Naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und auch literarische Wissenskulturen werden von den Medien ihrer Zirkulation, Publikation und Produktion unter Bedingungen gesetzt. Wissenschaftskulturen produzieren ihre je spezifischen Medienumwelten aus Verlagen, Publikationskulturen und -formaten. Die vergleichende Kunstgeschichte gibt es nicht ohne die Doppelprojektion, die Geisteswissenschaften waren lange an die Monografie als zentrales Medium gebunden, die Digital Humanities sind ohne Twitter nicht zu denken. Auch die populären wissenschaftlichen Formen sind oft mit konkreten Medien verbunden, man denke an die naturgeschichtlichen Bilderbögen im 19. Jahrhundert. Das Forum Wissenschafts- und Buchgeschichte untersucht diese Wissenskulturen in ihren Materialitäten und sucht Beiträge zur Archäologie der Wissensgeschichte.
Eingeladen sind alle Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die sich in ihren Projekten und Publikationsvorhaben mit der Materialität historischer oder zeitgenössischer Epistemologien beschäftigen. Wir wünschen uns besonders auch Projektvorstellungen, die Forschung mit digitalen Methoden oder Quellenbeständen zeigen.
Die Tagung wird aus Panels mit Vorträgen zu je 25 Minuten und gemeinsamer Diskussion sowie einer Abendveranstaltung bestehen. Wenn Sie auf dem Forum vortragen möchten, senden Sie uns bitte ein Abstract mit Kurzbi(bli)ografie im Umfang von max. 1.500 Zeichen bis zum 18. August 2019. Auch wenn Sie ohne Vortrag teilnehmen möchten, können Sie sich gern anmelden.
Das Forum fand 2018 erstmalig an der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Es wird vom Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek veranstaltet in Kooperation mit dem Zentrum für Buchwissenschaft. Buchforschung – Verlagswirtschaft – Digitale Medien der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin und der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft.