Zwang zur Erziehung

Veranstalter
Oliver Gaida, Humboldt-Universität Berlin; Marie-Theres Marx und Jan Waitzmann, Europa-Universität Flensburg; Julia Reus und Anna Schiff, Ruhr-Universität Bochum
PLZ
24943
Ort
Flensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.02.2021 - 12.02.2021
Deadline
31.01.2021
Von
Oliver Gaida, Humboldt-Universität Berlin; Marie-Theres Marx / Jan Waitzmann, Europa-Universität Flensburg; Julia Reus / Anna Schiff, Ruhr-Universität Bochum

Im Rahmen der Tagung möchten wir durch verschiedene thematische und zeitliche Zugänge neue Erkenntnisse zur institutionalisierten (Zwangs-)Erziehung Jugendlicher im 20. Jahrhundert zusammentragen. Die Kombination von Langperspektiven und exemplarischen Untersuchungen bestimmter regionaler, institutioneller oder pädagogischer Praktiken soll dabei zum besseren Verständnis von (Dis-)Kontinuitäten und Besonderheiten bzw. Überschneidungen verschiedener Zwangserziehungssysteme beitragen.

Zwang zur Erziehung

Ausführliche Tagungsinformationen: https://www.frzph.de/fileadmin/downloads/Tagungsinformationen_Zwang_zur_Erziehung.pdf

Eine Anmeldung zur digitalen Tagungsteilnahme ist bis zum 31.01.2021 möglich (per Mail an waitzmann@frzph.de). Die Zugangsdaten zur Veranstaltung erhalten Sie im Anschluss an Ihre Anmeldung zugeschickt.

Programm

Donnerstag, 11.02.2021

Ab 12:30 Uhr: Einwählen und Techniküberprüfung

13:00 Uhr: Begrüßung

13:30 – 15:00 Uhr: Panel 1

Michaela Bräuninger: Zwang zur Erziehung. Die protestantische Erziehung von „sexuell verwahrlosten“ und von „gefallenen“ Mädchen“ in Schleswig-Holstein von 1900 bis 1970

Salome Raczek: Mutterschaft im Spannungsfeld der westdeutschen Fürsorgeerziehung – ausgewählte Befunde aus einer qualitativen Aktenanalyse zur westdeutschen Heimerziehung

15:00 – 15:30 Uhr: Pause

15:30 – 17:00 Uhr: Panel 2

Jens Kolata: Disziplinierungspraxen und soziale Normen in der ‚Geschlechtskrankenfürsorge‘ in Frankfurt am Main 1927-1953

Jonathan Holst: Die Kinder vom Hesterberg

17:00 – 17:30 Uhr: Pause

17:30 – 19:00 Uhr: Abendvortrag

Britta-Marie Schenk: Zwischen Sozialdisziplinierung und Selbstbestimmung. Obdachlose Jugendliche im 20. Jahrhundert

Freitag, 12.02.2021

9:00 – 10:00 Uhr: Keynote
Annette Eberle: Zwangserziehung gegen Kinder und Jugendliche als Objekte des „Rechts auf Erziehung“. Die Sicht ehemaliger Heimkinder auf die Kontinuitätslinien zwischen Diktatur und Demokratie in der Nachkriegszeit der 1950er bis 1970er Jahre. Fallbeispiele aus Bayern

10:00 – 10:15 Uhr: Pause

10:15 – 11:45 Uhr: Panel 3

Julia Reus: „In sittlicher Beziehung verdorben“? Fürsorgeerziehung nach Inzestdelikten zwischen Schutz, Zwang und gesellschaftlicher Norm

Kevin Heiniger: Eine Anstalt für „Schwersterziehbare“ – Ambivalente Diskurse um Strafe, Erziehung und föderale Trägerschaften (ca. 1940 bis 1980)

11:45 – 12:45 Uhr: Mittagspause

12:45 – 14:15 Uhr: Panel 4

Anna Schiff: „Geschlechtsverkehr wird zugegeben“. Methodisch-theoretische Überlegungen zu Akten der „Fürsorgeerziehung“ als Quelle für die Sexualitätsgeschichte

Oliver Gaida: „Komm. Wir hauen ab“. Die Reaktionen Großstadtjugendlicher auf Zwangserziehungssysteme (1920er bis 1950er Jahre)

14:15 – 14:30 Uhr: Pause

14:30 – 16:00 Uhr: Panel 5

Marie-Theres Marx und Jan Waitzmann: „… ist erbkrankverdächtig" Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und die Fürsorgeerziehung in Schleswig-Holstein (1934-1945)

Abschlussdiskussion

Kontakt

waitzmann@frzph.de

https://www.frzph.de/fileadmin/downloads/Tagungsprogramm_Zwang_zur_Erziehung.pdf