Jenseits des Menschen? Posthumane Perspektiven auf Natur/Kultur. 4. Mainzer Symposium am Forschungsschwerpunkt SOCUM

Jenseits des Menschen? Posthumane Perspektiven auf Natur/Kultur. 4. Mainzer Symposium am Forschungsschwerpunkt SOCUM

Veranstalter
Dr. Torsten Cress / Dr. Kornelia Engert / Dr. Tobias Huff / Dr. Oliwia Murawska / Jun.-Prof. Annika Schlitte / Dr. Christiane Schürkmann
Veranstaltungsort
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.09.2019 - 20.09.2019
Deadline
10.09.2019
Von
Dr. Christiane Schürkmann

In den letzten Jahrzehnten lassen sich zunehmend Ansätze und Positionen in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften beobachten, welche die Fokussierung auf den Menschen als handelndes Individuum und primär kulturelles Wesen erneut in Frage stellen. In ihren unterschiedlichen Zugängen eint diese Ansätze, dass sie etablierte dualistische Sichtweisen auf Natur/Kultur herausfordern oder irritieren. Erkennbar werden dabei verschiedene analytische Ausrichtungen, wobei nicht selten aus einer politischen Haltung und einer verstärkten ökologischen Sensibilität heraus argumentiert wird. Der Mensch soll seine hegemoniale Stellung abtreten, indem er sich nicht (weiter) als der ‚Natur‘ übergeordnetes kulturelles Wesen begreift. Dies rückt die Frage nach einem Jenseits des Menschen ins Zentrum – sei es, dass der Mensch nur noch als eine Entität unter vielen betrachtet wird, oder dass das Zeitalter der Menschen als vergänglich erscheint (Anthropozän). In dieser Weise lässt sich gleichsam eine posthumane Wende identifizieren – etwa mit Blick auf neue Konzepte von Biosozialität, Transformationen zu bio-technologisierten Gesellschaften, Szenarien eines neuen Klimaregimes oder den verstärkten Einbezug machtvoller Materialität.
Die Tagung möchte Wissenschaftler_innen verschiedener Fachrichtungen mit ihren unterschiedlichen Zugängen zu posthumanen Perspektiven auf Natur/Kultur ein breites Forum zur Diskussion bieten und zu einer Sondierung des Feldes sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschungen beitragen.

Programm

Donnerstag, 19. September 2019

9.30 – 9.40 [P 1] Begrüßung

9.40 – 11.10 [P 1] Eröffnungsvortrag Matthias Groß
What Are and Where to Find Posthuman Perspectives on Nature and Culture? New Prospects and Failed Promises from Environmental Sociology
Einführung: Christiane Schürkmann

11.10 – 11.30 Kaffeepause

Philosophie des Posthumanen I
Chair: Annika Schlitte
11.30 – 12.15 [P 2] Auch Theorieentscheidungen
haben ihren Preis. Überlegungen zu anti-essenzialistischen
Tendenzen der Gegenwart und ihren Grenzen
Jenni Brichzin

12.20 – 13.05 [P 2] Negative Anthropology between Posthumanism and (Neohumanist) Theories
of the Anthropocene
Hannes Bajohr

Posthumane Körperlichkeit
Chair: Cassis Kilian
11.30 – 12.15 [P 3] Co-Productions of Bodies, Food and Gender
Martin Winter

12.20 – 13.05 [P 3] Parahuman Ecologies of Hearing
Robert Stock

13.05 – 14.15 Mittagspause

Philosophie des Posthumanen II
Chair: Janina Loh
14.15 – 15.00 [P 2] Being Subjects. New Ontologies in Posthuman Thinking
Andrea Le Moli

15.05 – 15.50 [P 2] Beyond the Relation Principle: The Naturecultural Objects of Object-Oriented Ontology
Michael Feichtinger

15.55 – 16.40 [P 2] Heinrich Rombachs Konzept des ,menschlichen Menschen‘ als Interpretament für aktuelle Narrative des Anthropozän
Thomas Schmaus

Produktionen von Natur/Kultur: Entsorgen und Bewahren
Chair: Kornelia Engert
14.15 – 15.00 [P 3] The Ecology of Waste. The In-/Visibility
of Waste in Phnom Penh as Naturecultures
Kathrin Eitel

15.05 – 15.50 [P 3] The Technoscientific Production of Natureculture(s) in Seed Banking
Franziska von Verschuer

15.55 – 16.40 [P 3] Limits of Hybridity. Towards a Theory of
Toxic Objects
Christiane Schürkmann

16.40 – 17.00 Kaffeepause

17.00 – 18.30 [P 1] Abendvortrag Rosi Braidotti
The Critical Posthumanities
Einführung: Kornelia Engert

Freitag, 20. September 2019

Posthumanismus und Kunst: Kristalle–Körper–Bilder
Chair: Christiane Schürkmann
9.30 – 10.15 [P 2] Anthropogene Mineralien in den Spiegeln der
Kunstkammer. Von geologischer Kolonialisierung zur musealen
Dekolonialisierung?
Kerstin Flasche

10.20 – 11.05 [P 2] Post-/Humanoide. Körper zwischen molekularer Erweiterung und genetischer Reproduzierbarkeit
Sarah Sigmund

11.10 – 11.55 [P 2] Agalmatophilie und Hermeneutik. Posthumane Kunsterfahrung vor dem Bildwerk
Ralf Bormann

Maschinen-Menschen: KI und Robotik
Chair: Torsten Cress
9.30 – 10.15 [P 3] Humanoide Roboter. Zur Ambiguität von Maschinenwesen
Hannah Link/Herbert Kalthoff

10.20 – 11.05 [P 3] Interfacing the Human/Machine. Auf dem Weg zu einer posthumanistischen Analytik
Benjamin Lipp/Sascha Dickel

11.10 – 11.55 [P 3] Die Vergesellschaftung künstlicher Intelligenz
Henning Laux

12.00 – 13.15 Mittagspause

Posthumane Entitäten: Menschen–Tiere–Pflanzen
Chair: Oliwia Murawska
13.15 – 14.00 [P 2] Von Menschen und Tieren in der Moderne. Zur Professionalisierung von Tieren
Alexandra König/Annette Schnabel

14.05 – 14.50 [P 2] Overcoming Plant Blindness through Plant
Revolution: A Challenge to Anthropocentrism
Marco Antonio Pignatone

14.55 – 15.40 [P 2] If I Were a Horse: Mimesis as a Means to
Overcome Anthropocentrism
Cassis Kilian

Politiken des Posthumanen: Verantwortung und Governance
Chair: Matthias Groß
13.15 – 14.00 [P 3] Auf dem Weg zu einer technologischen Utopie der Alteritäten. Ein kritisch-posthumanistischer
Ansatz mit und über Hannah Arendt hinaus
Janina Loh

14.05 – 14.50 [P 3] Humans In, On, or Out Of the Loop?
Human-Centrism in AI Ethics
Nandita Biswas Mellamphy

14.55 – 15.40 [P 3] Posthumanismus und Verantwortung
Renè John/Birgit Peuker

15.40 – 16.00 Kaffeepause

16.00 – 17.30 [P 1] Georg Forster Lecture
Timothy Ingold Posthuman Prehistory
Einführung: Herbert Kalthoff

17.30 – 18.30 Ausklang mit Sektempfang

Zur Anmeldung: https://posthuman.uni-mainz.de/

Kontakt

Christiane Schürkmann

Institut für Soziologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Jakob-Welder-Weg 12 55128 Mainz

posthuman@uni-mainz.de

https://posthuman.uni-mainz.de/
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Englisch, Deutsch
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