Themenheft: Kunst, Technik, Werk

Themenheft: Kunst, Technik, Werk

Veranstalter
Zeitschrift TECHNIKGESCHICHTE
PLZ
70174
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.08.2021 -
Deadline
01.08.2021
Von
Nicole Hesse, Historisches Institut, Abteilung Wirkungsgeschichte der Technik (WGT), Universität Stuttgart

2022 widmet sich die Kooperation der Zeitschrift „Technikgeschichte“ (tg.nomos.de) mit dem „Jahrbuch Technikphilosophie“ (jtphil.nomos.de) dem Schwerpunktthema: Kunst, Technik, Werk.

Themenheft: Kunst, Technik, Werk

Die „Technikgeschichte“ ruft in diesem Zusammenhang zur Einreichung von Abstracts für Beiträge zu einem Themenheft auf. Der CfP ist transdiszplinär und sucht Beiträge, die sich auf die Bereiche Film, Kunst, Musik, Theater, Architektur, Technik, Design und Medien beziehen.

Zwischen „Kunst“ und „Technik“ bestehen zahlreiche wechselseitige Bezüge, Überschneidungen, aber auch Spannungsverhältnisse und Verunsicherungen, die anhand konkreter historischer Beispiele diskutiert und ausgelotet werden sollen. Mit genauem Blick auf die jeweiligen ästhetischen und technischen Dimensionen von Kunstwerken und technischen Artefakten sind Prozesse des Herstellens, Rezipierens und Vermarktens von Kunst und Technik auf den Prüfstand zu stellen und klassische Demarkationslinien zwischen Kunst und Technik zu hinterfragen. Dies betrifft sowohl das jeweilige Selbstverständnis der Künstler:innen und Ingenieur:innen als auch das Verständnis ihrer Konzepte, Produkte, Artefakte und Kunstwerke.

Die Herstellung und Nutzung von Technik geht über reine Nützlichkeitserwägungen und technische Funktionalitäten weit hinaus und bezieht ästhetische Dimensionen und Prozesse mit ein. Kunstwerke hingehen sind mit klassischen Schönheitsidealen und Werkbegriffen kaum mehr zu verstehen und bleiben abhängig von technischen Möglichkeiten der Produktion und Reproduktion. Wie werden technische Verfahren und Gestaltungsmöglichkeiten bei der Herstellung, Produktion und Reproduktion im Bereich von Musik, Theater, Architektur, bildnerischem Gestalten etc. kreativ genutzt und wie verändern diese das Selbstverständnis und den Kunst- und Technikbegriff der jeweiligen Akteur:innen? Kann man beispielweise im Bereich der elektronischen Musik den Synthesizer noch als musikalisches „Instrument“ bezeichnen und was macht hier das Kunstwerk aus – die vollständige Speicherung der elektronischen Komposition oder die davon kaum mehr zu unterscheidende „Aufführung“ des Stücks? Welche leitenden Vorstellungen von Originalität, Kreativität, Authentizität, Urheber- und Autorschaft spielen bei der Produktion und Rezeption von Kunst und Technik eine Rolle? Welche technischen und ästhetischen Qualitäten und Aspekte werden in den jeweiligen Kunstwerken und technischen Artefakten wahrgenommen, ausgeblendet oder betont? Gibt es Momente der Distanzierung von allzu technischen oder auch überholten künstlerischen Traditionen, Werk- und Wertvorstellungen? Welche Rolle spielt die Technizität von Kunstwerken für deren Rezeption? Inwiefern spielen kreative Prozesse und experimentelle, ästhetische Ansätze im Kontext von Innovationsprozessen eine Rolle? Wann werden Kunst und Technik explizit Thema und Gegenstand der Auseinandersetzung und wann eher integraler aber selten explizit gemachter Bestandteil der Kunst- und Technikproduktion?

Die hier angesprochenen Fragestellungen sind epochenübergreifend und werden insbesondere in Momenten der Auflösung und Verabschiedung etablierter Kunst-, Technik-, und Werkbegriffe, der Distanzierung von überholten Schönheitsidealen und Traditionen aber auch der Nutzung neuer technischer Möglichkeiten virulent. In dem skizzierten thematischen Rahmen sind für das Themenheft Beiträge zu historischen Beispielen möglich – sei es auf der Ebene der Produktion, sei es auf der Ebene der Nutzung und Rezeption von Kunst und Technik wie auch der Kommunikation darüber. Fallstudien allen Technologien und Kunstformen im 19. und 20. Jahrhundert sind ebenso erwünscht wie methodische und interdisziplinäre Perspektiven.

Vorschläge in Form eines Abstracts (1 DIN-A4 Seite) plus Kurz-CV (bitte in einer Datei) für dieses Themenheft bitte bis zum 01. August 2021 senden an: schriftleitung.technikgeschichte@hi.uni-stuttgart.de. Autor:innen, die zur Einreichung eines Beitrags aufgefordert werden, sollten die Manuskripte bis zum 31. Dezember 2021 vorlegen.

Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung