Evaluation in den Geisteswissenschaften. Institutionen – Personen – Praktiken

Evaluation in den Geisteswissenschaften. Institutionen – Personen – Praktiken

Veranstalter
Netzwerk ›Akademische Archive. Forschungsprojekte zur Praxisgeschichte der Geisteswissenschaften‹
Veranstaltungsort
München (digital, via Zoom)
Gefördert durch
GraduateCenter der LMU München, Programm DRT I
PLZ
80798
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.02.2021 - 19.03.2021
Von
Mike Rottmann, Germanistisches Institut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Der Workshop hat die Praxis des Evaluierens in systematischer und historischer Perspektive zum Gegenstand. In welchen historischen Konstellationen und anhand welcher Standards und Praxisformen geisteswissenschaftliche Forschung im 20. Jahrhundert verstärkt wurde, soll somit ebenso untersucht werden wie spezifische historische Situationen. Der fallspezifische Fokus richtet sich auf die folgenreiche Evaluation wissenschaftlicher Institutionen während des Transformationsprozesses ab 1989/90.

Evaluation in den Geisteswissenschaften. Institutionen – Personen – Praktiken

Der Workshop ‚Evaluation in den Geisteswissenschaften. Institutionen – Personen – Praktiken‘ verhandelt die Praxis des Evaluierens in systematischer und historischer Perspektive. In welchen historischen Konstellationen und anhand welcher Standards und Praxisformen geisteswissenschaftliche Forschung im 20. Jahrhundert verstärkt bewertet, evaluiert und gerankt wurde, gerät somit ebenso in das Blickfeld wie spezifische historische Situationen, in denen Evaluationen in den Geisteswissenschaften besonders wirksam wurden. Einen fallspezifischen Fokus möchte der Workshop dabei auf die erst ansatzweise erforschten, folgenreichen Evaluationen wissenschaftlicher Institutionen während des (deutsch-deutschen) Transformationsprozesses nach 1989/1990 legen. Neben auswählten Quellen wie Gutachten und Rezensionen widmen sich die Beiträger/innen in erweiterter Aufmerksamkeit verschiedenen Beobachtungsgegenständen, sodass beispielsweise Forschungsverbünde, spezifische disziplinäre Settings, evaluationsaffine Forschungspraktiken und evaluierte Institutionen nachgezeichnet und diskutiert werden.

Ein Expert/innengespräch mit der Historikerin Anna Lux (Freiburg), dem Literaturwissenschaftler Carlos Spoerhase (Bielefeld) und dem Soziologen Tobias Werron (Bielefeld) bietet die Möglichkeit, die großen Linien und Verbindungen der im Workshop aufgebrachten Fragestellungen zusammenzubringen, indem die Bewegungen, die Überschneidungen und die wissenschaftsspezifischen Konsequenzen evaluativer Praktiken aus verschiedenen fachlichen Perspektiven betrachtet werden.

Mit der Veranstaltung unternimmt das Netzwerk ‚Akademische Archive. Forschungsprojekte zur Praxisgeschichte der Geisteswissenschaften‘ einen ersten Schritt, dem Forschungsdesiderat rund um die Praxis des Evaluierens in den Geisteswissenschaften – mit besonderem Fokus auf die Wendejahre – zu begegnen.

Die Veranstaltung findet digital über Zoom statt. Interessierte Zuhörerinnen und Diskutantinnen sind herzlich eingeladen. Bitte wenden Sie sich für den Link bis spätestens 17. März 2021 an Anna Axtner-Borsutzky: A.AxtnerBorsutzky@lmu.de

Programm

Donnerstag, 18. März 2021

14.00 – 14.15
Anna Axtner-Borsutzky, Friedrich Vollhardt (München)
Eröffnung

14.15 – 15.00
Vanessa Osganian (München)
Evaluation, Konkurrenz und Konflikte. Reaktionen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen auf die Wiedervereinigung
Respondenz: Franziska Stelzer (München)

15.00 – 15.45
Cora Stuhrmann (München)
Evaluation und Öffentlichkeit. Rezensionen im New York Review of Books und die Soziobiologiedebatte, 1975–1985
Respondenz: Livia Kleinwächter (Köln)

15.45 – 16.00
Kaffeepause

16.00 – 16.45
Uwe Maximilian Korn (Heidelberg)
Wieland, Schiller, Marx. Rezeption der DDR-Editionsphilologie in der Bundesrepublik
Respondenz: Jens Krumeich (Heidelberg)

16.45 – 17.30
Karena Weduwen (Bielefeld)
Philologische Planungseuphorie. Zur kalkulierten Kreativität germanistischer Projektforschung nach 1960
Respondenz: Magnus Altschäfl (München)

17.30 – 17.45
Kaffeepause

17.45 – 19.00
Abendgespräch mit Dr. Anna Lux (Geschichte, Freiburg), Prof. Carlos Spoerhase (Literaturwissenschaft, Bielefeld), Prof. Tobias Werron (Soziologie, Bielefeld)

Freitag, 19. März 2021

9.15 – 10.00
Erika Thomalla (Berlin)
Promotionsgutachten der Wendezeit an der Humboldt-Universität zu Berlin
Respondenz: Anna Axtner-Borsutzky (München)

10.00 – 10.45
Sandra Schell (Heidelberg)
„daß Zusammengehöriges sich zusammenfand durch das vereinigende Wort des Dichters“. Zur deutsch-deutschen Geschichte der Hölderlin-Gesellschaft
Respondenz: Sarah Gaber (Tübingen)

10.45 – 11.00
Kaffeepause

11.15 – 12.00
Mike Rottmann (Halle-Wittenberg)
Ost/West-Kontroverse oder Fachdebatte? Eine Fallstudie zur Bewertung germanistischer Forschung an der Universität Halle
Respondenz: Kay Schmücking (Halle)

12.00 – 12.45
Jörg Hüttner (München)
Ideologiekritik im Kontext der Evaluation. Ideengeschichtliche Philosophie im Transformationsprozess
Respondenz: Christoffer Leber (München)

12.45 – 13.30
Abschlussdiskussion

Kontakt

a.axtnerborsutzky@lmu.de
mike.rottmann@izea.uni-halle.de

https://akademische-archive.de