Alltag im deutsch-französischen Grenzraum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Transnationale Perspektiven

Alltag im deutsch-französischen Grenzraum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Transnationale Perspektiven

Veranstalter
Professur für Neuere Geschichte Osteuropas, Georg-August-Universität Göttingen; EA 3400 Arche, Université de Strasbourg
Veranstaltungsort
Salle Fustel de Coulanges, Palais universitaire, 9 place de l'Université, 67000 Strasbourg
Ort
Strasbourg
Land
France
Vom - Bis
14.03.2019 - 15.03.2019
Website
Von
Jan Hassink

Krieg und Besatzung, wechselnde staatliche Zugehörigkeit und Migrationsbewegungen prägten den deutsch-französischen Grenzraum im 19. und 20. Jahrhundert. Die Region steht damit nicht nur paradigmatisch für die wechselvolle jüngere Geschichte beider Länder, sondern verweist insbesondere auch auf transnationale Austauschprozesse, Verflechtungen und Kontakte und lädt damit zu einer kritischen Reflexion nationaler Narrative ein.

Welche Deutungsangebote kann hierzu eine Alltagsgeschichte liefern, die sich verstärkt den Praktiken, Erfahrungen und Interaktionen der Akteure widmet und damit bewusst auch Orte alltäglicher Routinen und Normalität in den Blick nimmt? Inwiefern lassen sich über alltagsgeschichtliche Zugänge neue Perspektiven auf den Grenzraum gewinnen, gerade auch jenseits nationalgeschichtlicher Kategorien? Welche methodischen Potenziale bieten derartige Fragestellungen schließlich für die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen?

Mit einem zeitlichen Fokus auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts widmet sich diesen Fragen ein Studientag, der im Rahmen des Göttinger DFG-Projekts „Alltag im Krieg jenseits von Kollaboration und Widerstand: Sport und Gewalt in den von Deutschland besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs in Ost- und Westeuropa“ unter der Leitung von Prof. Dr. Anke Hilbrenner und in Zusammenarbeit mit der Straßburger Équipe d’accueil ARCHE (Arts, civilisation et histoire de l’Europe), Prof. Dr. André Gounot, stattfindet. Ziel des Studientags ist es nicht zuletzt, den Austausch zwischen französischen und deutschen (Nachwuchs-)Wissenschaftler/innen zu Themen der Alltagsgeschichte zu fördern.

Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Programm

Donnerstag, 14.3.19 / Jeudi 14 mars 2019

16:00-16:15 Begrüßung und Einführung / Mots de bienvenue et introduction

16:15-17:15 Thematische Impulse / Nouvelles approches thématiques
Martin Borkowski-Saruhan (Göttingen), Pourquoi l’Alsace? Une mise en perspective avec la Haute-Silésie
Loïc Lutz (Strasbourg), La vie et le quotidien des bourreaux du camp de concentration de Natzweiler-Struthof (1941-1945)
André Gounot (Strasbourg), Sportpraxis und mentale Grenzverschiebungen im badisch-elsässischen Raum (1890-1914)

17:15-17:30 Kaffeepause / Pause-café

17:30-19:00 Abendvortrag und Diskussion / Conférence avec débat
Johannes Großmann (Tübingen), Jenseits der Vogel-Perspektive. Für eine postnationale Geschichte deutsch-französischer Beziehungen

Freitag, 15.3.19 / Vendredi 15 mars 2019

9:30-10:45 Panel 1: Begegnungen und Konflikte / Rencontres et conflits
Moderation / Modération: Anke Hilbrenner (Göttingen)
Sarah Frenking (Göttingen), Grenzpolizei im Alltag. Kontrolle, Konflikte, Kontakte an der deutsch-französischen Grenze 1887-1914
Arne Radtke-Delacor (Göttingen), Wirtschaftsalltag und Westexpansion. NS-Annexionspolitik diesseits der Nordost-Linie im besetzten Frankreich 1940-1944

10:45-11:00 Kaffeepause / Pause-café

11:00-12:15 Panel 2: Sexualität und Alltagskommunikation unter außergewöhnlichen Bedingungen / Sexualité et communication dans des contextes singuliers
Moderation / Modération: Denis Jallat (Strasbourg)
Frédéric Stroh (Strasbourg), Vivre une homosexualité en Alsace au gré des changements de frontière (1914-1945)
Maude Williams (Saarbrücken), Vivre et communiquer au quotidien lors de l’évacuation de la région frontalière franco-allemande 1939/1940

12:15-13:30 Mittagspause / Déjeuner

13:30-14:45 Panel 3: Sport, Macht und Eigensinn / Sport, pouvoir et Eigensinn
Moderation / Modération: André Gounot (Strasbourg)
Ralf Schäfer (Berlin), Sport. Macht. Deutsche. Sport im nationalsozialistisch besetzten Elsass zwischen politischem Programm, Pragmatismus und Eigensinn
Jan Hassink (Göttingen), Besatzungsalltag jenseits von Kollaboration und Widerstand. Sport und Gewalt im von Deutschland besetzten Elsass (1940-1944)

14:45-15:00 Kaffeepause / Pause-café

15:00-16:00 Abschlussdiskussion / Discussion finale

Kontakt

Jan Hassink
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen

jan.hassink@uni-goettingen.de


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Land Veranstaltung
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Französisch, Deutsch
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