Europäische Grenzregionen. Neue Wege im Umgang mit historischen Raum- und Grenzkonzeptionen in der Geschichtswissenschaft

Europäische Grenzregionen. Neue Wege im Umgang mit historischen Raum- und Grenzkonzeptionen in der Geschichtswissenschaft

Veranstalter
Lina Schröder, Markus Wegewitz (Arbeitskreis Deutsch-Niederländische Geschichte), Christine Gundermann (Junior-Professur für Public History / Universität zu Köln), Bernhard Liemann, Ilona Riek (Fachinformationsdienst Benelux / Low Countries Studies)
Veranstaltungsort
digital
Gefördert durch
Fritz Thyssen Stiftung
PLZ
50923
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.02.2021 - 26.02.2021
Deadline
24.02.2021
Von
Lina Schröder, Lehrstuhl Fränkische Landesgeschichte, Universität Würzburg

Der digitale Workshop diskutiert anhand zahlreicher Fallbeispiele den geschichtswissenschaftlichen Umgang mit europäischen Grenzregionen.

Europäische Grenzregionen. Neue Wege im Umgang mit historischen Raum- und Grenzkonzeptionen in der Geschichtswissenschaft

Teildisziplinen wie die Global-, Regional- oder Landesgeschichte haben zu Grenzregionen unterschiedliche theoretische und methodische Zugänge entwickelt. Auch die Public History eröffnet besondere Perspektiven auf die Grenzregionen mit ihren spezifischen Ausprägungen von Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur. Von historischen und kulturellen Konzeptionen geprägt, durch politische Grenzen zerstückelt oder zusammengefügt sowie als Raum von Kooperation und Konflikt sind sie komplexe Untersuchungsobjekte. Anhand zahlreicher Fallbeispiele diskutiert der Workshop den geschichtswissenschaftlichen Umgang mit europäischen Grenzregionen.

Programm

Donnerstag, 25. Februar 2021
9:00–9:15 Uhr Begrüßung / Welcome

9:15–10:00 Uhr Keynote: Marijn Molema (University of Groningen): Cross Border Perspectives on the Future and Our Past

10:30–11:45 Uhr Panel I: Grenzerfahrungen, Grenzlanderfahrungen
Moderation: Markus Wegewitz

Johannes Großmann (Universität Tübingen): Rote Zone. Die deutsch‐französische Grenzregion und der Weg in den Zweiten Weltkrieg

Sarah Frenking (Universität Erfurt): Konflikte im borderland. Raumordnung, Grenzerfahrung und Bewegungsweisen an der deutsch-französischen Grenze 1887–1914

Robert Obermair (Universität Salzburg): „Denn darin waren alle einig: Deutschtirol durfte nie welsch werden.“ – Grenzlanderfahrungen als Wurzel ideologischer Radikalisierung am Beispiel Oswald Menghins

13:30–14:45 Uhr Panel II: Grenzland-Aktivismus / soziale und politische Bewegungen
Moderation: Christine Gundermann

Lisbeth Matzer (Ludwig-Maximilians-Universität München): Das „Deutschtum“ verteidigen. (Dis)Kontinuitäten im „Grenzland“-Aktivismus zwischen Österreich und Slowenien (ca. 1900–1960)

Markus Wegewitz (Europäisches Kolleg Jena): „Grensland der Demokratie“. Ostbelgien und transnationaler Antifaschismus vor dem Zweiten Weltkrieg

Oswald Überegger (Freie Universität Bozen): Emotionsgeschichtliche Fragestellungen im (grenz-)regionalgeschichtlichen Kontext: Das Beispiel der Südtiroler Unabhängigkeitsbewegung nach 1945

15:30–16:45 Uhr Panel III: Abgrenzung, Kooperation und Kontakt in Großregionen
Moderation: Bernhard Liemann

Lina Schröder (Universität Würzburg): Benelux – eine durch kulturelle Vielfalt und Föderalismus gekennzeichnete und durch politische Grenzziehung zerstückelte Region

Alexander Svyetlov (Memorial / Museum of Soviet Occupation, Kyiv): Challenges and Opportunities of State Border Re-Territorialisation. The Case Study of the East European Euro-Region

Philipp Heckmann-Umhau (University of Cambridge): Die Grenzregion als Kolonie? Neue Perspektiven auf Bosnien-Herzegowina und Elsass-Lothringen 1871–1918

19:00–21:00 Uhr Social Event im virtuellen Pausenraum (optional)

Freitag 26. Februar 2021

9:00–10:15 Uhr Panel IV: Quellen, Archive und Wissensaustausch in der Grenzregion
Moderation: Ilona Riek

Maike Schmidt (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg): Disposées à ignorer les frontières – Adelsformationen als Schlüssel zu einer transregionalen Verflechtungsgeschichte von „Saar-Lor-Lux“ in der Frühen Neuzeit?

Karl Solchenbach (University of Luxembourg): Die Grenzen aufgezeigt. Technische Innovation und räumliche Abstraktion am Beispiel früher Landkarten der Grenzregion zwischen dem Herzogtum Luxemburg und dem Kurfürstentum Trier (16.–18. Jhd.)

Katharina Schuchardt (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, Dresden): Grenzregionen in regionaler Kulturanalyse – Das Beispiel Braunkohle in der deutsch-polnischen Oberlausitz

10:45–12:00 Uhr Panel V: (Master-)Narratives und die Nation im Grenzland
Moderation: Lina Schröder

Soonim Shin (Wien): Die Grenzregion Lodz 1815–1920 und ihre jeweilige nationale Vereinnahmung durch deutsche bzw. polnische Historiker

Oliver Auge (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): „Von einem Gegen- über ein Neben- zu einem Miteinander“? Zur Deutung der Grenzregion zwischen Deutschland und Dänemark als Raum nationaler Konfrontation

Saskia Geisler (Fernuniversität Hagen): Die Grenzregion Karelien im Lichte finnischer Bauprojekte in der Sowjetunion

13:15–14:30 Uhr Panel VI: Grenzen und Citizenship / Zugehörigkeit
Moderation: Markus Wegewitz

Machteld Venken (University of Luxembourg): Elite School Principals and Democratic Citizenship in the Belgian-German Borderlands (1919–1939)

Martin Rohde (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Artificial Plurality or National Indifference? How to Deal with Borderland Minorities in the ‘Western Ukrainian Borderlands’, 1880–1939

Leonie Bausch (Central European University Budapest): Nested Belonging and Gender. How to Claim Frenchness in 1918–1919 Alsace

15:00–16:30 Uhr Podiumsdiskussion und Abschluss
Moderation: Lina Schröder

Diskutant/innen:
Caspar Ehlers (Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt a. Main)
Christine Gundermann (Universität zu Köln)
Georg Mölich (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Bonn)
Peter Techet (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

Kontakt

adngwdng@protonmail.com

https://adngwdng.hypotheses.org/
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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