Transferzonen – Universität - Sammlung - Öffentlichkeit

Transferzonen – Universität - Sammlung - Öffentlichkeit

Veranstalter
Westfälische Wilhelms-Universität, Münster, gemeinsam mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V.
Veranstaltungsort
Westfälische Wilhelms-Universität
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.03.2019 -
Deadline
31.03.2019
Von
Dr. Eckhard Kluth

(For the English translation please visit our homepage.)

Transfer – ganz neu ist der Begriff nicht. Wurde damit früher die Nutzung wirtschaftsnaher bzw. anwendungsorientierter Forschungsergebnisse beschrieben, wird der Begriff heute weiter gefasst. So definiert der Wissenschaftsrat in einem Positionspapier von 2016 Transfer als Übertragung von wissenschaftlichem und technologischem Wissen in Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik im Rahmen unterschiedlicher Aktivitäten.

Entsprechend schlägt der Wissenschaftsrat auch Wissenschaftskommunikation dem Transfer zu und zählt Ausstellungen ausdrücklich zu den möglichen Transfermedien. Dies ist nicht überraschend, gelten Museen doch seit dem 19. Jahrhundert als einer der wichtigen Orte, an denen Wissenschaft und ihre Gegenstände zur Anschauung kommen. Die traditionellen Konzepte von Popularisierung oder Wissensvermittlung werden jedoch vom Wissenschaftsrat in Frage gestellt: Transfer sei nicht unidirektional zu denken, sondern als Austauschbeziehung und könne nur gelingen, wenn Inhalte und Methoden auch auf Bedürfnisse und Erwartungen des Publikums antworten.

Über die Frage, wie sich solche asymmetrischen Austauschbeziehungen gestalten lassen, wird spätestens seitdem die Literaturwissenschaftlerin Mary Lou Pratt 1991 den Begriff „contact zones“ geprägt hat intensiv diskutiert. Begriffsvarianten wie „trading zones“ (Galison 1997) oder „transaction spaces“ (Nowotny/Scott/Gibbons 2004) deuten ein weiter entwickeltes Verständnis von Wissenschaft und ihrer Transferbeziehungen an. Mit einem so erweiterten Verständnis von Transfer geraten aber auch bisher zu wenig beachtete Aspekte des Leistungsspektrums universitärer Sammlungen in den Blick: die Beratung unterschiedlicher Akteure, Translationsleistungen oder auch kooperative Forschung.

Gerade in Universitätssammlungen wurde und wird immer wieder mit neuen Formen des objektorientierten Transfers experimentiert. Dabei stehen Universitätssammlungen aufgrund ihres besonderen Charakters andere Wege offen als z.B. klassischen Museen. Als fruchtbar kann sich die Zusammenarbeit mit anderen „Transferspezialisten“ an den Universitäten erweisen, seien es nun die verschiedenen Fachdidaktiken, Transferzentren oder die Fachabteilungen für Wissenschaftskommunikation. In diesem Sinne zielt unsere Tagung darauf, die Leistungsfähigkeit von Universitätssammlungen für den Wissenschaftstransfer innerhalb und außerhalb der Universität sichtbar zu machen.

Die 11. Sammlungstagung, die die Westfälische Wilhelms-Universität Münster gemeinsam mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen (GfU) vom 11. bis zum 13. Juli 2019 ausrichtet, diskutiert, welchen Beitrag wissenschaftliche Sammlungen zu universitären Transferaktivitäten leisten können: Welche Formen von Transferaktivitäten sind denkbar? Wie kann etwa ein gelungener bi- oder multidirektionaler Transfer aussehen? Welche Veränderungsprozesse kann die Perspektive auf Transfer in und für Sammlungen mit sich bringen, auch innerhalb der Universität?

Für die Tagung freuen wir uns über theoretisch-reflektierende Beiträge sowie die Vorstellung besonders gelungener Praxisbeispiele. Die Tagung ist auch ein Forum, um geplante Projekte zur Diskussion zu stellen.

Geplant sind folgende Formate:

Vortragssessions

Mögliche Themen können sein:
Fokus „TRANSFERZONE – SAMMLUNG - ÖFFENTLICHKEIT“
- Orte und Medien des Transfers,
- mobile Transferformate,
- die Darstellung von Wegen zum Wissen,
- Modelle für bi- oder multidirektionalen Transfer
- Sammlungen und anwendungsbezogene Forschung.
Fokus „TRANSFERZONE – SAMMLUNG - UNIVERSITÄT“
- Zusammenarbeit mit Fachwissenschaft, Wissenschaftsforschung, Wissenschaftskommunikation und Fachdidaktiken,
- Positionierung von Sammlungen innerhalb universitärer Transferstrategien.
Die Vorträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten.

Workshops

Hier soll es um einen praxisorientierten Wissens- und Erfahrungsaustausch insbesondere unter den Betreuer*innen von Universitätssammlungen gehen. Mögliche Themen sind:
- Transferformate, analog und digital,
- neue Entwicklungen in Provenienzforschung und ihrer Förderung,
- technische und konservatorische Probleme
Vorschläge für Workshops zum Tagungsthema „Transferzonen“ sind willkommen.
Für die Workshop-Sektion können auch Wünsche angemeldet werden.
Die Länge der Workshops kann eine oder zwei Doppelstunden betragen.

Postersession

Eine Postersession bietet die Möglichkeit, aktuelle Projekte und jüngste Forschungsergebnisse zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.

Die Gesellschaft für Universitätssammlungen vergibt sechs Stipendien für Reise- und Aufenthaltskosten in Höhe von maximal 200 € an Doktorand*innen, die einen substantiellen Beitrag zur Tagung liefern (Vortrag, Workshop, Poster). Die Bewerbung erfolgt formlos an die Schatzmeisterin der GfU, Prof. Dr. Cornelia Weber (weber@wissenschaftliche-sammlungen.de).

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

Bitte senden Sie uns bis zum 31.03.2019 Ihre Vorschläge für Vorträge, Workshops (max. 1.500 Zeichen) und Poster (max. 750 Zeichen) zusammen mit einem kurzen Lebenslauf per Email an folgende Adresse:
Dr. Eckhard Kluth
Zentrale Kustodie der Universität Münster
sammlungstagung@uni-muenster.de
Tagungshomepage: https://www.uni-muenster.de/Kustodie/sammlungstagung

Programm

Kontakt

Eckhard Kluth

Westfälische Wilhelms-Universität - Zentrale Kustodie
Robert-Koch-Str. 40, 48149 Münster
0251 - 8332861

sammlungstagung@uni-muenster.de

https://www.uni-muenster.de/Kustodie/sammlungstagung