Namen, Häuser, Höfe. Traditionsbildung und Traditionsbrüche. 11. Detmolder Sommergespräch

Von
Helen Bleidiesel, Fachbereich Grundsätze, Landesarchiv NRW

Namen sind für das tägliche Miteinander von zentraler Bedeutung. Nur was benannt werden kann, kann auch eindeutig identifiziert werden. Dies gilt für Menschen wie für Orte gleichermaßen. Doch Familienforscherinnen und Familienforscher wissen nur zu gut, wie schwierig es sein kann, historische Personen und Orte eindeutig zuzuordnen. Bildung und Gebrauch von Namen sind zeit- und ortsabhängigen Gepflogenheiten unterworfen. Damit werden die Namen selbst zum Zeugnis der Geschichte und sagen etwas über die Menschen in den jeweiligen Regionen und Epochen aus. Das diesjährige Detmolder Sommergespräch stellt das Phänomen „Namen“ in den Mittelpunkt. Auf der Tagung sollen es ausgehend von Westfalen interdisziplinär und epochenübergreifend betrachtet werden. Die Vorträge untersuchen das Thema nicht nur aus Sicht der Geschichts- und Sprachwissenschaft, sondern ebenso aus dem Blickwinkel der Volkskunde und der Verwaltung. Konkrete Hinweise für die Familienforschung kommen dabei nicht zu kurz. Damit bleibt die Veranstaltung dem traditionellen Ziel der Detmolder Sommergespräche verpflichtet, nämlich Geschichtswissenschaft, Familienforschung und Verwaltung ins Gespräch zu bringen.

Programm

Beginn 9.30 Uhr
Begrüßung
Dr. Johannes Burkardt, LAV NRW OWL

Gisbert Strotdrees,
Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Münster
Die Namen der Landschaft – die Landschaft der Namen Genannt-Familien, Woort-Felder und andere Namens-Besonderheiten in Westfalen

1. Sektion
Namen – Zeichen gesellschaftlichen Wandels
Moderation: Julia Kathke, LAV NRW OWL

Monika Treude, Standesamt Bad Laasphe
Dokumentation von Namen in deutschen Personenstandsregistern im Wandel der Zeit

Gabriele Rodriguez,
Namenberatungsstelle/Institut für Slawistik, Universität Leipzig
Neue Vor- und Familiennamen in Deutschland im Zuge der Emigration. Probleme und Lösungen

Dr. Jochen Rath, Stadtarchiv Bielefeld
Führers Werk und Cramers Beitrag?
Das Bielefelder Standesamt, sein Leiter und die jüdischen Zwangsvornamen „Sara“ und „Israel“

Mittagspause

2. Sektion
Namen – Gegenstand und Problem der Familienforschung
Moderation: Dr. Volker Hirsch, LAV NRW OWL

Dr. Birgit Meineke,
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen –
Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe, Arbeitsstelle Münster
Namentraditionen westfälischer Siedlungen und Einzelhöfe

Dr. Friedel Helga Roolfs,
LWL – Kommission für Mundart- und
Namenforschung Westfalens, Münster
Zur historischen Pragmatik von Familiennamen weiblicher Personen in Ostwestfalen-Lippe

Uwe Standera,
Arbeitsgemeinschaft für Genealogie im Historischen Verein
für die Grafschaft Ravensberg e.V., Bielefeld
Von Hofnamen, Kettenehen und Erbfolgen – Das System Hof aus genealogischer Sicht

Dr. Heinrich Stiewe,
LWL Freilichtmuseum, Detmold
Historische Häuser als Zeugnisse der Familiengeschichte. Was die Hausforschung zur Familienforschung beitragen kann

Ende ca. 16.30 Uhr
Im Anschluss: Namensprechstunde
Hier besteht die Möglichkeit, den Referentinnen und Referenten Fragen zur Entstehung, Bedeutung und Erforschung von Namen zu stellen.

Ansprechpartner:
Dr. Volker Hirsch

Kontakt

Volker Hirsch

Willi-Hofmann-Str. 2 32756 Detmold

helen.bleidiesel@lav.nrw.de

http://www.archive.nrw.de/lav/abteilungen/ostwestfalen_lippe/service_familienforschung/detmolder_sommergespraech/index.php
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