Am 13. März 1920 versuchten rechtsradikale Kräfte um General Walther von Lüttwitz, die junge Weimarer Republik zu stürzen und unter Wolfgang Kapp eine antidemokratische Regierung zu errichten. Die Auswirkungen des Kapp-Lüttwitz-Putsches wurden überall im Land spürbar; Epizentren des gewaltsamen politischen Bebens waren neben Berlin und dem rheinisch westfälischem Industrierevier die Regionen Thüringens. Hier entluden sich seit der Novemberrevolution 1918 stetig gewachsene Spannungen in bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen. Bei Kämpfen zwischen Reichswehr, Freikorps und Einwohnerwehren mit bewaffneten Arbeitern und politischen Aktivisten kamen rund 250 Menschen ums Leben. Weit mehr wurden verletzt. Die Ereignisse prägten das kollektive Gedächtnis und wurden zur schweren Hypothek für die jungen Freistaaten, welche sich sechs Wochen später zum Land Thüringen vereinigen sollten.
Die multimediale Wanderausstellung spiegelt die mit Spannung geladene Periode im März 1920. Darüber hinaus nimmt sie die Rezeption des Kapp-Lüttwitz-Putsches in der Weimarer Republik, dem „Dritten Reich“ und der Deutschen Demokratischen Republik in den Fokus. Sie eröffnet aus Anlass des 100. Jahrestages in Weimar und wird anschließend durch Mitteldeutschland wandern.
Der Presserundgang findet am 23. Januar statt um 14 Uhr statt.
»Gegenrevolution 1920. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Thüringen« ist ein Projekt von Libellus – Wissen- schaftliche Dienstleistungen, kuratiert von Christian Faludi, in Kooperation mit der Stadt Weimar und dem Weimarer Republik e. V., gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages."