Erinnern an zwei Diktaturen? Aufarbeitungskonkurrenz im Baltikum

Erinnern an zwei Diktaturen? Aufarbeitungskonkurrenz im Baltikum

Veranstalter
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer
Veranstaltungsort
Online: https://youtu.be/r0bsdUHYzGE
PLZ
10117
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.05.2021 -
Von
Sabine Kuder, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Jede Gesellschaft, jeder Staat steht nach Gewaltherrschaft, Diktaturen oder Kriegen vor der Frage, wie mit den begangenen Verbrechen, mit den Opfern und Tätern umgegangen werden soll. Die Formen des Umgangs mit der Vergangenheit sind dabei sehr vielfältig. Die Veranstaltungsreihe „Transitional Justice“ möchte anhand ausgewählter Länderbeispiele unterschiedliche Aspekte thematisieren.

Erinnern an zwei Diktaturen? Aufarbeitungskonkurrenz im Baltikum

Jede Gesellschaft, jeder Staat steht nach Gewaltherrschaft, Diktaturen oder Kriegen vor der Frage, wie mit den begangenen Verbrechen, mit den Opfern und Tätern umgegangen werden soll. Die Formen des Umgangs mit der Vergangenheit sind dabei sehr vielfältig. Die Veranstaltungsreihe „Transitional Justice“ möchte anhand ausgewählter Länderbeispiele unterschiedliche Aspekte von gesellschaftlichen und rechtlichen Aufarbeitungsprozessen nach Systemumbrüchen aufzeigen sowie Einblicke in die Erinnerungskultur und -politik in ihrem jeweiligen nationalen Kontext geben. Moderiert wird die Reihe von Tamina Kutscher, Chefredakteurin von dekoder.org.

Programm

Mit der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Paktes am 23. August 1939 wurden die drei baltischen Staaten dem sowjetischen Machtbereich zugeordnet, durch die Rote Armee besetzt und bis 1990 der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken einverleibt. Die sowjetische Besatzung wurde von 1941 bis 1944 unterbrochen durch die nationalsozialistische deutsche Besatzung. Die Region wurde zum Schauplatz von brutaler Willkür, Gewalttaten, Massenverhaftungen, Massenliquidationen und Deportationen.

Wie gehen die heutigen baltischen Staaten mit dieser doppelten Diktaturgeschichte um und welche Ansätze der Transitional Justice gab es nach der wiedererlangten Unabhängigkeit 1990 in diesen Staaten? Welche geschichtliche Erfahrung dominiert den öffentlichen Diskurs und welche Erinnerungskultur hat sich etabliert? Wie kann an das Unrecht aus sowjetischer Zeit erinnert werden, ohne das Unrecht, das mit der deutschen Besatzung einherging, zu relativieren? Und wie setzt man sich mit der eigenen Schuld auseinander, Kollaborateur des einen oder anderen Systems gewesen zu sein? Kann man von einer Aufarbeitungskonkurrenz sprechen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Podiumsdiskussion „Erinnern an zwei Diktaturen? Aufarbeitungskonkurrenz im Baltikum“ am 11. Mai 2021, Teil 3 der Veranstaltungsreihe "Transitional Justice".

Im Gespräch:
Prof. Dr. Violeta Davoliūtė, Universität Vilnius |
Dr. Meelis Maripuu, Estnisches Institut für historisches Gedächtnis, Tallinn |
Lolita Tomsone, Žanis-Lipke-Gedenkstätte, Riga

Die Veranstaltung wird als Online-Podiumsdiskussion stattfinden und auf zwei Streams in englischer und deutscher Sprache übertragen. Sie können den Livestream auf Deutsch am 11. Mai 2021 ab 18:00 Uhr unter folgendem Link abrufen: https://youtu.be/r0bsdUHYzGE

Eine Übersicht zur Veranstaltungsreihe „Transitional Justice“ finden Sie auf diesem Flyer: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/sites/default/files/uploads/files/2021-01/ek_justice_de.pdf.

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung