Das Programm beginnt mit einem Vortagesprogramm zum Auftakt am Freitag. Es folgen ein in vier Zweige gegliedertes Hauptprogramm am Sonnabend, ein Festabend sowie die Mitgliederversammlung von CompGen am Sonntag.
Link zum Programm: https://www.compgen.de/das-zugaengliche-archiv/
Vortagesprogramm (Freitag, 3.4.2020)
Führungen:
14:30 – 15:30 Himmelsscheibe von Nebra im Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte (Eintritt vor Ort)
14:30 – 16:30 Marienbibliothek und Schulzeugnis-Sammlung der Franckeschen Stiftungen (Führung angeboten von: Hallische Familienforscher „Ekkehard“ e.V., Treffpunkt: An der Marienkirche 1, 06108 Halle)
15:00 – 17:00 Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Deutsche Zentralstelle für Genealogie
16:30 – 18:00 Open Data für die Ortsgeschichte (Susanne Nicola, Ingrid Reinhardt, Horst Reinhardt, Dr. Jesper Zedlitz, Dr. Katrin Moeller, Ort: Steintorcampus)
19:00 – 24:00 Gemütlicher Abend: Nur mit Anmeldung für Selbstzahler
Hauptprogramm (Sonnabend, 4.4.2020)
10:00 – 10:30 Begrüßung durch Veranstalter(innen), Universität und Stadt.
Erster Zweig: Die Schulung
Schulung in FuD – Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem (virtuelle Forschungsumgebung für die Geistes- und Sozialwissenschaften), Computerpool SR 15 (Emil-Abderhalden-Str. 25), Veranstaltung im Rahmen des Programms „Heimatforscher. Qualifizierung von Engagierten“, Dozentin: Marina Lemaire, Servicecentrum eScience Universität Trier, organisiert vom Datenzentrum Sachsen-Anhalt am Institut für Geschichte der MLU und Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.
10:00 – 13:00: Gruppe 1: Ortschronist(inn)en aus Sachsen-Anhalt (ausgebucht)
14:00 – 17:00: Gruppe 2: Genealog(inn)en
Zweiter Zweig: Die Vorträge
14:00 – 14:30 Prof. Dr. Ernst Hafen: DNA-Genealogie im Spannungsfeld zwischen Kommerz und Gesundheit
14:30 - 15:00 Dr. Herbert Wurster: Matricula – traditionelle Erschließung, Internet und neue Forschungsmöglichkeiten
15:00 - 15:30 Mag. Dr. Günter Mühlberger: Transkribus, oder wie sich die automatisierte Handschriftenerkennung für familiengeschichtliche Forschungen nützen lässt
16:00 – 16:30 Harald Müller-Baur: 5 Jahre Archion
16:30 - 17:00 Dr. Günter Junkers: 30 Jahre Verein für Computergenealogie
17:00 - 17:30 Kristina Ruppel: Wegwerfen, Ordnen, Bewahren: Der private Nachlass aus Sicht des Archivs
17:00 – 18:00 Festveranstaltung zum Launch des Digitalen Archivs der Bonner Längsschnittstudie des Alterns (BOLSA). Öffentlicher Vortrag in diesem Rahmen:
Prof. Dr. Christina von Hodenberg (DHI London): Das Potential der BOLSA für die Familiengeschichte Deutschlands nach 1945
Dritter Zweig: Die Diskussionen
10:45 – 12:30 Historisch-anthropologische Session: Doing kinship, finding kin
- Prof. Dr. Elisabeth Timm (Institut für Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie, Münster): Verification by serendipity. How genealogists transform archival heritage
- Fenella Cannell, PhD (London School of Economics): Kinship as Plot. Doing Genealogy in ‘Religious’ and ‘Secular’ Settings
- Inna Leykin, PhD (The Open University of Israel, Ra’anana): ‘Who do you think you are’: Genealogical imagination in contemporary Russia
- Patrick Heady, PhD (MPI for Social Anthropology, Halle), ‘Patterned Relationships’: a cognitive approach to the observable co-variation of terminology, genealogical awareness, and mutual involvement in European kinship practice
Zentrales Thema dieser englischsprachigen, fachlich in der Ethnologie und Soziologie angesiedelten Diskussionsrunde ist die Frage nach der Vielfältigkeit von Motiven, durch genealogische Praktiken Verwandtschaft zu stiften, im Vergleich mehrerer Kulturen und unterschiedlicher sozialer Milieus.
14:00 – 15:30 Familienforschung für die Familie
- Genealogie in der Jackentasche: Familienforschung mit Spielkarten haptisch präsentieren (Torsten Wehlmann, Projekt Altes Leipzig)
- Wilde Jugend? Biografien von Jugendlichen des 19./20. Jahrhunderts als Schüler(innen)projekt (Dr. Katrin Moeller, Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt, Halle)
- Archivpädagogik für die ganze Familie (Dr. Jens Murken, Bielefeld)
Familienforschung wird von vielen in der Hoffnung betrieben, nicht nur den Menschen näherzukommen, die uns und unsere Vorfahren in der Vergangenheit geprägt haben, sondern auch, dieses Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. In dieser Runde sollen drei Ansätze vorgestellt werden, wie dies gelingen kann: In der pädagogischen Arbeit von Archiven, in einem Schulprojekt, und im genealogischen Familienspiel.
16:00 – 17:30 Podiumsdiskussion: Was ist unser Wissen wert? Historische Personen- und Familienforschung zwischen Open Data und Big Business. Diskussionsleitung: Hans-Christian Scherzer (CompGen e.V.)
- Dr. Thomas Aigner (ICARUS, St. Pölten)
- Dr. Isabelle Bartram (Gen-ethisches Netzwerk, Berlin)
- Renate Ell (CompGen e.V.)
- Prof. Dr. Ernst Hafen (ETH Zürich / Datengenossenschaft MIDATA, Basel)
- Lars Thiele (Berufsgenealoge / Archivbegleiter, Dresden)
- Dr. Jesper Zedlitz (CompGen e.V. und Ministerium für Digitalisierung Schleswig-Holstein, Kiel)
In der Podiumsdiskussion geht es um die unterschiedlichen Organisationsformen, die zwischen zwei Extremen liegen: hier der/die einsam auf Papier nur den persönlichen Interessen nachgehende traditionelle Genealoge/in, dort die großen kommerziellen Big-Data- und DNA-Firmen.
Wir erleben eine Explosion des Wissens über konkrete Personen und ihre Familien in der Vergangenheit, stammend sowohl aus den klassischen (Papier‑)Archiven als auch aus dem „Körper“-Archiv in unserer DNA. Wie soll dieses Wissen bewirtschaftet werden? Welche Kosten und Risiken (finanzieller und gesellschaftlicher Art) wollen wir für dieses Wissen aufbringen – was wollen wir überhaupt wissen und was nicht? Was macht Wissen mit uns und anderen? Wer kann für die Qualität von genealogischem Wissen und für den dafür (in Geld, Zeit, vielleicht auch: Verlust an Privatheit) zu zahlenden Preis einstehen: Staatliche und kirchliche Archive, große genealogische Firmen, Verbände der Archivnutzer(innen), Berufsgenealog(inn)en – oder ganz neue Modelle wie Datengenossenschaften und Kooperationen zwischen Archiv, Digital Humanities und Wirtschaft?
Vierter Zweig: Das Barcamp und der Workshop
10:45 – 12:30 (mit Fortsetzung am Nachmittag nach Bedarf): Archivpraktisches Barcamp: Neue Wege der Datenerschließung
Erfassungsprojekte innerhalb und außerhalb von CompGen entwickeln sich rasch. Das Barcamp soll die Gelegenheit bieten, möglichst viele Organisator(inn)en solcher Projekte zusammenzubringen und ihre Vorhaben und Zugangsweisen untereinander diskutieren zu lassen, aber auch die einzelnen Projekte potentiellen Mitmacher(inne)n vorzustellen.
Wir schlagen drei Schwerpunkte vor:
Lokale Time Machine-Projekte
Daten-Eingabe-System- (DES-)Projekte
Die Anderen und wir – neue Kooperationsmöglichkeiten
10:45 – 11:45: Workshop: Ortschroniken digital
Der Workshop richtet sich an BürgerwissenschaftlerInnen, die Heimats- und Ortsgeschichten im Open Access publizieren möchten. Er wird angeboten von Dr. Katrin Moeller (Historisches Datenzentrum Sachsen-Anhalt) und John Palatini (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt).
Festabend: 30 Jahre CompGen – 10 Jahre Matricula – 5 Jahre Archion (mit Launch des BOLSA-Portals). Beginn: 19:00. Anmeldung bis 16.3. möglich (Buffet im Preis von 32 € enthalten, Getränke Selbstzahler, vorherige Überweisung erforderlich).
Sonntag, 5.4.2020
10:00 – 12:00 Uhr: Mitgliederversammlung CompGen e.V.