NS-Verfolgte nach der Befreiung: Ausgrenzungserfahrungen und Neubeginn

NS-Verfolgte nach der Befreiung: Ausgrenzungserfahrungen und Neubeginn

Veranstalter
Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte; KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veranstaltungsort
Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
PLZ
21039
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.10.2020 - 30.10.2020
Deadline
15.10.2020
Von
Oliver von Wrochem, KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Zum 75. Jahrestag der Befreiung möchte diese Tagung ein Forum für wissenschaftliche Zugänge zu den Erfahrungen der NS-Verfolgten nach Kriegsende bieten. In den Blick genommen werden die von Verfolgungskontext, Geschlechtszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit geprägten Nachkriegserfahrungen der Überlebenden, auch und gerade in der Interaktion mit ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld.

NS-Verfolgte nach der Befreiung: Ausgrenzungserfahrungen und Neubeginn

Wie erlebten die aus Konzentrationslagern, Gefängnissen und Verstecken befreiten Verfolgten des Nationalsozialismus das Kriegsende? Welche gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Bedingungen prägten den Prozess ihrer Rückkehr in ein „normales“ Leben? Welche Faktoren beeinflussten ihre Entscheidungen zur Rückkehr in ihre jeweiligen Herkunftsländer, zum Verbleib an den Orten ihrer Befreiung oder zur Emigration in eine neue Heimat? Welche Formen der Unterstützung erfuhren sie, und mit welchen Hindernissen bzw. fortgesetzten oder neuen Formen der Ausgrenzungen mussten sie zurechtkommen?

Zum 75. Jahrestag der Befreiung möchte diese Tagung ein Forum für wissenschaftliche Zugänge zu den Erfahrungen der NS-Verfolgten nach Kriegsende bieten. In den Blick genommen werden die von Verfolgungskontext, Geschlechtszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit geprägten Nachkriegserfahrungen der Überlebenden, auch und gerade in der Interaktion mit ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld.

Teilnahme: Aufgrund der aktuellen Abstands- und Hygienemaßnahmen stehen nur begrenzt Plätze für eine persönliche Teilnahme vor Ort zur Verfügung. Es wird eine Online-Teilnahme per Livestream mit der Möglichkeit angeboten, Fragen via Chatfunktion zu stellen. Die Online-Teilnahme ist kostenlos. Persönliche und Online-Teilnahme sind nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte geben Sie bei der Anmeldung die gewünschte Form der Teilnahme an.

Kosten für eine Teilnahme vor Ort: 20 Euro, ermäßigt 10 Euro (inkl. Snacks). Anmeldung bis zum 15. Oktober 2020 bei Amina Edzards, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Tel. 040/428 131 522, E-Mail: amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de

Programm

29. Oktober 2020
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

13.00 Uhr Begrüßung Detlef Garbe, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte

13.30–15.30 Panel I: Zwischenstationen und Rückkehr
Moderation: Insa Eschebach

Ildikó Barna: Hungarian Jews in Displaced Person Camps of the British Occupation Zone in Germany
Sarah Grandke: Frühes Gedenken. Erinnerungsinitiativen im polnischen DP Camp Flossenbürg 1946/47
Pavla Plachá: Gesellschaftspolitisches Engagement ehemaliger tschechischer Häftlinge des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück in den ersten Nachkriegsjahren
Johanna Kootz: Die Rückkehr italienischer Frauen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück

15.30–16.00 Uhr Kaffeepause

16.00–18.00 Uhr Panel II: Zwischen Stigmatisierung und Anerkennung
Moderation: Alyn Beßmann

Stefan Romey: "Schandfleck der Demokratie“ – frühe Kämpfe um Anerkennung, Entschädigung und Restitution
Frauke Steinhäuser: Als „asozial“ im KZ inhaftierte Prostituierte: zwei Fallbeispiele des Überlebens
Alexander Liemen: „Ein gemeiner Verbrecher, der nach dem Urteil der Bevölkerung wieder ins Zuchthaus gehöre: Ein Erfurter Sondergerichtsverfahren und dessen Nachgeschichte
Maximilian Strnad: Opfer zweiter Klasse? Überlebende aus „Mischehen“ und ihr Kampf um Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes

30. Oktober 2020
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

9.00–11.00 Uhr Panel III: Jüdische Überlebende
Moderation: Thomas Rahe

Nadine Jenke: (Trans-)zonale Strafverfolgung von NS-Verbrechen: Ermittlungsnetzwerke der Zentralkomitees der befreiten Juden in den westlichen Besatzungszonen, 1945-1951
Lennart Onken: „…die Spuren der Sklavenherrschaft abgeworfen.“ Jüdische Selbstorganisation im Nachkriegsdeutschland 1945-1950
Jim Tobias: „Der Kampf um die Seelen“: Die Wiedergeburt der jüdischen Orthodoxie in den DP-Camps 1945-49
Alexander Walther: Jüdische Überlebende in Sachsen als Akteur/innen der frühen Erinnerung an die Shoah

11.00–11.30 Uhr Kaffeepause

11.30–13.30 Panel IV: Roma und Sinti. Politisch Verfolgte
Moderation: Karola Fings

Yvonne Robel: Erfahrung(en) des Neubeginns? Hamburger Sinti und Roma in der frühen Nachkriegszeit
Laura Hankeln: Polizeilicher Einfluss auf die baden-württembergische Praxis der Entschädigung von Sinti und Roma
Claudia Bade: Akteure und Akteurinnen des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) nach der Befreiung: Aushandlungsprozesse – Engagement – Erfahrungen
Thomas Käpernick: NS-Verfolgte nach der Befreiung. Akteure in Schleswig-Holstein

13.30–14.00 Uhr Abschluss. Moderation: Oliver von Wrochem

Kontakt

Amina Edzards

KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Tel. 040/428 131 522
E-Mail: amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de

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