16. Werkstattgespräch zur DDR-Planungsgeschichte

16. Werkstattgespräch zur DDR-Planungsgeschichte

Veranstalter
IRS, Historische Forschungsstelle, Dr. Harald Engler/Dr. Monika Motylinska/Dr. Kai Drewes sowie Prof. Dr. Hans-Georg Lippert, TU Dresden; Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier, Bauhaus-Universität Weimar; Prof. Harald Kegler, Universität Kassel
Veranstaltungsort
Flakenstraße 29-31 15537 Erkner
Ort
Erkner (bei Berlin)
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.01.2020 - 24.01.2020
Deadline
16.01.2020
Von
Harald Engler

Die Werkstattgespräche zur Bau- und Planungsgeschichte der DDR am IRS sind seit über 20 Jahren ein zentrales Forum zur Diskussion neuer Forschungsergebnisse zwischen jüngeren und etablierten Wissenschaftler_innen verschiedener Disziplinen sowie Zeitzeug*innen.

Im Mittelpunkt der 16. Konferenz dieser Reihe stehen im Jahr 2020 Themensektionen zu Baukonstruktionen, speziellen Bauweisen und Spezialbauten. Dabei wird es im Einzelnen um die Typenentwicklung im industriellen Bauwesen der DDR, um die Skelett- und die Raumelementebauweise sowie um Spezialbauten für die Leipziger Messe gehen. Spannend und brisant dürfte ein Beitrag zur Bedeutung des Ministeriums für Staatssicherheit als architektonischer Auftraggeber werden.

Zu den wichtigen „Dauerbrennern“ der Werkstattgespräche gehören traditionell der Umgang mit und die Planung von Städten und der Städtebau in der DDR. Deshalb beschäftigt sich ein zweiter großer Themenblock mit Fragen des städtebaulichen Neuaufbaus und der Stadterneuerung am Beispiel der sächsischen Metropolen Dresden und Leipzig. Die defizitäre Altstadtrekonstruktion in der DDR entwickelte als ungelöstes Problem in den späten achtziger Jahren immer mehr gesellschaftliche Brisanz, so dass sich Bürger*innen zu Altstadtinitiativen zusammenschlossen, die teilweise und nach und nach auch politische Partizipation anstrebten. Ihrer Rolle und historischen Bedeutung wird sich eine eigene Sektion widmen.

Weitere Themenfelder des Werkstattgesprächs fokussieren das ländliche Bauen, den Umgang mit Bergbaufolgelandschaften in der Lausitz und die Ausbildung von Architekt_innen und Bauingenieur_innen an Hochschulen. Ebenfalls genauer in den Blick genommen werden Fragen der Denkmalpflege, für die hier zusätzlich neue Forschungsansätze der Digital Humanities vorgestellt werden. Biografische Zugriffe gehören zum traditionellen Themenfeld der Werkstattgespräche und werden dieses Jahr mit einem Fokus auf die Sicht der Akteur*innen selbst sowie die mediale Darstellung von Architektenkollektiven in der DDR analysiert.

Dieses Werkstattgespräch wird in Kooperation mit der TU Dresden, Professur für Baugeschichte (Prof. Dr. Hans-Georg Lippert), der Bauhaus-Universität Weimar, Professur Denkmalpflege und Baugeschichte (Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier) sowie erstmals in Zusammenarbeit mit dem „Zentrum für Planungsgeschichte“ der Universität Kassel (Prof. Harald Kegler) durchgeführt.

Im Rahmen des Werkstattgesprächs wird am 23. Januar 2020 um 18:00 Uhr eine Ausstellung zum wichtigen und interessanten deutsch-deutschen Architekten Egon Hartmann (1919 –2009) eröffnet. Der Empfang zur Ausstellungseröffnung findet im Pavillon der Historischen Forschungsstelle des IRS statt.

Anmeldung (die Teilnehmerzahl ist streng begrenzt) bis zum 16. Januar 2020 unter:

https://leibniz-irs.de/forschung/forschungsabteilungen/historische-forschungsstelle/werkstattgespraeche/

Tagungsbeitrag inkl. Mittagsimbiss
25,00 Euro, erm. 12,50 Euro

Bitte überweisen Sie möglichst vor der Veranstaltung, frühestens ab 1.1.2020 an:
IRS
Sparkasse Oder-Spree
IBAN: DE61 1705 5050 3804 9286 67
BIC: WELADED1LOS
Stichwort: „16. Werkstattgespräch“ (und Nachname)

Programm

Donnerstag, 23. Januar 2020

9:30 Begrüßung
Harald Engler/Monika Motylinska

10:00 Biografische Zugriffe

Architektur und Städtebau in der DDR aus der Sicht von Akteur*innen
Nicolas Karpf/Greta Paulsen (Leipzig)

Architektenkollektive in Medien der DDR
Stefanie Brünenberg/Sophie Stackmann (Erkner/Bamberg)

10:40 Diskussion

11:10 Kaffeepause

11:30 Baukonstruktionen und Bauweisen

Richard Paulick und die Typen des industriellen Wohnungsbaus 1953 bis 1966 in der DDR
Ullrich Hartung (Berlin)

Zentrale Rationalisierung versus bezirkliche und betriebliche Eigenentwicklungen im Skelettbau der DDR 1951-1970
Roman Hillmann (Berlin)

12:10 Diskussion

12:45 Mittagsimbiss

14:00 Spezialbauten

Stasi as Architectural Producer: The Ministry of State Security’s “Building Enterprises for Special Production”
Emine Seda Kayim (Ann Arbor/Michigan, USA)

Eine „politische Frage“ - die Umgestaltung und Neustrukturierung der Leipziger Messe während der SBZ- und frühen DDR-Zeit
Tanja Scheffler (Dresden)

Das Interhotel „Motel Dresden“ und die Entwicklung der Raumelementebauweise in der DDR
Anne Kluge (Dresden)

15:00 Diskussion

15:45 Kaffeepause

16:15 Städtebaulicher Neuaufbau und Stadterneuerung

Städtebauliche Planungen in Dresden um 1950 – Der Wettbewerb für den städtebaulichen Neuaufbau
Andreas Kriege-Steffen (Dresden)

Die „Rekonstruktion“ der Ostvorstadt – Strategien der Stadterneuerung in Leipzig
Thomas Hoscislawski (Leipzig)

16:55 Diskussion

18:00 Ausstellungs-Vernissage
Egon Hartmann 1919–2009. Architekt und Stadtplaner in Ost und West
Einführung: Kai Drewes

Ab 20:00 Gemeinsames Abendessen in Berlin

Freitag, 24. Januar 2020

09:30 Bürgerinitiativen gegen Altstadtverfall

Den Abriss verhindern – lokale Politik gestalten. Altstadtinitiativen und die politische Partizipation vor, während und nach 1989
Anja Schröter (Berlin)

Altstädte. Erhaltungsdiskurse und bürgerschaftliches Engagement
Andreas Butter/Julia Wigger (Erkner)

10:10 Diskussion

10:40 Ländliches Bauen und Braunkohlefolgelandschaften

Städtebau und Konzeption Ländlicher Siedlungszentren im Kontext
der industrialisierten DDR-Landwirtschaft
Fridtjof Florian Dossin (Bamberg)

Alte Heimat – Neue Heimat. Braunkohlebedingte Umsiedlungen in der Niederlausitz im Wertewandel (1980er bis 1990er Jahre)
Julia Ess (Cottbus)

11:20 Diskussion

11:50 Kaffeepause

12:15 Hochschulen: Architekten- und Ingenieurausbildung

50 Jahre Städtebau-Lehre an der HAB Weimar
Harald Kegler/Ilona Hadasch (Kassel)

WI/CB – Die Ingenieurhochschulen in Wismar und Cottbus als Teil der Bauingenieur*innen-Ausbildung in der DDR
Elke Richter (Cottbus)

12:55 Diskussion

13:30 Mittagsimbiss

14:45 Denkmalpflege und digitale Forschungsansätze

Denkmalpflegerische Auswahlpraxis zwischen bauhistorischer Wissenschaft und emotionalen Werten
Mark Escherich (Erfurt/Weimar)

Graphdatenbanken als Forschungsumgebung und Vermittlungsstrategie
am Beispiel des Architekten und Denkmalpflegers Fritz Rothstein
Franziska Klemstein (Weimar)

15:25 Diskussion und Schlussdebatte

16:15 Ende der Tagung

Kontakt

Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS)
Historische Forschungsstelle
Flakenstraße 29-31
15537 Erkner
T +49 3362 793 - 124/224
F +49 3362 793 - 111
werkstattgespraech2020@leibniz-irs.de

https://leibniz-irs.de/forschung/forschungsabteilungen/historische-forschungsstelle/werkstattgespraeche/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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