Kreative Prozesse und innovative Schöpfungen gelten nicht zuletzt seit Joseph Schumpeter als Triebfedern ökonomischen Wachstums und gesellschaftlicher Veränderung. In der wissenschaftlichen Diskussion hat diese Debatte durch die zunehmende Anerkennung der ökonomischen und gesellschaftlichen Bedeutung von Kulturschaffenden, der Kreativwirtschaft und von Inventions- und Innovationsprozessen an Bedeutung gewonnen.
Um erfolgreich zu sein, bedürfen diese Vorgänge jedoch den Zugang zu unterschiedlichsten Ressourcen wie Wissen, Kapital oder sozialer Unterstützung. Als besonders fruchtbar haben sich dabei Zugänge erwiesen, die kreative und innovative Abläufe als (soziale) Netzwerke konzipieren. So erscheinen Netzwerke, in denen Akteure diverse Perspektiven und Kompetenzen miteinander verbinden, als besonders förderlich für die Rekombination von Wissen. In der Praxis organisieren sich Innovationsprozesse in (heterogenen) Netzwerken oder es wird die Ausbildung solcher Netzwerke angeregt. Weiterhin sind es Unterstützungsnetzwerke, welche den Zugang zu notwendigem Kapital für Kulturproduktion bieten.
Um das beschriebene Forschungsfeld von Netzwerken zwischen Kreativität und Innovation auszuleuchten, wird im Rahmen der Jahrestagung der „Deutschen Gesellschaft für Netzwerkforschung DGNet“ am 6. und 7. September 2021 an der Universität Bayreuth durch die Arbeitskreise „Kultur und Netzwerke“ und „Organisatorische Netzwerkforschung“ ein gemeinsamer Workshop organisiert, der die Vielfältigkeit des Themenkomplexes abbilden möchte:
1. Diversität kreativer Prozesse: Der Workshop zielt explizit darauf ab, Beiträge miteinander ins Gespräch zu bringen, die Kreations- und Innovationsnetzwerke in ganz unterschiedlichen Feldern betrachten. Beispielsweise können sich die kreativen Prozesse auf das Hervorbringen von innovativen Industrieprodukten und Dienstleistungen, wissenschaftlichen Erkenntnissen, Alltags- oder Hochkultur beziehen.
2. Vielfältigkeit von Netzwerken: In Anbetracht der Vielfalt kreativer Netzwerke, sollen in diesem Workshop unterschiedliche Typen von Netzwerken betrachtet werden: Sowohl verschiedene Arten von Beziehungen (z.B. formal-organisiert, flüchtig-spontan, instrumentell, freundschaftlich) als auch verschiedene Typen von Akteuren (z.B. Organisationen, Individuen, materielle Entitäten) sind denkbar.
3. Interdisziplinarität: Aufgrund des weiten Spektrums von Gegenstandsbereichen, die mit Kreativität und Innovation assoziiert werden, folgt die ausdrückliche Einladung, Beiträge aus unterschiedlichsten Disziplinen einzureichen. Hierbei freuen wir insbesondere auf eine große Bandbreite an Perspektiven und Methoden.
Bitte senden Sie ihren Vorschlag für einen aktiven Beitrag in Form eines Abstracts von max. 250 Wörtern zusammen mit einem Kurz-CV (max. 100 Wörter) bis zum 31.05.2021 per E-Mail an:
Robert Panitz, panitz@uni-heidelberg.de (AK Organisatorische Netzwerkforschung)
Daniel Reupke, daniel.reupke@uni-bayreuth.de (AK Kultur und Netzwerke)
Philip Roth, proth@soziologie.rwth-aachen.de (AK Kultur und Netzwerke)
Allen Interessierten steht darüber hinaus die passive Teilnahme offen. Derzeit ist ein Präsenzformat geplant, ggf. wird auf ein hybrides Format in Zusammenarbeit mit der Schader-Stiftung Darmstadt umgestellt. Um vorherige Anmeldung unter o.g. Mailadressen wird gebeten. Reisekosten können nicht erstattet werden, eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Für die Modalität den Rahmentagung der DGNet verweisen wir auf deren Webseite:
https://www.netzwerkforschung.org/