Hochöfen, Fördertürme oder Gasometer standen einst für das industrielle Arbeiten und Leben im Ruhrgebiet, heute symbolisieren sie einen industriellen und gesellschaftlichen Strukturwandel seit den 1960er Jahren. Durch Museen an früheren Industriestandorten wird versucht, dem Ruhrgebiet touristische Attraktivität zu verleihen.
Die Industriedenkmäler sind jedoch nicht nur Erholungsorte, sondern sie musealisieren auch die Arbeit und die früher in den Stahl- und Bergwerken arbeitenden Menschen, sie deuten und erzählen ihre je eigene Geschichte von Industriearbeit. Die Industriedenkmäler sind, ob gewollt oder nicht, Teil von Geschichtspolitik.
Im Workshop „Industriekultur und Musealisierung von Arbeit“ des altstipendiatischen Netzwerkes Geschichte der HBS wollen wir uns theoretisch und in praktischer Anschauung am Beispiel des Ruhrgebiets mit den zeitgenössischen Narrativen und Ikonografien früherer industrieller Arbeit auseinandersetzen. Diese in Stein und Stahl gegossenen Erzählungen über die Arbeit berichten uns nicht nur über die Geschichte gesellschaftlicher Transformation und die Geschichte des Ruhrgebiets, sondern vor allem über unsere Gegenwart.
In dem sich vor allem an aktuelle und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung richtenden Workshop stehen in begrenztem Umfang Plätze zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenlos. Nähere Informationen und Anmeldungen bis zum 15. Mai bitte bei Nadine Raupach (nadine-raupach@boeckler.de).