Filmer la Ville. Stadt, Moderne und Dystopie filmisch beschleunigt

Filmer la Ville. Stadt, Moderne und Dystopie filmisch beschleunigt

Veranstalter
Kunsthistorisches Institut, Universität des Saarlandes
Veranstaltungsort
Pingusson-Bau, Hohenzollernstraße 60, 66117 Saarbrücken
Ort
Saarbrücken
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.02.2019 -
Von
Salvatore Pisani, Institut für Kunstgeschichte, Universität des Saarlandes

Filmer la Ville
Stadt, Moderne und Dystopie filmisch beschleunigt

Workshop

Freitag, 1.2.2019

Zu den Kernaufgaben der Moderne gehört die Domestikation der Städte. Der funktionale Urbanismus, wie er in der Charta von Athen (1933) festgeschrieben wurde, sollte das Labyrinth der alten Städte, ihre Unregierbarkeit, beseitigen beziehungsweise bändigen. An die Stelle hatte eine Rationalität zu treten, welche die Städte wieder kontrollier- und beherrschbar machen sollte. Glaubt man indes den Filmbildern der Nachkriegszeit, ist das „Projekt der Moderne“ gescheitert und ins Gegenteil umgeschlagen. Die Moderne hat in den Städten und Neubausiedlungen das kreiert, was sie zu bekämpfen angetreten war: Unordnung, Asozialität und Gewalt. Die Utopie ist in die Dystopie gestürzt.

Der Workshop geht der Frage nach, wie der Film Befindlichkeiten und Zustände der modernen Stadt spiegelt, dokumentiert, über diese aufklärt oder schlechterdings die Verhältnisse beschleunigt. Das in Betracht zu nehmende Spektrum reicht vom Imagefilm über den Dokumentarfilm und die Komödie bis zum sozialkritischen Banlieuefilm. Es wird von der Annahme ausgegangen, dass der Film als Medium der Selbstbeobachtung moderner Gesellschaften gegenüber Politik und Wissenschaft längst die Deutungshoheit übernommen hat – was eine kritische Reflexion herausfordert.

Programm

10 Uhr
Begrüßung und Einführung.
Filmer la Ville. Vom filmisch beschleunigten Sterben der modernen Stadt
PD Dr. Salvatore Pisani (Universität des Saarlandes, Kunstgeschichte)

Moderation: Dr. Bernd Mohnhaupt

10.30 Uhr
Die ‚moderne’ Stadt als Marke und künftiger Lebensraum: Imagefilme der 1950er Jahre
Prof. Clemens Zimmermann (Universität des Saarlandes, Kultur- und Mediengeschichte)

11.15 Uhr
„Planloses Labyrinth der Unvernunft“ – Die dunkle Großstadt als Negativfolie in Stadtplanungsfilmen der 1950er Jahre
Jeanpaul Goergen (Berlin, Filmwissenschaft und -geschichte)

12 Uhr Mittagspause

Moderation: Estelle Gottlob-Linke

13.30 Uhr
Dig where you stand! Fotografie und Stadtentwicklung anhand einer Fallstudie aus dem Pariser Marais
Prof. Arno Gisinger (Université Paris 8, Photographie und Photographiegeschichte)

14.15 Uhr
On the making of documentaries about modern architecture in Abidjan, Dakar and Saarbrücken
Prof. Laurence Bonvin (Université d'art et de design Lausanne, Film und Photographie)

15 Uhr Kaffeepause

Moderation: Sabine Scherzinger

15.15 Uhr
Zur Wohnungsfrage: Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß
Prof. Volker Ziegler (École Nationale Supérieure d’Architecture Straßburg, Architektur und Stadtplanung)

16 Uhr
Die Stadt ist nicht zum Wohnen da. Vom Topos der Stadtfeindschaft im Film
Prof. Ulrich Pantle (Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Architektur und Architekturtheorie)

16.45 Uhr
Gleichgültig sehen – Der Blick auf moderne Architektur in Filmen Michelangelo Antonionis
Richard Schimanski (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Kunstgeschichte)

DER WORKSHOP WIRD VON DER GLEICHNAMIGEN FILMWOCHE IM KINO 8 ½ IN SAARBRÜCKEN BEGLEITET:

28.1.-1.2.2019

PROGRAMM

Montag, 28.1. – 20.00 Uhr
Mein Onkel – Mon oncle von Jacques Tati, 1958 (OV/dt.)
Einführung: Nadine Linz, Institut für Kunstgeschichte, Universität des Saarlandes

Dienstag, 29.1. – 20.00 Uhr
Alphaville von Jean-Luc Godard, 1965 (dt.)
Einführung: Salvatore Pisani, Institut für Kunstgeschichte, Universität des Saarlandes

Mittwoch, 30.1. – 20.00 Uhr
Tatort - Saarbrücken an einem Montag von Karl-Heinz Bieber, 1970
Einführung: Christian Bauer, Saarländischer Rundfunk

Donnerstag, 31.1. – 20.00 Uhr
Avant l'envol (OV/engl.), Sounds of Blikkiesdorp (OV), After Vegas (OV/dt.)
In Anwesenheit der Regisseurin Laurence Bonvin, Lausanne/Berlin

Freitag, 1.2. – 20.00 Uhr
Hass – La haine von Mathieu Kassovitz, 1995 (OV/dt.)
Einführung: Gerd Heger, Saarländischer Rundfunk

Kontakt

Salvatore Pisani
Campus Gebäude B3.1
66123 Saarbrücken

s.pisani@mx.uni-saarland.de

https://www.uni-saarland.de/institut/kunstgeschichte/aktuelles.html
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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