Germanistik im Spiegel: Wege und Umwege einer Wissenschaft

Germanistik im Spiegel: Wege und Umwege einer Wissenschaft

Veranstalter
Department für Germanistik Klausenburg, Babes-Bolyai Universität
Veranstaltungsort
Österreich Bibliothek Klausenburg
Ort
Klausenburg / Cluj-Napoca
Land
Romania
Vom - Bis
13.06.2019 - 14.06.2019
Deadline
28.02.2019
Website
Von
Reka Jakabházi / Ursula Wittstock / Veronika Zwing


Call for Papers

Germanistik im Spiegel: Wege und Umwege einer Wissenschaft

eine Tagung der Germanistik Klausenburg
am 13. und 14. Juni 2019

Die Germanistik in Klausenburg feiert 2019 ein 100jähriges Jubiläum – ein Anlass, den wir dazu benutzen, um uns auf einer germanistischen Tagung mit der Germanistik selbst zu be-schäftigen: Mit den sich verändernden Funktionen und Bedingungen unserer Wissenschaft, mit ihren variierenden Positionierung zu anderen Wissenschaften, zur Kunst und Gesellschaft; mit den sich ändernden Methoden und Diskursen.
Dabei sind Ansätze aus verschiedenen Perspektiven interessant: Zunächst interessiert natür-lich die Entwicklung der Disziplin – wie haben sich Forschung und Lehre, Methoden, Ansätze und Diskurse entwickelt? Wer hatte Einfluss darauf – und wird diese Geschichte kritisch be-trachtet?
Was die Germanistik erforscht und lehrt, ist natürlich auch immer von gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten abhängig – jedes Institut für Germanistik, so auch das Klausenbur-ger, sah sich vor allem im bewegten 20. Jahrhundert gezwungen, sich hier zu positionieren. Wie wurde dies gehandhabt, und wie wird mit dieser Geschichte umgegangen? Wie unab-hängig sind die Wissenschaft und ihre Lehre heute?
Darüber hinaus ist auch interessant, wie das Verhältnis von Erinnerungskultur, Germanistik und Literatur sich gestaltet: Letztere arbeitet mit an der Konstruktion kollektiver Gedächtnis-se, die Literaturwissenschaft analysiert die und hat dadurch selbst Einfluss – man denke nur an die Rolle der Literaturwissenschaft in der Kanonbildung.
Es wäre zudem auch lohnenswert zu untersuchen, wie die Literatur, von der Germanistik vermessen und analysiert, ihrerseits auf die Literaturwissenschaft zurückblickt – welche Refle-xionen finden sich hierzu in der deutschsprachigen Literatur? Wie hat sich das darin gezeich-nete Bild der Wissenschaft gewandelt?
Wie hat sich überhaupt das Verhältnis zu Literatur und Gesellschaft geändert – und wie hat die Germanistik dies mitbeeinflusst? Wie hat sich die Germanistik in Debatten zu umstrittenen Werken und kontroversen AutorInnen, zu Phänomenen wie Zensur positioniert?
Auch im Bereich der Linguistik stellen sich dabei spannende Fragen: Wie jede ist auch die deutsche Sprache permanenter Veränderung unterworfen – wie reagiert die Sprachwissen-schaft darauf? Inwiefern beeinflusst die Germanistik, was als sprachliche Norm festgeschrie-ben wird, welche Entwicklung lässt sich in ihren Forschungsgegenständen, methoden und ihrem Selbstverständnis nachzeichnen?
Besonderes Augenmerk wird auf die Auslandsgermanistik gelegt: Deren Departments verfü-gen oft über besondere Expertise über die Sprachvarietät und Literatur der im Lande ansässi-gen deutschsprachigen Minderheit – manche existieren noch, viele sind aber verschwunden. Wie gehen die jeweiligen Institute damit um? Wie hat sich diese archivarische Funktion im Laufe der Jahre gewandelt? Wie wurde und wird selektiert, was bewahrenswert ist – und dies im Lauf der Zeit geändert?
Allgemein bestimmt die Germanistik durch Selektion mit, welches Wissen bewahrt wird; da-rauf baut die Wissensvermittlung auf: Was hat die Germanistik im Laufe der letzten 100 Jahre als wert befunden, in die Lehre aufzunehmen, was wurde wieder ausgeschlossen – und wa-rum? Welche Methoden der Didaktik – in Literaturwissenschaft, Linguistik und Sprachlehre kamen in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten auf – welche verschwanden wieder, und wieso? Welche Kontinuitäten und Brüche lassen sich hier feststellen?

Diesen und ähnlichen Fragestellungen wird an der Tagung nachgegangen, die am 13. und 14. Juni am Department für Germanistik in Klausenburg stattfindet. Vortragenden stehen 20 Mi-nuten sowie weitere 15 Minuten zur Diskussion bereit, ausgewählte Beiträge werden im 9. Band der Klausenburger Beiträge zur Germanistik veröffentlicht. Die Teilnahmegebühr be-trägt 45 Euro (bzw. 200 RON). Die Übernachtungskosten können unter Umständen über-nommen werden.

Interessierte laden wir ein, bis zum 28. Februar ein Abstract (ca. eine Seite) sowie einen kur-zen Lebenslauf an folgende Email-Adresse zu senden: ubbgermanistik@gmail.com.

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