NS-Verfolgte nach der Befreiung – Ausgrenzungserfahrungen und Neubeginn

NS-Verfolgte nach der Befreiung – Ausgrenzungserfahrungen und Neubeginn

Veranstalter
Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen; KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veranstaltungsort
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.10.2020 - 30.10.2020
Deadline
30.07.2020
Von
Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Wie erlebten die aus Konzentrationslagern, Gefängnissen und Verstecken befreiten Verfolgten des Nationalsozialismus das Kriegsende? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Bedingungen prägten den Prozess ihrer Rückkehr in ein „normales“ Leben? Welche Faktoren beeinflussten ihre Entscheidungen zur Rückkehr in ihre jeweiligen Herkunftsländer, zum Verbleib an den Orten ihrer Befreiung oder zur Emigration in eine neue Heimat? Welche Formen der Unterstützung erfuhren sie, und mit welchen Hindernissen bzw. fortgesetzten oder neuen Formen der Ausgrenzungen mussten sie zurechtkommen? Wo erlangten sie gesellschaftliches Gewicht und konnten etwa auf Prozesse der Entnazifizierung Einfluss nehmen?
Zum 75. Jahrestag der Befreiung möchte diese Tagung ein Forum für wissenschaftliche Zugänge zu den Erfahrungen der NS-Verfolgten nach Kriegsende bieten. Dafür suchen wir Referent/innen, die die von Verfolgungskontext, Geschlechtszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit geprägten Nachkriegserfahrungen der Überlebenden in den Blick nehmen, auch und gerade in der Interaktion mit ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld.

Zu folgenden Aspekten sind Vorträge gewünscht:
- Konkrete Umstände der Befreiung
- Leben im Transit, DP-Camps, Rückholaktionen, Rückkehr und Emigration
- Erfahrungen und Bedingungen von Ankunft und Neubeginn
- Aushandlungsprozesse: Überlebende im Spannungsfeld von Alliierten und lokalen Akteur*innen vor 1949
- Kontinuitäten der Verfolgung und neue Ausgrenzungserfahrungen
- Gesellschaftspolitisches Engagement, Gründung von Verfolgtenverbänden und Lagergemeinschaften
- Kämpfe um Entschädigungsleistungen und Restitution
- Frühes Erinnern und Gedenken
- (konkurrierende) Erinnerungsnarrative verschiedener Verfolgtengruppen
- Gesellschaftliche Rezeptionsweisen der Verfolgungserfahrungen

Es ist geplant, einzelne Vorträge der Tagung in Heft 3 der Zeitschrift „Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung“ zu veröffentlichen, dessen Erscheinen für das Frühjahr 2022 vorgesehen ist. Wissenschaftler/innen, die auf der Tagung zu einem der oben umrissenen Themenbereiche einen Beitrag leisten möchten, sind herzlich zur Teilnahme und Mitwirkung eingeladen. Die Vorträge sollen den Charakter von Impulsreferaten haben, an die sich jeweils eine Diskussion anschließt.
Wir bitten alle Interessierten, uns bis spätestens 20. Juli 2020 ein Abstract des geplanten Vortrags (max. 600 Wörter) sowie eine Kurzbiografie an folgende E-Mail-Adresse zu senden: amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de.

Die Benachrichtigung der ausgewählten Referent/innen erfolgt bis zum 15. August 2020. Für Referent/innen werden die Reise- und Übernachtungskosten übernommen.

Interessierte können sich bereits jetzt für eine Teilnahme vormerken lassen.

Programm

Kontakt

KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum
Amina Edzards
Jean Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Tel.: +49 40 428131 – 522
E-Mail: amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de

https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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