Emil Julius Gumbel. Mathematiker - Publizist - Pazifist

Emil Julius Gumbel. Mathematiker - Publizist - Pazifist

Veranstalter
Dr. Ingo Runde, Universitätsarchiv Heidelberg; Prof. Dr. Matthias Scherer, Lehrstuhl für Finanzmathematik an der TU München
Veranstaltungsort
Universitätsarchiv Heidelberg, Akademiestr. 4-8, 69117 Heidelberg
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.07.2019 - 23.07.2019
Deadline
30.06.2019
Von
Runde, Ingo

Emil Julius Gumbel (1891-1966) war einer der ersten Publizisten, der vor subversiven Kräften in der Weimarer Republik warnte. Schon 1921 veröffentlichte er seine vielbeachtete Arbeit über politische Morde "Zwei Jahre Mord", die später mehrfach von ihm ergänzt wurde. Das Besondere an diesem Werk ist die Akribie der statistischen Auswertung politischer Morde und deren Gerichtsverfahren, die insbesondere das rechts-konservative Justizsystem der frühen Weimarer Republik entlarvte. Mit der "ersten Ausbürgerungsliste" wurden im August 1933 "33 Volksverräter aus dem deutschen Volkskörper ausgemerzt". Als Staatsfeinde und Verbrecher wurden diese frühen Kämpfer gegen den Nationalsozialismus und für die Weimarer Republik in der deutschen Presse gebrandmarkt. Darunter prominente Politiker, Publizisten und Pazifisten - sowie der Mathematiker Prof. Dr. Emil J. Gumbel.

Wie wurde ein Statistik-Professor zum gefürchteten Gegner der Nationalsozialisten? Dieser Frage soll die Tagung anhand interdisziplinär ausgerichteter Vorträge nachgehen, die seine Lebens- und Werkstationen in den jeweiligen historischen Kontext einbetten. Die Veranstaltung findet anlässlich eines Dokumentarfilmes und einer parallel im Universitätsmuseum Heidelberg gezeigten Ausstellung über Emil Julius Gumbel im Universitätsarchiv Heidelberg statt, das die Dokumente zu seiner Zeit an der Ruperto Carola verwahrt.

Programm

22. Juli 2019

8:30-9:30 Uhr
Gelegenheit zur Besichtigung der Sonderausstellung zu Emil Julius Gumbel im Universitätsmuseum
(Grabengasse 1, 69117 Heidelberg, nach Voranmeldung)

10:00 Uhr
Ingo Runde (Heidelberg):
Begrüßung

Eike Wolgast (Heidelberg):
Grußwort

10:30 Uhr
Christian Jansen (Trier):
Gumbels Zeit in Heidelberg

11:15 Uhr
Klaus-Peter Schroeder (Heidelberg):
Emil Julius Gumbel im Fadenkreuz des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes

12:00 Uhr
Isabella Wiegand (München):
Verbindungen von Gumbel zur Literaturszene

12:45 Uhr
Vorführung des vom Lernort Zivilcourage & Widerstand e.V. 2019 veröffentlichten Motion Comics "Eine Kohlrübe als Kriegsdenkmal"

13:00-14:00 Uhr
Mittagspause

14:00 Uhr
Annette Vogt (Berlin):
Gumbels Aktivitäten in Berlin und Moskau

14:45 Uhr
Folker Reichert (Heidelberg):
Sympathisant und Reaktionär: Gumbel und Hampe in der Sowjetunion

15:30-16:00 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr
Lexuri Fernandez (München):
Die Flucht von Emil Gumbel in die USA und seine private Seite

16:45 Uhr
Matthias Scherer (München):
Gumbels Zeit in den USA und seine mathematische Forschung

17:30-18:00 Uhr
Abschlussdiskussion

18:30-19:30 Uhr
Imbiss im historischen Studentenlokal "Zum Roten Ochsen"
(Hauptstraße 217, nach Voranmeldung)

20:00 Uhr
Vorführung des Dokumentarfilms "Gumbels extreme Werte" im Karlstorkino (Am Karlstor, 69117 Heidelberg)
Im Anschluss: Filmgespräch mit dem Filmemacher David Ruf

23. Juli 2018
9:00-10:00 Uhr
Gelegenheit zur Besichtigung der Sonderausstellung zu Emil Julius Gumbel im Universitätsmuseum
(Grabengasse 1, 69117 Heidelberg, nach Voranmeldung)

Kontakt

Ingo Runde
Universitätsarchiv Heidelberg
Akademiestr. 4-8, 69117 Heidelberg
06221/54-7542
06221/54-7706

archiv@urz.uni-heidelberg.de

https://www.uni-heidelberg.de/md/uniarchiv/tagung_gumbel_2019.pdf