Marc Bloch, Historiker und Widerstandskämpfer, wird als Person bewundert: für seine Rolle bei der Gründung der Zeitschrift Annales, für seine klare Analyse als Zeuge der „seltsamen Niederlage“ (l’étrange défaite) und für seinen Mut im Krieg und in der Résistance. Aufgrund der Bekanntheit seiner Person droht jedoch das Werk Marc Blochs als Historiker nicht ausreichend Aufmerksamkeit zu erhalten.
Diesem Werk wollen wir uns in zweierlei Hinsicht widmen: Zum einen soll das unvollendete Manifest für den „Beruf des Historikers“ (Apologie pour l’histoire in der von Etienne Bloch besorgten Ausgabe von 1993) untersucht werden, um zu sehen, wo Marc Bloch sich selbst einordnete – unabhängig von den wissenschaftlichen Strömungen, die ihn für sich in Anspruch nehmen. Um es nicht allein bei methodischen Überlegungen zu belassen, soll es zum anderen auch darum gehen, den Beitrag Marc Blochs als Historiker des Mittelalters aus der Sicht aktueller mediävistischer Studien zu untersuchen.
18. Januar 2010, 15.00 Uhr - 19.00 Uhr