Mainz und Frankfurt im Mittelalter – Konkurrenzen, Wechselbeziehungen, Symbiosen

Mainz und Frankfurt im Mittelalter – Konkurrenzen, Wechselbeziehungen, Symbiosen

Veranstalter
Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz (IGL)
Veranstaltungsort
Haus am Dom, Liebfrauenplatz 8, 55116 Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.04.2020 - 16.06.2020
Deadline
19.04.2020
Website
Von
Michael Matheus

Weltstädtisch präsentiert man sich gerne in Frankfurt am Main, der Stadt der Börse, der Messen, der Banken, in Mainhattan eben, wie manche sagen. Eher Bodenständiges zählt in der Landeshauptstadt Mainz, Bischofssitz, Fastnachtshochburg und Stadt der Medien. Galt Mainz im Hochmittelalter noch als europäische Metropole, als Metropolis Germaniae, wurde sie bis zur Zeit des Johannes Gutenberg zu einer mittelgroßen kurfürstlichen Residenzstadt. Frankfurt entwickelte sich hingegen von der Königspfalz zur Reichs- und Messestadt sowie zur Krönungsstadt der römisch-deutschen Könige und Kaiser.
Die interdisziplinär ausgerichtete Vortragsreihe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz (IGL) beleuchtet im Jahr 2020 die unterschiedliche Entwicklung beider Städte im Mittelalter. Ihre Lage im Rhein-Main-Gebiet und damit verkehrsgeographisch in der Mitte Deutschlands und Europas trägt dazu bei, dass die historische Entwicklung beider Zentren in Kontexte eingebunden ist, die weit über die Landschaften an Rhein und Main hinausreichen. Der Vergleich zweier „Städteschicksale“ (Hermann Aubin) geht von der Beobachtung aus, dass Mainz über Jahrhunderte hinweg Frankfurt an Bedeutung um ein Vielfaches übertraf, beide Städte „ihre Führerrollen“ im Rhein-Main-Gebiet im Laufe der Geschichte „getauscht“ haben. Während die Römer- und Bischofsstadt Mainz noch im Hochmittelalter als eine der politisch und wirtschaftlich wichtigsten Zentren im nordalpinen Reichsgebiet gelten kann, werden seit dem 13. Jahrhundert Faktoren erkennbar, die langfristig zu einer Bedeutungsverlagerung führten. Unter der leitenden Fragestellung nach den treibenden Faktoren jener Entwicklung werden verschiedene Themenfelder untersucht. In vergleichender Perspektive geht es dabei nicht nur um den wachsenden Zentralitätsgrad Frankfurts, sondern auch um zahlreiche Aspekte der Symbiose, der Wechselbeziehungen und Verflechtungen zwischen beiden Städten. So sind in etlichen Bereichen wie der Wirtschaft und der Kultur wichtige komplementäre Funktionen beider Standorte zu beobachten. Damit werden Phänomene behandelt, die auch für aktuelle Diskussionen um raumordnende und identitätsbildende Prozesse in der fragmentierten Region an Rhein und Main von Interesse sein können.
Vortragsreihe in Verbindung mit dem Erbacher Hof/Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz, dem Studium Generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Historisches Museum Frankfurt und dem stadthistorischen Museum Mainz

Programm

Vorträge

Montag, 20.04.2020, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Erzbischöfliches Mainz und königliches Frankfurt: zwei mittelalterliche Nachbarstädte
Prof. Dr. Ernst Dieter Hehl, Mainz

Dienstag, 05.05.2020, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Jüdische Gemeinden in Mainz und Frankfurt
Prof. Dr. Andreas Lehnardt, Mainz

Montag, 11.05.2020, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Patrizierfamilien in Mainz und Frankfurt
Dr. Heidrun Ochs, Mainz

Dienstag, 26.05.2020, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Die Wirtschaftsstandorte Mainz und Frankfurt im Mittelalter
Prof. Dr. Michael Matheus, Mainz

Dienstag, 09.06.2020, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Mainz und Frankfurt als Kunstzentren im Mittelalter
Prof. Dr. Matthias Müller, Mainz

Dienstag, 16.06.2020, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Familiennamen in Mainz und Frankfurt
Dr. Rudolf Steffens, Mainz

Link zur Veranstaltungsseite auf IGl-Homepage

https://www.igl.uni-mainz.de/veranstaltungen/vorträge/vortragsreihe-2020/

Kontakt

Michael Matheus

Hegelstraße 59 55122 Mainz

matheus@uni-mainz.de


Redaktion
Veröffentlicht am
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Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung