Jugend im Kalten Krieg

Jugend im Kalten Krieg

Veranstalter
Archiv der deutschen Jugendbewegung; Prof. Dr. Meike Sophia Baader, Hildesheim; Prof. Dr. Alfons Kenkmann, Leipzig
Veranstaltungsort
Ort
Witzenhausen
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.10.2019 - 27.10.2019
Deadline
20.10.2019
Von
Rappe-Weber, Susanne

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand die Zwangsgemeinschaft der Hitlergegner ihr Ende. Die folgende Konfrontation der politischen Blöcke hatte für Dekaden erhebliche Auswirkungen auch auf die Jugend, ihre Formen der Vergemeinschaftung und Organisation, bis zur Perestroika Ende der 1980er Jahre. In beiden Blöcken gehörten Jugendliche zu einer umkämpften Gruppe, der politisch eine besondere Aufmerksamkeit zukam, was Teil der Systemkonkurrenz war. Unter dem zunehmenden Einfluss von Massenkultur veränderte sich zudem das Freizeitleben der Jugendlichen. Gleichzeitig mobilisierten seit den 1960er Jahren internationale Protest-, Ostermarsch- und Friedensbewegungen Jugendliche mit neuen Formen des Protestes. Durch diese neuen Konstellationen verloren die Offerten der Jugendbewegung sowie der klassischen politischen Jugendorganisationen zugleich an Anziehungskraft.

Was dies für Jugend, Jugendgruppen, Jugendbewegungen und Jugendkulturen in beiden deutschen Staaten hieß, ist Gegenstand der Tagung. Angeschlossen wird dabei an verflechtungs-, generationen- und geschlechtergeschichtliche Perspektiven sowie solche der Cold War Studies. Im Rahmen der Tagung werden internationale und konfessionelle Jugendorganisationen in den Blick genommen, es werden
Jugenddarstellungen in den Medien beleuchtet und schließlich die spezifischen Praktiken von Jugendorganisationen genauer analysiert. Am Ende steht eine Podiumsdiskussion, die nach der Jugend im Griff des Kalten Krieges fragt.

Mit diesem Fokus auf Jugend im Kalten Krieg trägt die Jahrestagung des Archivs der deutschen Jugendbewegung dem Jubiläum zum 30. Jahrestag des Mauerfalls Rechnung.

Programm

FREITAG I 25. OKTOBER 2019
Ab 18.00 h Abendessen
19.00 h Begrüßung
Susanne Rappe-Weber (Witzenhausen), Eckart Conze (Marburg)

Einführung in das Tagungsthema
Meike S. Baader (Hildesheim), Alfons Kenkmann (Leipzig)

Der Kalte Krieg in Deutschland – radikale Konfrontation und diffuse Ängste
Christoph Kleßmann (Potsdam)

20.30 h Geselliger Abend im Archiv

SAMSTAG I 26. OKTOBER 2019

9.00 h Jugend und deutsch-deutsche Verflechtungsgeschichte im Kalten Krieg

Philipp Müller – vom westdeutschen Remilitarisierungsgegner zum ostdeutschen antifaschistischen Helden
Alfons Kenkmann (Leipzig)

Die Jugend der Mauergesellschaft. Jugendkontakte und deutsch-deutsche Migration 1961-1989
Frank Wolff (Osnabrück)

10.30 h Kaffeepause

11.00 h Internationale Jugendkontakte

Ein Ort gelebter Internationaler Solidarität? – Erinnerungen deutscher und ausländischer Studierender an ihre Zeit an der FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“
Janin Klein (Jena)

Die Beziehungen der „Deutschen Jugend des Ostens (DJO)" zur Jugend der osteuropäischen Nachbarstaaten
Anne-Christine Hamel (Leipzig/Utrecht)

12.30 h Mittagspause

14.00 h Praktiken von Jugendorganisationen

Kommunistische Unterwanderung? Die Gewerkschaftsjugend in den Friedensbewegungen der 1950er und 1980er Jahre
Knud Andresen (Hamburg)

„Wir singen, weil wir jung sind“. Die FDJ-Singebewegten und ihre Lieder im Staatssozialismus der DDR
Cornelia Bruhn (Jena)

Staatsbürger in Kluft und Tracht. Die Politisierung der interkonfessionellen deutschen Pfadfinderschaften im Kalten Krieg
Frauke Schneemann (Göttingen)

16.00 h Kaffeepause

16.30 h Jugend im Visier der Medien

Politisch Verführte, Halbstarke, Streuner oder Aktivisten – was war Jugend im Kalten Krieg? (Re-)Präsentationen der jungen Generation in
der Kino-Wochenschau (Ost-West) 1950–1965
Sigrun Lehnert (Hamburg)

Umkämpfte Kindheit und Jugend in Bildungsmedien der DDR
Meike S. Baader, Sandra Koch, Friederike Kroschel (Hildesheim)

18.00 h Abendessen

19.30 h Abendveranstaltung

„Es ist an der Zeit, wir sagen nein!“ Die Friedensbewegung der 1980er Jahre im Fokus eines Videokollektivs aus dem Ruhrgebiet
Markus Köster (Münster)

SONNTAG I 27. OKTOBER 2019

9.00 h Optionen konfessioneller Jugendarbeit

Vom Antikommunismus zum Pazifismus: Akzentverschiebungen in der politischen und gesellschaftlichen Arbeit des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Zeitraum 1947-1981
Tatsuhito Ono (Tokio, Japan)

Zwischen Überwinterung und Protest. Katholische Jugend im letzten Jahrzehnt der DDR
Arndt Macheledt (Jena/Bad Hersfeld)

10.30 h Kaffeepause

11.00 h Podiumsdiskussion: Jugend im Griff des Kalten Krieges?

Günter C. Behrmann (Potsdam)
Micha Brumlik (Berlin)
Stefan Goch (Düsseldorf)
Ernst Grube (München)
Norbert Nowotsch (Münster)
Christoph Spieker (Greven/Münster)

12.30 h Abschluss

Kontakt

Susanne Rappe-Weber

Archiv der deutschen Jugendbewegung
Jugendburg Ludwigstein, 37214 Witzenhausen
05542-501720
05542-501723

archiv@burgludwigstein.de

https://www.archiv-jugendbewegung.de/
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