Musikgeschichte auf der Bühne / Performing Music History

Musikgeschichte auf der Bühne / Performing Music History

Veranstalter
Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Musikgeschichte auf der Bühne"
Veranstaltungsort
Carl von Ossietzky Universität, Bibliothekssaal
Ort
Oldenburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.05.2019 - 11.05.2019
Von
Daniel Samaga, Institut für Musik Emmy Noether-Nachwuchsgruppe "Musikgeschichte auf der Bühne", Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Musikgeschichte ist Forschungsgegenstand, sie ist Thema von Romanen, Filmen, Comics oder Computerspielen und: Sie ist Gegenstand von Musiktheater. Ob als Oper, Musical, dramatische Montage, historisches Pastiche oder begehbare Enzyklopädie, performative Zugänge zur Musikgeschichtsschreibung arbeiten mit Klängen, mit historischem Material oder mit etablierten Bildern von Künstlerinnen und Künstlern, sie inszenieren Geschichte und stellen Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart her.

Die Tagung „Musikgeschichte auf der Bühne / Performing Music History“ fragt danach, wie Musikgeschichte im Musiktheater erzählt, komponiert, inszeniert und verkörpert wird: Was zeichnet diese intermediale Form der Musikhistoriographie aus? Wie verhält sie sich zur Geschichtsschreibung in anderen Medien? Welche narrativen Strategien und Praktiken prägen Musikgeschichten auf der Bühne? Wie werden durch Musik, Kostüm, Bühnenbild, Schauspiel oder Tanz Geschichtsbilder konstruiert und wie werden diese vom Publikum wahrgenommen?

Um Anmeldung wird gebeten.

Programm

Donnerstag, 09. Mai 2019

9:15Begrüßung

Panel 1: Performative Zugänge zur Musikgeschichtsschreibung
9:30 Anna Langenbruch (Oldenburg): Musikgeschichtstheater: Zur performativen Auseinandersetzung mit Musikgeschichte (Einführung)
10:15 Sarah Mauksch (Frankfurt): Von „begehbaren Enzyklopädien“ und „Wunderkammern des Wissens“ – Ortsspezifische Musiktheater- und Konzertinstallationen von François Sarhan
11:30 Lars Oberhaus (Oldenburg): Kunstlieder auf der Bühne?! Zur dramaturgisch-performativen Inszenierung von Liedern bei Kagel und Neuenfels
12:15 Gregor Herzfeld (Wien): Mozart und Elvis – Musikgeschichtliche Narrationen in aktuellen Musical-Biografien

Panel 2: Klang-Narrative
14:30 Barbara Eichner (Oxford): Pilgerchöre und Nonnenballett: Religiöse Riten und Gesänge auf der Opernbühne des 19. Jahrhunderts
15:15 Nils Grosch (Salzburg): Musikgeschichte als Dramaturgie: Kurt Weills Love Life als historisches Pastiche
16:30 Volker Schindel (Oldenburg): „Alles ist getrennt, überhaupt alles von allem“. Nicht-narrative Strategien der Verhandlung von Musik(theater)geschichte auf der Bühne: Europeras von John Cage
17:15 Carolin Stahrenberg (Berlin): „Bleibe, reste, stay“ – Historische Soundscapes und die Vergegenwärtigung (nicht nur) musikalischer Vergangenheiten im Broadwaymusical
18:15Keynote
Karin Bijsterveld (Maastricht): Sonic Skills in the Sciences and in the Staging of Music History

Freitag, 10. Mai 2019

Panel 3: KünstlerInnenbilder
9:00 Florian Amort (Wien): „Il est par son génie / L’honneur de l’Italie“. Nicolas Isouards Opéra comique Cimarosa und das Bild des Opernkomponisten um 1800
9:45 Christina Richter-Ibáñez (Tübingen): „Vergiftet sind meine Lieder“. Franz Schubert auf der Bühne in Mauricio Kagels Aus Deutschland. Eine Liederoper
11:00 Akiko Yamada (Wien): Mademoiselle Mozart – das Musical in Japan
11:45 Clémence Schupp-Maurer (Oldenburg): „Ich hab noch einen Trolley in Shanghai“: Irmgard Knef, ein Spiel mit Chansongeschichte und Geschlechteridentitäten

Panel 4: Musikgeschichtstheater als Gegenwartsdiagnose
14:00 Vera Grund (Detmold/Paderborn): „buon gusto de’Grecheggianti“ – Historismus, Kulturkritik und der venezianische Musiktheaterbetrieb
14:45 Patrick Mertens (Heidelberg): Blondel – Vom Minnesänger zum Musical-Popstar
15:30 Mario Dunkel (Oldenburg): Musikgeschichtsdiplomatie: Darstellungen von Musikgeschichte als Auswärtige Kulturpolitik

Panel 5: Vom Umgang mit historischem Material
16:45 Daniel Samaga (Oldenburg): „…eine wirkliche Begebenheit aus dem Leben des jungen Mozart“ – Zur Authentizität des Anekdotischen in Stücken über W. A. Mozarts Kindheit
17:30 Sid Wolters-Tiedge (Thurnau/Bayreuth): Spiegel im Spiegel – Metastasio in Lucia Ronchettis Mise en abyme (2014)
18:30 Aus der Werkstatt: Geschichten von MusikerInnen im Exil (mit Studierenden und Lehrenden der Forschungs- und Theaterwerkstatt „Musik im Exil“, Universität Oldenburg)

Samstag, 11. Mai 2019

Panel 6: Inszenierung und/als Geschichte
9:00 Kadja Grönke (Oldenburg/Bremen): Der Komponist als Bühnenfigur in Stefan Herheims Inszenierung von Tschaikowsky: Pique Dame
9:45 Jens Roselt (Hildesheim): „Meck! Meck! Meck!“: Historische und historisierende Kostüme auf der Opernbühne am Beispiel von Barrie Koskys Meistersinger-Inszenierung
11:00 Gesa zur Nieden (Greifswald/Hannover): Nicht hinter der Note, sondern die Note selbst: Richard Wagner als Hans Sachs in Barrie Koskys Inszenierung von Die Meistersinger für die Bayreuther Festspiele 2017
11:45 Janke Klok, Lena Haselmann, Lilli Mittner (Berlin/Saarbrücken/Tromsø): Dramatische Montage als wissenschaftliche Methode? Zur Performanz historischer Quellen

Kontakt

Clémence Schupp-Mauerer

Universität Oldenburg, Institut für Musik
26111 Oldenburg
0441/798-4571

clemence.schupp-maurer@uol.de

https://uol.de/musikgeschichte-auf-der-buehne/veranstaltungen/tagung-2019/
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