10. Unternehmens- und wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium des Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V.

10. Unternehmens- und wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium des Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V.

Organizer
Veronique Töpel, Sächsisches Wirtschaftsarchiv e. V., Leipzig; Susanne Schötz, Technische Universität Dresden; Jörg Ludwig / Ulrich Heß, Sächsisches Staatsarchiv
ZIP
04229
Location
Leipzig
Country
Germany
From - Until
28.04.2022 - 29.04.2022
Deadline
15.09.2021
By
Christian Schuster, Institut für Geschichte, Technische Universität Dresden

Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der umwelthistorischen Forschung zu Sachsen und Mitteldeutschland und eingebettet in allgemeine umwelthistorische Forschungsergebnisse nimmt das Kolloquium Stand und Perspektiven der Umweltgeschichte in Sachsen in den Blick. Sie reagiert damit auf die verstärkte gesellschaftliche Diskussion von Problemen des Umweltschutzes und der Klimapolitik.

10. Unternehmens- und wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium des Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V.

Die unternehmens- und wirtschaftsgeschichtlichen Kolloquien des Sächsischen Wirtschaftsarchivs e.V. (SWA) werden seit 1997 im Abstand von zwei bis drei Jahren durchgeführt. Das nunmehr 10. unternehmens- und wirtschaftsgeschichtliche Kolloquium findet am 28./29. April 2022 in Dresden in Zusammenarbeit von Veronique Töpel, Sächsisches Wirtschaftsarchiv e. V. Leipzig; Prof. Dr. Susanne Schötz, Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, TU Dresden, Dr. Jörg Ludwig, Sächsisches Staatsarchiv und Dr. Ulrich Heß statt. Die Tagung nimmt Stand und Perspektiven der Umweltgeschichte in Sachsen in den Blick. Sie reagiert damit auf die verstärkte gesellschaftliche Diskussion von Problemen des Umweltschutzes und der Klimapolitik, vorangetrieben auch durch die sich seit 2019 rasch etablierende jugendliche Protestbewegung „Fridays for Future“ und weiterer globaler Akteur:innen. Doch auch das ganz real zu beobachtende Waldsterben in Deutschland, Hitze- und Dürreperioden oder die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll haben zur Schärfung des öffentlichen Interesses an Umweltgeschichte beigetragen. Nicht selten verbindet sich mit dem Rekurs auf historische (Fehl)Entwicklungen der Anspruch, Zukunft gestalten zu wollen. Dieser enge Zusammenhang zwischen Gesellschaft, Politik und Wissenschaft lag bereits der Entstehung der Umweltgeschichte in den 1970er Jahren zugrunde. Diese Disziplin hat sich seitdem dynamisch entwickelt und brachte international vernetzt neben einer Reihe von Einzelstudien prominente Überblicksdarstellungen hervor. Angesichts dieses Hintergrundes erweist sich der Forschungsstand zur Umweltgeschichte in Sachsen, einem Pionierland der deutschen Industrialisierung, als vergleichsweise unbefriedigend. Abgesehen von den zweifellos wichtigen Themen des Braunkohletagebaus und der Tagebausanierung sowie des Umgangs mit emissionsbedingten Rauchschäden in sächsischen Wäldern fehlt es hier an lokalen und regionalen Studien zu den diversen ökologischen Auswirkungen der Industrialisierung und zu gesellschaftlichen Reaktionen. Der mit der Industrialisierung erfolgte massive Umbau der Natur durch den Einsatz von Technik, der Grad der Umweltverschmutzung oder -belastung von Boden, Wasser, Luft und Wald, der zunehmende Verbrauch von natürlichen Rohstoffen und Energieträgern, die sich wandelnde Wahrnehmung von Natur und Umwelt sowie die Geschichte von Umweltdebatten, -konflikten und -bewegungen, von Umweltschutz und Ökoindustrie – all das ist für Sachsen und Mitteldeutschland in den unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Systemen des 19. und 20. Jahrhunderts wenig erforscht.

Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der umwelthistorischen Forschung zu Sachsen und Mitteldeutschland und eingebettet in allgemeine umwelthistorische Forschungsergebnisse zielt das Kolloquium darauf ab, der regionalen Umweltgeschichte einen wichtigen Impuls zu verleihen und Perspektiven einer modernen transnationalen und globalen Umweltgeschichte zu diskutieren. Die Beiträge sollen auf das 19. bis 21. Jahrhundert fokussieren und vor allem die Spannbreite unternehmerischen Handelns von der Verursachung massiver Umweltprobleme, über Strategien der Auseinandersetzung mit Beschwerden unterschiedlicher Kläger:innen bis hin zu umweltpolitischem Engagement und dem Bemühen um nachhaltige Lösungen untersuchen.

Themenvorschläge mit einem kurzen Abstract (maximal 300 Wörter und eine Kurzbiographie) für Referate von etwa 30 Minuten Länge können bis zum 15.09.2021 an folgende Adresse eingereicht werden: Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V., Geschäftsführerin Veronique Töpel, Industriestraße 95, 04229 Leipzig, Mail: toepel@swa-leipzig.de

Bei Fragen wenden Sie sich außerdem gern an Prof. Dr. Susanne Schötz, TU Dresden: Susanne.Schoetz@tu-dresden.de.

Eine Veröffentlichung der Tagungsbeiträge im Anschluss an die Veranstaltung ist vorgesehen.

Contact (announcement)

Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Geschäftsführerin Veronique Töpel
Industriestraße 95
04229 Leipzig
Mail: toepel@swa-leipzig.de

Prof. Dr. Susanne Schötz
TU Dresden
Mail: Susanne.Schoetz@tu-dresden.de

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German
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