Technikwissen und Wissenstechniken im deutschen Militär seit 1890

Technikwissen und Wissenstechniken im deutschen Militär seit 1890

Veranstalter
Geschichtswissenschaftliches Institut der Technischen Universität Braunschweig (Prof. Dr. Christian Kehrt); Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (Dr. habil. Markus Pöhlmann, Dr. Frank Reichherzer)
Veranstaltungsort
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.05.2020 - 08.05.2020
Deadline
12.01.2020
Von
Pöhlmann, Markus

Der Technik kommt eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Militärs und der Kriege im 19-21. Jahrhundert zu. Insbesondere die Dynamiken der Hochmoderne erzeugten mit der Entwicklung von Hochtechnologien rasante und nachhaltige Wandlungsschübe und Drücke. Dementsprechend ist die verstärkte Beschäftigung und Auseinandersetzung des Militärs mit Technik ein generelles Kennzeichen militärischer Organisationen spätestens seit den 1890er Jahren.

Insgesamt ist die historische Betrachtung des Zusammenhangs von Technik und Militär bis heute allerdings sektoral geblieben. Es standen vor allem Fragen von Forschung und Entwicklung bzw. Rüstung zur Diskussion. Die ganz grundlegende Frage, wie Militär überhaupt technisches Wissen schafft, es verarbeitet, vermittelt und anwendet, wie das Militär mit der Herausforderung und den Problemen neuer Technik und der damit verbundenen Komplexitätssteigerung der Organisation und Kriegführung umgeht, ist bislang wenig beforscht worden.

Der Workshop versucht den Zugang zum Verhältnis von Technik und Militär über die Kategorie „Wissen“. Dieses soll hier in einem weiten Sinn verstanden werden. Es reicht von wissenschaftlichem Wissen, für welches das Konzept der Wissensgesellschaft steht. Es schließt aber auch andere Arten des Wissens wie Erfahrungswissen, tradiertes Wissen und nicht zuletzt gefühltes Wissen und die Verschränkungen und Konkurrenzen verschiedener Wissensformen mit ein. Entlang der Stichworte „Technikwissen“ und „Wissenstechniken“ soll der Dreischritt „Technik – Wissen – Militär“ in beide Richtungen und in Bezügen zueinander untersucht werden. Wissen soll dabei selbstverständlich kein Container bleiben. Im Gegenteil: Militär und Krieg, so zumindest die Vorannahme, wirkten und wirken sich auch auf das Wissen und seine Formen selbst aus. Wie, in welcher Form, mit welchen Konsequenzen, zu welcher Zeit, das bildet den roten Faden der Veranstaltung. Zur Diskussion werden hier Vorschläge zu Beiträgen erbeten, die sich mit folgenden Fragen befassen:

- Wie gestaltet sich die Produktion und Verarbeitung technischen Wissens im Militär (Grundlagenforschung, Nachrichtenwesen, Akademien)?

- Gibt es spezifisch militärische Wissenstechniken (Gefechtsaufklärung, Beute, Luftbild, Kartografie, Fernmeldeaufklärung)?

- Wer sind die Akteure (solitäre Erfinder, Paul Kennedys „Engineers of Victory“, Ressortforschungseinrichtungen)?

- Wie stellen sich die Medien der Vermittlung von Technikwissen dar (Erfahrungsberichte, Lessons Learned-Konzepte, Militärpublizistik)?

- Fallbeispiele zur Entwicklung von Hardware oder Verfahren

Den epochal-räumlichen Fokus der Veranstaltung bildet die Geschichte Deutschlands seit etwa 1890 einschließlich seiner Bündnissysteme. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Die Reisekosten werden in Anlehnung an das Bundesreisekostengesetz übernommen.

Im Nachgang zur Veranstaltung ist eine Publikation geplant.

Der Workshop findet am 7./8. Mai 2020 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam statt.

Bitte senden Sie Ihren Vorschlag bis 12. Januar 2020 zusammen mit bio-bibliografischen Angaben an die u.a. Kontaktadresse.

Programm

Kontakt

Markus Pöhlmann

ZMSBw, Zepppelinstr. 127-128, 14471 Potsdam

markuspoehlmann@bundeswehr.org

www.ifg-braunschweig.de/kehrt/?L=0 / www.zmsbw.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung