Repräsentation von Macht im Zeremoniell und Diplomatie im Ostseeraum im Zeitalter der Nordischen Kriege

Repräsentation von Macht im Zeremoniell und Diplomatie im Ostseeraum im Zeitalter der Nordischen Kriege

Veranstalter
Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig
Veranstaltungsort
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.11.2016 - 15.11.2016
Website
Von
Kodzik, Joanna

Militärische Erfolge im Zeitalter der Nordischen Kriege waren nicht nur ein Ergebnis strategischen, physischen Kampfes, sondern ebenfalls diplomatischer Verhandlungen sowie zeremonieller Demonstration und Konstruktion des Habitus eines Siegers. Vorbereitet und begleitet von diplomatischen Handlungen fanden kriegerische Eroberungen ihren ästhetischen aber auch performativen Ausdruck in prunkvoll gestaltetem zeremoniellen Raum, sei es durch Ehrenbauten, Schlösser, Ehrenpforten oder Triumphbögen und förderten somit Aufschwung der Künste und der Wirtschaft. Im Kampf um die Vorherrschaft im Ostseeraum, der sich in den gesamten Prozess der Machtlegitimation der einzelnen Königshäuser fügt, ist sowohl die Kommunikation der Gesandten, die im Dienst der Machtansprüche des jeweiligen Königs verpflichtet waren zu agieren als auch die visuelle Strategie der representatio majestatis von Bedeutung. Im Rahmen des Workshops werden den zeremoniellen Handlungen im Bereich der schwedischen, russischen, polnischen, dänischen, preußischen und kurländischen Diplomatie im Ostseeraum vor allem Empfängen von Gesandten mit den üblichen räumlichen und sozialen Distanzbestimmungen aber auch dem zeremoniellen Ringen während der Zusammentreffen der Regierenden, während der Gesandtschaften oder den Friedenskongressen geschenkt. In diesem Kontext werden folgende Fragen berücksichtigt: Welche Bedeutung spielte bei den militärischen Eroberungen und den diplomatischen Verhandlungen der Nordischen Kriege die symbolische Kommunikation? Inwiefern war die Vorherrschaft im Ostseeraum ein Ergebnis einer gezielt angewendeten Strategie in der Diplomatie und dem Zeremoniell? Wie wurde der Kampf um die Vorherrschaft im Ostseeraum nach Außen legitimiert?

Programm

9:00–9:10
Begrüßung und Eröffnung des Workshops
(Dr. Joanna Kodzik, Prof. Dr. Stefan Troebst)

Moderation: Dr. Joanna Kodzik (GWZO, Leipzig)

9:10–9:30
Zeremoniell und Diplomatie im Ostseeraum –
Forschungsstand und –perspektiven
Dr. Joanna Kodzik (Leipzig)
9:30–10:15
Theatrum Belli: Zur Inszenierung des Krieges im 17. und 18. Jahrhundert
Prof. Dr. Marian Füssel (Göttingen)

10:15–11:00 Kaffeepause

Moderation: Dr. Arnold Bartetzky (GWZO, Leipzig)

11:00–11:50
Das Fest der Macht. Öffentliche Zeremonien in den großen Städten Königlich Preußens im 16–18. Jahrhundert.
Studium zur Entwicklung einer frühneuzeitlichen
zeremoniellen Kultur – Projektvorstellung
Prof. Dr. Edmund Kizik/Dr. Jacek Kriegseisen (Danzig)
11:50–12:35
Fürstlich kurländische Geschenke als Instrument der
herzoglichen Diplomatie im 17. Jahrhundert
Dr. Mārīte Jakovļeva (Riga)

12:35–14:00 Mittagspause

Moderation: Prof. Dr. Stefan Troebst (GWZO, Leipzig)

14:00–14:45
Early Modern royal funerals in Denmark/ Scandinavia
Birgitte Bøggild Johannsen (Kopenhagen)
14:45–15:30
Negotiating diplomatic ranks. The case of Bernadino de Rebolledo, Spanish envoy in Copenhagen 1648–1659
Dr. Enrique Corredera Nilsson (Konstanz)

15:30–16:00 Kaffeepause

Moderation: Prof. Dr. Jürgen Heyde (GWZO, Leipzig)

16:00–16:45
“From the darkness of ignorance to the theatre of glory
of the whole world”? Diplomatic ceremonial at the court
of Tsar Peter I.
Dr. Jan Henninigs (Budapest)
16:45–17:30
The power of ceremonies. Royal ceremonies as rites
of passage in the Vasa Era in Sweden
Dr. Malin Grundberg (Stockholm)
17:30–18:15
Ein Hof von Migranten. Johann Casimir von
Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg (1589–1652) im
Schwedischen Reich
Dr. Andreas Kappelmayer (Tübingen)

18:15–18:30
Prof. Dr. Alexander Schunka (Berlin): Schlußwort

Kontakt

Dr. Joanna Kodzik

GWZO, Specks Hof, Reichsstr. 4-6, D–04109 Leipzig

joannakodzik@uni-leipzig.de


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