Digital Humanities und die ‚Messbarkeit‘ des NS-Regimes. Raumdefinitionen – Stadtkonstruktionen – Architekturpraktiken in Mittel- und Osteuropa

Digital Humanities und die ‚Messbarkeit‘ des NS-Regimes. Raumdefinitionen – Stadtkonstruktionen – Architekturpraktiken in Mittel- und Osteuropa

Veranstalter
Universität Bern, Institut für Kunstgeschichte | Abteilung Architekturgeschichte und Denkmalpflege, Bern
Veranstaltungsort
Universität Bern / Hallerstrasse 6, 2.OG, 205
Ort
Bern
Land
Switzerland
Vom - Bis
12.12.2019 - 13.12.2019
Deadline
12.12.2019
Website
Von
Richard Nemec

Der Workshop, der von der Abteilung Architekturgeschichte und Denkmalpflege am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern veranstaltet wird, beschäftigt sich mit der Raum-, Kunst- und Architekturgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland sowie in Mittel- und Osteuropa. Die Raumdefinitionen, Stadtkonstruktionen und Architekturpraktiken, aber auch die personalen Netzwerke werden in der damit verbundenen Theorie- und Ideologiebildung betrachtet. Einerseits wird ein diskursanalytischer Zugang zu den Raumtheorien sowie zu Städtebau und Architektur in den von den Nationalsozialisten okkupierten oder annektierten Territorien mit den bedeutenden Schauplätzen verfolgt. Andererseits werden methodologische Überlegungen zum Konnex von Digital Humanities und der Architekturgeschichte angestellt. Zum ersten Mal werden damit die baubezogenen Prozesse unter dem Nationalsozialismus in den okkupierten Territorien unter diesem Blickwinkel betrachtet und unter Verwendung unterschiedlicher analoger und digitaler Erfassungsmethoden eine innovative Auswertung sowie Deutung der immensen, teilweise jedoch verstreuten Datenmenge ermöglicht. Dieser Ansatz wird fächerübergreifend und fachspezifisch angewandt, mit dem Ziel, durch die Verwendung der computergestützten quantitativen wie qualitativen Methoden genuin geisteswissenschaftliche Themenfelder und Fragen zu entwickeln und somit einen Beitrag zur digitalen Geistesgeschichte zu leisten. Im Rahmen der Tagung werden weitere Formate angeboten, wie die „Inspirative Lehre“, eine Postersektion der Studierenden der Uni Bern oder eine Buchpräsentation des DOM-Publisher Verlags mit dem Titel: Die Ökonomisierung des Raums: Planen und Bauen in Mittel- und Osteuropa unter den Nationalsozialisten 1938 bis 1945.

Programm

Donnerstag, 12. Dezember 2019

14:15: Inspirierte Lehre: Gespräch der Studierenden mit Paul B. Jaskot (Duke University, Durham)

15:00 Begrüssung und Einführung: Richard Nemec (Universität Bern)

15:30 Sektion: Raumdefinitionen und -konstruktionen
Karl Kegler (TH München): Messbarkeit und Willkür
Katja Bernhardt (HU Berlin): Raumkonstruktionen und -imaginationen
Jörn Düwel (HafenCity Universität Hamburg): Akteure und Projekte der Deutschen Akademie für Städtebau-, Reichs- und Landesplanung im Nationalsozialismus

17:30 Pause

18:00 Abendvortrag
Paul B. Jaskot (Duke University, Durham): The Scale of Architecture during the Holocaust: Digital Methods for Analyzing Building and Planning Goals in the German Occupation of the East (1939–1945)

Freitag, 13. Dezember 2019
Ort: Universität Bern / Hauptgebäude, Hochschulstr. 4, Kuppelraum

9:30 Begrüssung und Einführung: Bernd Nicolai (Universität Bern)

10:00 Sektion: Akteure, Praktiken und Techniken
Stefan Helmut Heinz (Koblenz): Im Westen nichts Neues? Die NS-Stadtplanung im annektierten Luxemburg und ihre Erforschung im Kontext des Digitalisierungsprojektes Villux X
Waltraud Indrist (Akademie der Bildenden Künste Wien): Technische Planung Ost
Miloš Horejš (Technisches Museum Prag): Relics of Nazi Architecture in the Czech Republic: Bringing them Closer to the Public by Using Geographic Information Systems (GIS)
Aleksandra Paradowska (Uniwersytet Artystyczny w Poznaniu): Warthegau: Architektur und ihre Propagandabilder

12:30 Mittagspause

14:00 Sektion: Erfassung – Umgang – Präsentation
Katharina Steudtner: Survey? Sondage? Grabung? – Zur digitalen und wissenschaftlichen Erschliessung eines fotografischen Bestandes der NS-Zeit

14:45 Postersektion: Studierende der Universität Bern präsentieren!
Textmatics: stefanie.braendli@students.unibe.ch; bjoern.poffet@students.unibe.ch; medea.voegeli@students.unibe.ch; tamara.bill@students.unibe.ch;
Picturematics: mina.achermann@students.unibe.ch; jasmin.wuethrich@students.unibe.ch; carol.gurtner@students.unibe.ch; sophia.fries@students.unibe.ch; johanna.steinmann@students.unibe.ch; noah.krummenacher@students.unibe.ch;
Spacematics: laura.hutter@students.unibe.ch; kim.kaesermann@students.unibe.ch; sofia.unger@students.unibe.ch; annalena.schluechter@students.unibe.ch;
Architecmatics: dario.petri@students.unibe.ch; christopher.kilchenmann@students.unibe.ch; alma.fedier@students.unibe.ch; sebastian.kelemer@students.unibe.ch.

Buchpräsentation: Die Ökonomisierung des Raums: Planen und Bauen in Mittel- und Osteuropa unter den Nationalsozialisten 1938 bis 1945

15:30 Ausblick: Christian Fuhrmeister (ZI München): Forschungsdatengenerierung und NS-Besatzungspolitik

16:30 Ende der Veranstaltung

Kontakt

julia.strobel@ikg.unibe.ch


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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