„in die handt versprochen“ – Der Handschlag als Rechtsakt auf dem Westfälischen Friedenskongress

„in die handt versprochen“ – Der Handschlag als Rechtsakt auf dem Westfälischen Friedenskongress

Organizer
Forschungszentrum IKFN (Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit), Universität Osnabrück
Venue
hybrides Veranstaltungsformat inkl. Videoübertragung
ZIP
49074
Location
Osnabrück
Country
Germany
From - Until
25.10.2021 -
By
Felix Lange, Forschungszentrum IKFN

Der Osnabrücker Handschlag stellt den entscheidenden Durchbruch der westfälischen Friedensverhandlungen dar. Der vom interdisziplinären Forschungszentrum IKFN (Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit) an der Universität Osnabrück ausgerichtete Workshop will diesen Rechtsakt, der lange Zeit nicht gewürdigt wurde, in den Fokus rücken, um seine zentrale Bedeutung für den Westfälischen Friedenskongress deutlich zu machen.

„in die handt versprochen“ – Der Handschlag als Rechtsakt auf dem Westfälischen Friedenskongress

Nach dreißig Jahren Krieg in Mitteleuropa und fünf Jahren Friedensverhandlungen in Osnabrück und Münster wollten die Gesandten Schwedens, des Kaisers und der Reichsstände am 6. August 1648 endlich den ersehnten Frieden schließen. Um zehn Uhr versammelte man sich im schwedischen Quartier in Osnabrück und verfolgte gespannt, wie der kaiserliche Gesandte Isaak Volmar den zuvor mühsam ausgehandelten Entwurf des Friedensvertrages Wort für Wort verlas. Über sechs Stunden zog sich seine Lesung, ein wichtiger notarieller Akt, bei dem noch manche Korrektur vermerkt wurde. Nicht zuletzt wurde intensiv darüber diskutiert, wie der Friedensvertrag Gültigkeit erlangen könnte. Denn die Schweden wollten mit Rücksicht auf ihre französischen Verbündeten den Vertrag nicht vor Ort unterzeichnen. Doch dann die erlösende Idee: Ein Handschlag sollte es tun. Um vier Uhr nachmittags versprachen sich die Gesandten zum Zeichen, dass an dem Friedensvertrag „weiter nichts geendert werden solt“, den Frieden „in die handt“ (Diarum Volmar) und verschafften ihm damit Rechtsgültigkeit.

Der Osnabrücker Handschlag besiegelte nicht nur eines von zwei Friedensinstrumenten des Westfälischen Friedens, das später als „Grundgesetz“ des römisch-deutschen Reiches angesehene „Instrumentum Pacis Osnabrugensis“ (IPO), sondern ebnete auch den Weg zum Gesamtfrieden.

Der vom interdisziplinären Forschungszentrum IKFN (Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit) an der Universität Osnabrück ausgerichtete Workshop will diesen Rechtsakt, der lange Zeit nicht gewürdigt wurde, in den Fokus rücken, um seine zentrale Bedeutung für den Westfälischen Friedenskongress deutlich zu machen.

Die Tagung findet in hybrider Form statt. Eine Teilnahme ist online möglich. Für weitere Informationen und die Anmeldung wenden Sie sich bitte an ikfn@uni-osnabrueck.de

Programm

13:30 Uhr Begrüßung und Einführung
Siegrid Westphal (Osnabrück)

13:45–15:15 Uhr Sektion I – Mittelalterliche und frühneuzeitliche Diplomatie
13:45–14:15 Uhr Rituale des Friedens und ihre Verbindlichkeit im Mittelalter
Claudia Garnier (Vechta)
14:15–14:45 UhrPraktiken der Diplomatie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Stefanie Freyer (Osnabrück)
14:45–15:15 UhrDiskussion

15:15–15:30 Uhr Kaffeepause

15:30–17:00 UhrSektion II – Der Westfälische Friedenskongress
15:30–16:00 UhrGesandtschaftsquartiere des Westfälischen Friedenskongresses in Osnabrück
Samuel Arends (Osnabrück)
16:00–16:30 UhrDer Handschlag als Ritual auf dem Westfälischen Friedenskongress
Maria-Elisabeth Brunert (Bonn)
16:30–17:00 UhrDiskussion

17:00–17:15 Uhr Kaffeepause

17:15–18:15 UhrSektion III – Der Osnabrücker Handschlag
17:15–17:45 UhrRezeption von Vorgeschichte und Durchführung des Osnabrücker Handschlages in zeitgenössischen Zeitungen
Torben Tschiedel (Osnabrück)
17:45–18:15 UhrDen Frieden „einander in die handt versprochen“ – der Osnabrücker Handschlag vom 6. August 1648
Volker Arnke (Osnabrück)

18:15–18:45 UhrAbschlussdiskussion

Contact (announcement)

ikfn@uni-osnabrueck.de

Editors Information
Published on
Author(s)
Contributor
Classification
Regional Classification
Additional Informations
Country Event
Language(s) of event
German
Language of announcement