Gender Pay Gap – vom Wert und Unwert von Arbeit

Gender Pay Gap – vom Wert und Unwert von Arbeit

Veranstalter
Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich-Eber-Stiftung; Hans-Böckler-Stiftung
Veranstaltungsort
Online
PLZ
53175
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.04.2021 - 23.04.2021
Deadline
15.04.2021
Von
Stefan Müller, Archiv der sozialen Demokratie (AdsD)

Tagung zur Geschichte und Gegenwart des Gender Pay Gap

Gender Pay Gap – vom Wert und Unwert von Arbeit

In der Bundesrepublik Deutschland verdienten im Jahr 2018 Frauen pro Arbeitsstunde ca. 20 Prozent weniger als Männer. Dieser Abstand in der Entlohnung ist seit den 1980er-Jahren nahezu konstant geblieben. Im europäischen Durchschnitt gehört die Bundesrepublik diesbezüglich zu den unrühmlichen Spitzenreitern, Existenz und Dauerhaftigkeit des Phänomens sind allerdings länderübergreifend. Die Tagung fokussiert auf die Frage nach Ausprägungen und Ursachen des Gender Pay Gaps im Sinn einer ungleichen Entlohnung von Arbeit. Der historische Blick auf den Gender Pay Gap ermöglicht es, seine vielfältigen Verflechtungen mit Entwicklungen von Ungleichheitsstrukturen auf Arbeitsmärkten und in der gesellschaftlichen Arbeitsorganisation im Allgemeinen zu diskutieren.

Die Tagung fragt nach den Politiken nationaler und internationaler Gewerkschaftsorganisationen hinsichtlich der Bewertung von Arbeit; sie fragt auf Grundlage eines weiten Verständnisses von "Wert" danach, wie Arbeit bewertet und vergeschlechtlicht wurde und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterrollen dieser Wertung zugrunde liegen. Aufgeworfen werden Fragen nach der Anerkennung und (Selbst)bewertung von Arbeit jenseits von Entlohnung und nach der Institutionalisierung von Ungleichheit in und mittels gesetzlicher Regelungen.

Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung per E-Mail unter public.history@fes.de bis zum 15.04.2021 an, um einen Link zur Videokonferenz zu erhalten. Bei Rückfragen und Fragen zur Barrierefreiheit dieser digitalen Veranstaltung wenden Sie sich bitte an:
Friedrich-Ebert-Stiftung
Archiv der sozialen Demokratie
Heike Voos
Tel.: +49 228 883-8014
E-Mail: public.history@fes.de
www.fes.de/archiv

Programm

Donnerstag, 22. April 2021

09:50 Uhr Ankommen, Technikcheck

10:00 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung

10:10 Uhr Keynote

Susan Zimmermann (Central European University, Wien):
Gewerkschaften und gleicher Lohn im 20. Jahrhundert: Klischee und Geschichte

Diskussion

11:00 Uhr Pause

11:15 Uhr Gewerkschaften und Gender Pay Gap international (1)

Johanna Wolf (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie, Frankfurt am Main):
Women as Workers. Die Auseinandersetzung um gleiche und gleichwertige Arbeit in der internationalen Gewerkschaftsbewegung der 1940er- und 1950er-Jahre

Silke Neunsinger (Swedish Labour Movement’s Archives and Library, Huddinge/Schweden)/ /Ragnheiður Kristjánsdóttir (University of Iceland, Reykjavík):
1975 ein Wendepunkt für den globalen Kampf um gleichen Lohn?

12:15 Uhr Pause

13:30 Uhr Gewerkschaften und Gender Pay Gap international (2)

Judith Holland (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg):
Gender Pay Gap in Frankreich in historischer Perspektive

Arbia Selmi (L'École des hautes études en sciences sociales, Paris):
Between Openness and Patriarchy: Gender Pay Discrimination in Post-Revolutionary Tunisia

Ingrid Huber-Ebner (Universität Salzburg).
Lohn und Geschlecht. Die Einkommenspolitik der österreichischen Gewerkschaften 1945 bis 2005

15:00 Uhr Pause und virtueller Kaffeeklatsch

15:45 Uhr (Bürgerliche) Leitbilder und weltanschauliche Normsetzungen

Michaela Bräuninger (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel):
Die Pfarrfrau in unserem Gebiet ist vielfach selbstverständlich ehrenamtlich tätig – Das Vollzeitehrenamt von Pfarrfrauen

Petra Betzien (Düsseldorf):
Entwicklung des Pflegeberufs und seiner "Wertigkeit" im Nationalsozialismus

16:45 Uhr Ende des ersten Tags

Freitag, 23. April 2021

10:00 Uhr Herstellung und Bestätigung geschlechtsspezfischer Normen – Bildung und Verberuflichung

Michaela Kuhnhenne (Has-Böckler-Stiftung, Düsseldorf):
Zirkelschlüsse - Von der Nichtbezahlung "natürlicher" Eigenschaften und deren Herstellung

Mareike Witkowski (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg):
Wert und Unwert eines Frauenberufs ‘par excellence’. Die Bezahlung von Hausgehilfinnen im 20. Jahrhundert

11:00 Uhr Pause

11:15 Uhr Jenseits von Entlohnung? Anerkennung und Wertigkeit von Erwerbsarbeit

Susanne Kreutzer (Fachhochschule Münster):
Bewertung pflegerischer Arbeit - Umbrüche in den 1950er- bis 1970er-Jahren in Westdeutschland

Tom Heilmann (Universität Duisburg-Essen):
Zum Wert "männlicher" und "weiblicher" Arbeitsinhalte: Führt die stärkere Techniknutzung zu einer Aufwertung der Krankenpflege?

Anna Horstmann (Ruhr-Universität Bochum):
Gender Gaps jenseits der Entlohnung. Möglichkeiten einer qualitativen historischen Analyse der Bewertung weiblicher Erwerbsarbeit

12:45 Uhr Pause

14:00 Uhr Institutionelle Regelungen und Politiken

Leonie Kemper (Westfälischen Wilhelms-Universität Münster)
Staatlich verordnete Ungleichheit - der Gender-Pay-Gap im preußischen Volksschullehreramt

Laura Moser/Katja Patzel-Mattern (Universität Heidelberg):
Warum Tagesmutter kein Beruf ist – eine historische Spurensuche

15:00 Uhr Pause und virtueller Kaffeeklatsch

15:45 Uhr Zurück in die Gegenwart – In der Entlohnung nichts Neues?

Andrea Jochmann-Döll (GEFA, Hattingen), Christina Klenner (INES, Berlin), Alexandra Scheele (Universität Bielefeld):
Vergeschlechtlichte Eingruppierung von Arbeitstätigkeiten und neue Herausforderungen durch die Digitalisierung von Arbeit

Karin Schönpflug (Universität Wien):
Der Gender Pay Gap aus Perspektive von LGBTI Personen

16:45 Uhr Verabschiedung

Kontakt

Friedrich-Ebert-Stiftung
Archiv der sozialen Demokratie
Heike Voos
Tel.: +49 228 883-8014
E-Mail: public.history@fes.de
www.fes.de/archiv

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