Internationale Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager

Internationale Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager, 18. – 21. Mai 2021

Veranstalter
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Veranstaltungsort
Digitale Zoom-Veranstaltung
Gefördert durch
Bundeszentrale für politische Bildung, Die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien
PLZ
00000
Ort
Online
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.05.2021 - 21.05.2021
Von
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Projektkoordination "Internationale Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager"

Internationale Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager

Wir laden Sie herzlich ein, an der Internationalen Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager teilzunehmen, die zusammen von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und der AG KZ-Gedenkstätten organisiert wird und in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung sowie der Humboldt-Universität stattfindet.
Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter: https://geschichte-erinnerung-kl.de/registrieren/

Registration for the "International Conference on the History and Memory of National Socialist Concentration Camps" now open

We cordially invite you to participate in the International Conference on the History and Memory of National Socialist Concentration Camps, organized jointly by the Brandenburg Memorials Foundation and the AG KZ-Gedenkstätten and held in cooperation with the Federal Agency for Civic Education and Humboldt University.

Internationale Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager, 18. – 21. Mai 2021

Die NS-Herrschaft wird transnational als europäisches Besatzungsregime betrachtet, dass nicht nur Europa gewalttätig geprägt, sondern auch die Gesellschaften in den besetzten Ländern nachhaltig umgeformt hat. Gerade aufgrund dieser verbindenden Elemente der Erinnerungskultur und weil rechtspopulistische Strömungen derzeit in Europa Unterstützung finden und damit die Relativierung oder gar Leugnung nationalsozialistischer Verbrechen vielerorts droht, ist es unerlässlich, die Erinnerung an Krieg, Völkermord und Massengewalt aufrechtzuerhalten, ja zu verstärken.

Vor fundamentalen Veränderungen stehen die NS-Gedenkstätten nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung, gilt es doch, in einer Welt mit bislang ungeahnten medialen Möglichkeiten einen Weg zu finden, der den medialen Erwartungen und veränderten Rezeptionsweisen der Besucher:innen entspricht und zugleich die Authentizität und Vielschichtigkeit des historischen Orts nicht im virtuellen Raum aufgibt. Diese Herausforderungen und damit einhergehende Fragen soll die digitale Internationale Konferenz zur Geschichte und Erinnerung der nationalsozialistischen Konzentrationslager vom 18. bis 21. Mai 2021 umfassend und nachhaltig diskutieren. Dabei werden die Kategorien Raum, Transfer und Transnationalität im Mittelpunkt stehen.

Die Arbeitsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten führt diese Konferenz zusammen mit der Humboldt-Universität Berlin durch, um die Notwendigkeit der engen Verbindung von Gedenkstätten und universitärer Forschung besonders zu unterstreichen. Die Bundeszentrale für politische Bildung ist Kooperationspartner.

Geplant ist zum einen ein bilanzierender Blick auf die Forschungsleistungen zum Thema „Konzentrationslager“ in den letzten Jahren. Zum anderen gilt es aber auch, bisher nur wenig erprobte Analysewerkzeuge aus benachbarten Disziplinen vorzustellen und sich mit Expert:innen über neue Perspektiven und sich verändernde Aufgabenbereiche auszutauschen. Sowohl für die Kolleg:innen aus den Gedenkstätten als auch aus den Universitäten bietet die Tagung eine herausragende Möglichkeit, um über Bilanz und Perspektiven der Erinnerungskultur mit Bezug zu den NS-Massenverbrechen auf internationaler Ebene zu diskutieren.

Die Konferenz wird als digitale Zoom Veranstaltung durchgeführt. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

Zielgruppe sind Mitarbeiter:innen von Gedenkstätten und Dokumentations- und Informationseinrichtungen, Gedenkstätteninitiativen, Lehrende, Historiker:innen, Multiplikator:innen aus schulischer und außerschulischer politischer Bildung, Hochschulen, Kunst, Kultur und Medien, Wissenschaftler:innen, Publizisten:innen, Studierende.

Eine Anmeldung zur digitalen Konferenz ist über folgenden Link möglich: https://geschichte-erinnerung-kl.de/registrieren/

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Programm

Bitte entnehmen Sie die genauen Zeiten unserer Webseite. Das Programm ist unter https://geschichte-erinnerung-kl.de/programm/ abrufbar.

Dienstag, 18.5.2021

Begrüßung
Thomas Krüger (Bundeszentrale für politische Bildung)
Michael Wildt (Humboldt-Universität zu Berlin)

Keynote
Sybille Steinbacher (Fritz Bauer Institut)

Mittwoch, 19.5.2021

Panel I: Zugänge und Diskurse
Einführung und Chair: Axel Drecoll (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)
Michelle Magin (United States Holocaust Memorial Museum):
German Memorial Sites as Multifunctional Spaces of Memory and Commemoration
Habbo Knoch (Universität zu Köln):
Jenseits des Bilderverbots. Die Holocaust-Erinnerung nach dem Ende der Unsichtbarkeit
Cornelia Siebeck (KZ-Gedenkstätte Neuengamme):
Objektivierung einer >unbewältigten Vergangenheit<. Räumlich-diskursive Praktiken der bundesrepublikanischen Gedenkstättenbewegung
Diskussion

Panel II: Lager in der Gesellschaft
Chair: Frank Bajohr (Institut für Zeitgeschichte München) und Detlef Garbe (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Kerstin Schwenke (Institut für Zeitgeschichte München):
„Zweck: Studium des Lagers“ – Besichtigungen von Konzentrationslagern durch „Volksgenossen“
Martin Clemens Winter (Universität Leipzig):
Entgrenzte Gewalt zwischen Räumung und Befreiung. Die Todesmärsche und die deutsche Gesellschaft der Kriegsendphase
Frédéric Bonnesoeur (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin):
Verwalten oder gestalten? Die Rolle der Stadtverwaltungen bei Einrichtung und Etablierung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald 1936-1939
Diskussion

Workshop I: Digitalisierung der Erinnerung
Chair: Thomas Lutz (Topographie des Terrors)
Agathi Bazani, Xenia Eleftheriou, Marios-Kyparissis Moros, Stylianos Eleftheriadis (Aristoteles-Universität Thessaloniki):
Thessalonikis gravierende Erinnerung. Gedenken an die griechischen Juden – Opfer des Holocaust [Projektvorstellung: Digitale Stadtkarte]
Anja Ballis, Markus Gloe (Ludwig-Maximilians-Universität München):
Neue Kommunikationsformen, neue Räume? – Digitale Zeugnisse zwischen Schulhof, Gedenkstätte und Museum
Kerstin Hofmann (Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution)
#EveryNameCounts – Crowdsourcing als Chance für die Erinnerungsarbeit?
Diskussion

Workshop II: Visualität
Chair: Maren Jung-Diestelmeier (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten) und Ulrich Prehn (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin)
Lukas Meissel (University of Haifa):
Capturing ‚Judeo-Bolshevism‘. SS Photographs of Soviet POWs in Concentration Camps
Christiane Heß, Maja Ossig (Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück):
Das Material sichtbar machen: Interdisziplinäre Perspektiven auf KZ-Artefakte
Leonie Werle (Freie Universität Berlin):
Traveling Exhibition „Lest We Forget“
Jürgen Matthäus (United States Holocaust Memorial Museum)
Bilder einer Kriegs-Vorstellung. Anmerkungen zu privaten Fotoalben von Deutschen im „Osteinsatz“
Diskussion

Donnerstag, 20.5.2021

Panel III: Sexualisierte Gewalt
Chair: Stefanie Schüler-Springorum (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin) und Elizabeth Harvey (University of Nottingham)
Christin Zühlke (Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin):
The Perspective of the Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau on Women as Victims of Violence
Astrid Ley (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen):
Sexualität im Männer-KZ zwischen Gewalterfahrung und Tauschverhältnis
Diskussion

Panel IV: Gewalträume und Gewalttransfer
Chair: Dieter Pohl (Universität Klagenfurt) und Jens-Christian Wagner (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)
Johannes Breit (Humboldt-Universität zu Berlin):
The Nazi Occupation of Serbia – a Discoursive Space of Violence
Daniela Ozacky-Stern (Bar-Ilan University and Western Galilee College, Israel):
Lithuanian Nazi Camps as Spaces of Violence, Rescue and Memory
Janine Fubel (Humboldt-Universität zu Berlin):
Ein hybrides Lager: Der Konzentrationslagerkomplex Sachsenhausen um den Jahreswechsel 1944/45
Heléna Huhák (Eötvös Loránd University, Budapest):
The Hungarian Deportees‘ Spatial Experiences in Bergen-Belsen
Diskussion

Workshop III: Raum und Erinnerung
Chair: Insa Eschebach (Freie Universität Berlin)
Anna Maria Droumpouki (Gerda Henkel Stiftung):
Denkmäler des Vergessens und Spuren des Zweiten Weltkriegs in Griechenland: Das KZ Chaidari
Aleksandra Szczepan (Jagiellonian University in Kraków):
Mapping the Memory. Survivors‘ Cartographies of the Concentration Camps
Timo Saalmann (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg):
Flossenbürg. Erinnern an ein transnationales Lagersystem
Stephan Schwan (Leibniz-Institut für Wissensmedien):
Die Gedenkstätte Sachsenhausen als Erfahrungsraum für Besucher: Ergebnisse einer empirischen Studie zum Besuchertracking
Diskussion

Freitag, 21.5.2021

Panel V: Erinnerungskultur im Wandel
Chair: Andrea Genest (Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück) und Nikolaus Wachsmann (Birkbeck – University of London)
Susan Neiman (Einstein Forum)
Martin Sabrow (Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Diskussion

Podiumsdiskussion: Zeitgeschichte und Politik
Moderation: Oliver von Wrochem (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München)

Offene Abschlussdiskussion
Moderation: Axel Drecoll (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten) und Michael Wildt (Humboldt-Universität zu Berlin)

Kontakt

Geschichte-und-Erinnerung@stiftung-bg.de

https://geschichte-erinnerung-kl.de
Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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