Internationale Gastdozentur am Jakob-Fugger-Zentrum im Sommersemester 2019: Das Anthropozän - Konsequenzen für die parlamentarische Demokratie? Klaus Töpfer in Augsburg
Die Internationale Gastdozentur am Jakob-Fugger-Zentrum bietet Studierenden und Lehrenden der Universität Augsburg sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, international ausgewiesene Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst in Augsburg zu erleben. Mit Vorträgen, Seminaren und Debatten zu zentralen Fragen unserer Zeit fördert die Internationale Gastdozentur den Austausch zwischen den Dozentinnen und Dozenten, der Universität Augsburg und der Stadtgesellschaft. Die Internationale Gastdozentur ist eine gemeinsame Initiative der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten und des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität Augsburg.
Mit Klaus Töpfer konnte ein Pionier des internationalen Umweltschutzes als Gast in Augsburg gewonnen werden: Die Bilder seines Sprungs in den Rhein als Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sind längst zeithistorische Ikonen. In Klaus Töpfers Amtszeit fällt aber auch die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro - einer der großen Meilensteine in den Annalen des internationalen Umweltschutzes. Als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) prägte er den globalen Umweltschutz und trug als Gründungsdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam entscheidend zur Debatte über Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung bei. Klaus Töpfer spricht in Augsburg über das Anthropozän. Der Begriff wurde im Jahr 2000 von dem Atmosphärentechniker und Nobelpreisträger Paul J. Crutzen und dem Biologen Eugene F. Stoermer in die umweltwissenschaftliche Debatte eingeführt. Als „Zeitalter des Menschen“ übersetzt, wurde er breit aufgegriffen und markiert ein neues geologisches Zeitalter, in dem die menschlichen Eingriffe in die Natur so gravierend geworden sind, dass sie einen dominanten geophysikalischen Einfluss auf das Erdsystem genommen haben. Aus der Diagnose dieser massiven Einflussnahme folgt eine Verantwortlichkeit der Menschheit, die eigene Stellung zur Natur und zum Kosmos neu zu überdenken und zu bestimmen. Klaus Töpfer beleuchtet in seinen Vorträgen, welche Konsequenzen sich daraus für das politische System und die parlamentarische Demokratie ergeben.