In der Diskussion wollen wir nicht nur die geschichtliche Lage der ersten Akademikerinnen in der Zwischenkriegszeit diskutieren, sondern zudem über die Relevanz dieser Frage für die Gegenwart sprechen.
Iwona Dadejs Studie untersucht die mehrdimensionalen, sich gegenseitig ergänzenden Handlungsräume von Akademikerinnen und ihre Kämpfe um Anerkennung und Gleichstellung in der Weimarer Republik und in der Zweiten Polnischen Republik. Dazu gehörten nationale Vereine wie der Deutsche Akademikerinnenbund und der Polnische Verband von Frauen mit höherem Abschluss, aber auch transnationale Netzwerke.
Aufbauend auf den jeweiligen nationalen Strukturen analysiert die Arbeit die (trans)nationalen Aktivitäten und zeigt, wie dynamisch grenzüberschreitende personelle und professionelle Interaktionen verliefen. Ein besonderer Fokus liegt auf den ersten deutschen und polnischen Juristinnen, die im Deutschen Juristinnenverein bzw. im Verein von Frauen mit juristischer Ausbildung organisiert waren. Die Akademikerinnen der Zwischenkriegszeit vertraten pointiert ihre Interessen, betrieben Bildungsdiplomatie wie geschlechterspezifische Wissenschaftspolitik und wollten nicht zuletzt die Verständigung unter den Nationen fördern.
Die Diskussion findet in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften.
Montag, 16.11.2020, 17:00-19:00 CET, 11:00-13:00 EDT
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Anmeldung: https://forms.gle/sLsS1egQTCNLr7tw5