Raum und Holocaustforschung. Eine transdisziplinäre Einführung

Raum und Holocaustforschung. Eine transdisziplinäre Einführung

Veranstalter
Janine Fubel, Alexandra Klei, Annika Wienert
PLZ
20144
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.08.2021 -
Von
Alexandra Klei, Institut für die Geschichte der deutschen Juden Hamburg

Im Anschluss an den Spatial Turn erhielt die Kategorie Raum in den letzten Jahren insbesondere in der englischsprachigen Forschung zum Holocaust und seiner Nachgeschichte zunehmend Aufmerksamkeit. Die geplante Publikation hat zum Ziel, diese Entwicklung nachzuzeichnen, kritisch zu diskutieren und Perspektiven für die weitere Forschung aufzuzeigen.

Raum und Holocaustforschung. Eine transdisziplinäre Einführung

Dabei geht es insbesondere auch darum, das inter- und transdisziplinäre Potential der Ansätze zu beleuchten und in der deutschsprachigen Forschungslandschaft bekannter zu machen. Die Publikation wird sich in zwei Teile gliedern: Der erste Teil versammelt Beiträge, die eine Orientierung über die bisher vorliegenden Studien geben und zentrale theoretisch-methodische Problemstellungen darlegen. Der zweite Teil besteht aus bislang unpublizierten Fallstudien. Mit ihnen soll der Erkenntnisgewinn von Fragestellungen, die sich an der Kategorie Raum orientieren, beispielhaft aufgezeigt werden.

Für den zweiten Teil können jetzt Vorschläge eingereicht werden: Gesucht werden Fallstudien, in denen Fragen nach Räumen und dem Räumlichen auf konkrete Aspekte des Holocaust und seiner Nachgeschichte bezogen werden. Die Beiträge können sich dabei verschiedenen Medien, Quellen, Ereignissen und (geografischen) Orten widmen, und verschiedene disziplinäre Perspektiven einnehmen oder kombinieren. Zentrales Anliegen der Herausgeberinnen ist es, dass sich die Verwendung des Raumbegriffes nicht darauf beschränkt, Begrifflichkeiten wie Ort, Lager, Gedenkstätte oder Ghetto durch ‚Raum‘ zu ersetzen. Vielmehr soll deutlich werden, welche spezifischen, neuen Erkenntnisse durch die Beschäftigung mit Raum in der jeweiligen Untersuchung gewonnen werden. Nachwuchswissenschaftler:innen sind ausdrücklich eingeladen, Beiträge einzureichen.

In der Publikation werden die Beiträge einer systematischen Gliederung zugeordnet, die ausgewählte Konfigurationen des Räumlichen als Cluster definiert. Damit soll das transdisziplinäre Potential räumlichen Denkens in der Holocaustforschung betont werden. Die Zuordnung der Texte und die Definition der Gliederungspunkte werden im Verlauf des redaktionellen Prozesses festgelegt. Die Redaktionsphase ist als Kollaboration zwischen Herausgeberinnen und Autor:innen konzipiert. Wir erwarten daher die Bereitschaft, Beiträge anderer Autor:innen zu lesen und zu kommentieren. Dazu findet im November 2021 ein Workshop statt (je nach Lage der Pandemie als Präsenz- oder Online-Veranstaltung).

Wir bitten um Vorschläge für Fallstudien, die sich einem der folgenden Themencluster zuordnen lassen (für nähere Erläuterungen siehe https://space.hypotheses.org/200#cfpthemencluster):
- ‚Natur‘räume des Holocaust
- Flüchtige Räume: Räume in Bewegung – Bewegung im Raum
- Raumbeziehungen: Überlagerung, Überschreibung
- Bühnenräume des Holocaust
- Institutionalisierte Räume des Holocaust
Wir sind offen für weitere Themen. Proposals können auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden (holocaustresearch@zohomail.eu).

Zeitplan
Frist für Bewerbungen (Abstract + CV, insgesamt max. 2 Seiten): 1. August 2021
Benachrichtigung: Anfang September 2021
Workshop: November 2021 (Details tba, je nach Lage der Pandemie und in Rücksprache mit den Teilnehmer:innen)
Abgabe Beiträge: Mai 2022
Zeichenzahl fertige Beiträge: 30 000 bis 40 000 Zeichen

CfA
Publication: Space and Holocaust Research: A Transdisciplinary Reader.
Edited by Janine Fubel, Alexandra Klei, Annika Wienert

Following the spatial turn, the category of space has received increasing attention in recent years, especially in English-language research on the Holocaust and its aftermath. The publication aims to trace this development, to discuss it critically, and to point out perspectives for further research. In doing so, it is particularly important to highlight the interdisciplinary and transdisciplinary potential of the approaches and to draw greater attention to them in the German-speaking research landscape. The publication will be divided into two parts: The first part assembles contributions that provide orientation on the studies available so far and present central theoretical-methodological problems. The second part consists of previously unpublished case studies. They are intended to exemplify insights gathered from questions concerning the category of space.

Proposals can now be submitted for the second part: We are looking for case studies in which questions about spaces and spatiality are related to concrete aspects of the Holocaust and its aftermath. The contributions may be dedicated to different media, sources, events, and (geographical) locations, and they may adopt or combine different disciplinary perspectives. The editors’ central concern is that the use of the concept of space not be limited to replacing terms such as place, camp, memorial site, or ghetto with “space.” Rather, the idea is to demonstrate which specific new insights are gained by dealing with “space” in the respective analysis. Young scholars are strongly encouraged to submit contributions.

In the publication, the contributions are assigned to a systematic outline that defines certain spatial configurations as clusters. This is intended to emphasize the transdisciplinary potential of spatial thinking in Holocaust research. In the course of the editorial process, we will refine the clusters‘ definitions and eventually decide on the assignment of the texts. The editorial phase is conceived as collaboration between the editors and the authors. We therefore expect the willingness to read and comment on contributions from other authors. For this purpose, a workshop will be held in November 2021 (either in person or online, depending on the pandemic situation).

We are soliciting proposals for case studies that can be assigned to one of the following topic clusters (please see https://space.hypotheses.org/?p=191#cfptopicclusters for more detailed explanations):
- “Nature” spaces of the Holocaust
- Fleeting spaces: Spaces in motion – movement in space
- Spatial relations: Overlapping, overwriting
- The staging spaces of the Holocaust
- Institutionalized spaces of the Holocaust
We are open to further topics. Proposals can be submitted in German or English to holocaustresearch@zohomail.eu.

Schedule
Deadline for applications (abstract + CV, max. 2 pages in total): August 1, 2021
Notification: Beginning of September 2021
Workshop: November 2021 (details tba, depending on the pandemic situation and in consultation with the participants).
Submission of contributions: May 2022
Character count of finished articles: 30,000 to 40,000 characters

Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung