionen, Rituale und Praktiken heute prägen unseren Blick auf Veränderungen von jüdischen Ritualen und Praktiken im 19. Jahrhundert?
- In welchem Verhältnis standen und stehen jüdische Traditionen, Rituale und Praktiken im 19. Jahrhundert zu politischen Entwicklungen? Inwiefern dienten das Judentum und jüdische Rituale als Quelle für politische/demokratische Praktiken? In welchen Weisen können diese Praktiken für politische Debatten der Gegenwart fruchtbar gemacht werden?
- Wie beeinflussten verschiedene Emanzipationsbewegungen, z.B. die beginnende Frauenbewegung, die Praxis von Ritualen? Wie wird heute auf diese Tradition referiert? Inwiefern ähneln und unterscheiden sich die Debatten?
- Welche interreligiösen und interkulturellen Einflüsse auf jüdische Rituale und Praktiken gab es im 19. Jahrhundert? Wie wurde darauf reagiert? Welche Erkenntnisse lassen sich hieraus für die Analyse gegenwärtiger Verflechtungen gewinnen?
- Welche Methoden und systematischen Ansätze eignen sich für die Analyse solcher Fragen?

Der interdisziplinäre Workshop richtet sich an Nachwuchswissenschaftler_innen, die zu Fragen der Aktualisierbarkeit von jüdischen Ritualen und Praktiken in einem weiten Sinne forschen. 10 Nachwuchswissenschaflter_innen sind eingeladen in 15-minütigen Vorträgen zu diesem Themenfeld einen Ausschnitt ihrer Forschungen zu präsentieren, um sie im Anschluss im Plenum zu diskutieren. Am Abend wird Prof. Dr. Frederek Musall (Hochschule für jüdische Studien Heidelberg) einen öffentlichen Vortrag darüber halten, wie rabbinische Diskurse um die Einführung säkularer Wissensbestände in die Curricula der Jeshiwot in Osteuropa im 19. Jahrhundert, in vergleichbaren Debatten in charedischen Kontexten heute wieder aufgegriffen werden.

Der Workshop findet am Max-Weber-Kolleg in Erfurt statt. Reisekosten (2. Klasse nach Thüringer Reisekostengesetz) werden erstattet. Übernachtungsmöglichkeiten werden bereitgestellt.
Interessierte bitten wir Abstracts von 300 Wörtern sowie einen kurzen Lebenslauf einzusenden (An: Hannah Peaceman, hannah.peaceman@uni-erfurt.de). Deadline ist der 22. November 2018.

Programm

Kontakt

Hannah Peaceman

Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg, Postfach 900221, 99105 Erfurt

hannah.peaceman@uni-erfurt.de