Verfolgte Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Erinnerung bewahren - Demokratie stärken

Verfolgte Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Erinnerung bewahren - Demokratie stärken

Veranstalter
Arbeitskreis der ehemals verfolgten und inhaftierten Sozialdemokraten (AvS), Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. (Regionalgruppe Hamburg), Historische Kommission beim SPD-LV Hamburg, Historiker-Genossenschaft eG
Veranstaltungsort
Kurt-Schumacher-Haus, Kurt-Schumacher-Allee 10
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.03.2019 - 23.03.2019
Deadline
18.03.2019
Von
Dr. Holger Martens

Eine kritisch-wissenschaftliche, faktenbasierte Geschichtsschreibung ist für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung unabdingbar. Auch wenn sich die Erkenntnisse manchmal erst nach Jahrzehnten im öffentlichen Bewusstsein durchsetzen, so bleiben sie doch fortan Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses. Für die vom NS-Regime verfolgten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten war die Ankunft der alliierten Streitkräfte keine Besetzung, sondern eine Befreiung. Es sollte 40 Jahre dauern, bis das ganze Ausmaß der Verbrechen soweit bekannt war, dass der Begriff der Befreiung gesamtgesellschaftlich Anerkennung fand. Bleibt das so? Nicht von alleine, Rechtspopulisten versuchen den Nationalsozialismus zu relativieren und schrecken nicht davor zurück, den Holocaust zu leugnen. Heute stehen nur noch wenige Zeitzeugen zur Verfügung, sodass die Erinnerungskultur bald ganz auf sie verzichten und neue Wege gehen muss. Es sind deshalb verstärkt Anstrengungen notwendig, um deutlich zu machen, was Unterdrückung und Verfolgung bedeuten und dass um Freiheit und Demokratie täglich neu gerungen werden muss.
Der Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) lädt für den 22. und 23.3. zur 2. Tagung nach Hamburg ein. Die Beiträge reichen von der Zeit vor und nach der Revolution 1918/19, deren Errungenschaften maßgeblich von der lange unterdrückten Sozialdemokratie gestaltet wurden, über Biographien von Verfolgten des NS-Regimes und der Sowjets bis zur Beteiligung der Sozialdemokratie am 20. Juli.

Programm

12:30 Begrüßung

12:45 Grußwort SPD-Landesvorsitzender Dr. Melanie Leonhard

13:00 Wolfgang Kopitzsch: Maßnahmen gegen die "gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" 1890 bis 1918

13:30 Prof. Dr. Ulrich Bauche: Max Mendel und die Stellung der Konsumgenossenschaft „Produktion“ in der Revolution 1918/19

14:00 Prof. Dr. Franklin Kopitzsch: Aufbruch in die Demokratie: Die Revolution 1918/19 in Hamburg und Altona

14:30 Kaffee

15:00 Rolf Fischer: deutsch-deutsche Demokratiegeschichte: die Revolution von 1918 zwischen Instrumentalisierung und Verleugnung

15.30 Prof. DDr. Werner Anzenberger: Von der Ersten Republik 1918 in den Austrofaschismus 1933/1938

16:00 Kaffee

16:30 Dr.Bernd Rother: Wer hat Schuld am Zweiten Weltkrieg und wie soll Europa nach dem Krieg aussehen? Willy Brandts erstes Buch

17:00 Priv. Doz. Dr. Siegfried Heimann: Karl Heinrich: Sozialdemokrat und preußischer Polizeimajor - nach KZ-Haft 1945 erster Berliner Polizeipräsident

17:30 Günter Neugebauer: Buchveröffentlichung zur NS-Zeit und Reaktionen

18:30 Abendessen

Sonnabend
9:30 Rolf Sievers: Otto Eggerstedt – eine Familientragödie

10:00 Hans-Peter Strenge: Das Hochverratsverfahren gegen die "illegale Altonaer SPD" 1935 vor dem Kammergericht gegen Georg Ehrlich und andered

10:30 Kaffee

11:00 Thomas Barz: Die Lebensgeschichte von Hans Barz

11:30 Dieter Weiss: Die Amberger Genossen Franz Xaver und Kurt Kemeter sowie Peter Forster

12.00 Prof. Dr. Friedhelm Boll: Albert Wesemeyer und die Rivalität zwischen NS- und Stalinismusverfolgten Sozialdemokraten

12:30 Mittagessen

13:30 Herbert Diercks: Jugendweihe 1935 in den Erinnerungen einer Beteiligten

14.00 Dr. Helga Kutz-Bauer: Ein Netzwerk des Widerstands in Königsberg /Pr. - Wilhelm Matull, Max Sommerfeld und andere

14:30 Dr. Holger Martens: Gustav Dahrendorf und der 20. Juli 1944

15:00 Schlußdiskussion

15:30 Ende

Eine Anmeldung ist erforderlich. Der Teilnahmebeitrag beträt 10 Euro.

Am Sonnabend ist am Abend ein gemeinsames Essen geplant. Teilnehmer werden gebeten sich anzumelden.

Kontakt

Holger Martens

20097 Hamburg
Kurt-Schumacher-Allee 10
040-772482

martens@avs-hh.de

https://avs.spd.de/aktuelles/
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung