Claus-Dieter Krohn Preis für die Vermittlung von Exilforschung

Claus-Dieter Krohn Preis für die Vermittlung von Exilforschung

Institution
Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung
PLZ
20457
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Bewerbungsschluss
14.02.2022
Von
Johanna Eisenhardt, Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung

In ehrendem Andenken an den deutschen Exilforscher Claus-Dieter Krohn (1941–2019) stiftet die Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung in diesem Jahr erstmals den Claus-Dieter Krohn Preis für die Vermittlung von Exilforschung. Der Preis ist mit 5.000,00 Euro dotiert.

Bewerbungen sind bis zum 14. Februar 2022 möglich!

Claus-Dieter Krohn Preis für die Vermittlung von Exilforschung

Bis zum 14. Februar 2022 haben Nachwuchsforscher:innen bis 35 Jahren die Chance, sich mit ihren Projekten für den Preis zu bewerben. Dafür müssen sie ihre Projekte zur Teilnahme am Programm Tage des Exils einreichen, die vom 1. bis 17. September 2022 in Frankfurt am Main stattfinden. Ausrichter der Tage des Exils Frankfurt sind die Körber-Stiftung und das Deutsche Exilarchiv in der Deutschen Nationalbibliothek.

Mit dem Preis werden besonders gelungene Formate einer öffentlichkeitswirksamen Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen der Exilforschung an ein breites Publikum ausgezeichnet, die während der Tage des Exils in Frankfurt dem Publikum präsentiert werden. Zur Unterstützung der Umsetzung der Formate bietet die Körber-Stiftung finanzielle Zuschüsse an.

Anliegen und Namensgeber

Die Exilforschung als eigenständiges akademisches Feld verdankt sich von Beginn an auch einem außeruniversitären Engagement für eine Würdigung der durch den Nationalsozialismus Verfolgten und Vertriebenen sowie die Beschäftigung mit ihren intellektuellen und künstlerischen Hinterlassenschaften. In besonderer Weise ist in diesem Feld die Aufarbeitung des Vergangenen mit der Frage verknüpft, welche Bedeutung die Erinnerung an Flucht und Exil für gegenwärtige Debatten über Gemeinschaft und Zugehörigkeit hat. Gerade in einer Zeit, in der über einen angemessenen Umgang mit Menschen gestritten wird, die in Deutschland Zuflucht suchen, eröffnen Exilstudien, die historische Dimensionen einbeziehen und das Bewusstsein für Korrespondenzen und Anknüpfungspunkte über kulturelle und politische Grenzen hinweg schärfen, Möglichkeiten des Verständnisses und der Orientierung. Als Historiker, der jahrzehntelang zur Etablierung und Weiterentwicklung der Exilforschung maßgeblich beigetragen hat, hat Claus-Dieter Krohn (1941–2019) sich dezidiert immer wieder auch für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses eingesetzt.

Ziel des Preises

Mit dem Claus-Dieter Krohn Preis für die Vermittlung von Exilforschung – dotiert mit 5.000 Euro – zeichnet die Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung solche Vorhaben von Nachwuchsforscher:innen aus, die wissenschaftliche Erkenntnisse der Exilforschung einer interessierten Öffentlichkeit vermitteln, insbesondere auch Kindern und Jugendlichen, Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern oder Multiplikatoren in Wissenschaft, Bildung, Kultur, Medien und Politik. In der Regel liegt dem Vermittlungsprojekt eine eigene wissenschaftliche Studie (z.B. sehr gute Hausarbeit, Abschlussarbeit oder Dissertation) im Bereich der Exilforschung zugrunde. Ausgezeichnet werden können wissensvermittelnde und informierende Formate, partizipatorische, dialogorientierte oder edukative Projekte. Gewünscht sind insbesondere auch trans- und interdisziplinäre Ansätze der Vermittlung, die geeignet sind, unterschiedliche Partner miteinander zu vernetzen und Synergien zu schaffen. Die Vorhaben sollen für die Umstände von Flucht, Vertreibung, Ankunft und Exil in historischen und transkulturellen Kontexten sensibilisieren und einem breiteren Publikum ein Verständnis für wissenschaftliche Fragestellungen und Perspektiven vermitteln. Als Beispiele für solche Formate sind denkbar: Konzeption und Durchführung einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit Institutionen; Erarbeiten eines Kurzvideos (für die 2 Stand: 1. Dezember 2021 Plattform YouTube) oder Podcasts; Organisation einer Diskussionsveranstaltung oder publikumsorientierte Präsentation von Forschungsergebnissen; Erarbeitung und Erstellung eines Radiobeitrags (z.B. in Zusammenarbeit mit Rundfunkanstalten oder Geflüchteten-Initiativen); Erarbeitung und Durchführung eines Workshops für Schüler:innen (in Zusammenarbeit mit Schulen) etc. Nicht gefördert werden können Veröffentlichungen in Fachliteratur, nichtöffentliche Tagungen, die sich an ein Fachpublikum richten, Vorhaben, die vorrangig der Außendarstellung institutioneller Antragsteller dienen, Werbe- und Marketingkampagnen, kostenpflichtige Schulungen, Workshops oder sonstige kommerzielle Formate. Der Preisempfänger bzw. die Preisempfängerin erklären sich einverstanden, nach Durchführung des Projekts einen kurzen Bericht über Erfolg oder Schwierigkeiten der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung zur Verfügung zu stellen.

Ermittlung der Preisträger:innen

Als Nachwuchspreis liegt die Altersgrenze für die auszuzeichnenden Projektdurchführenden bei 35 Jahren zum Zeitpunkt der Auszeichnung. Für den Preis kommen alle Beiträge in Betracht, die die oben genannten Kriterien erfüllen und die im Rahmen der „Tage des Exils“ in Hamburg, in Frankfurt am Main (ab 2022) oder in anderen Städten vor Publikum umgesetzt wurden. Zur Ermöglichung dieser Umsetzung können sich die Nachwuchswissenschaftler:innen an die Körber-Stiftung wenden, die mit Beträgen bis zu 1.000 Euro die Veranstaltungen fördert. Zu Bewilligung dieser Förderung ist eine Projektskizze im Umfang von bis zu drei Seiten gewünscht, die folgendes aufführt: Projekttitel, Ansprechpartner und Partner der Durchführung, Kurzzusammenfassung des Vorhabens, Zielgruppendefinition, Kommunikationsstrategie, Vermittlungsansatz, grober Finanzierungsplan, Projekt- und Zeitplan, ggf. Nachnutzung und Übertragbarkeit, Darstellung des Eigeninteresses, kurze Selbstdarstellung. Über die Zuerkennung des Preises entscheidet ein Ausschuss des Vorstands und des wissenschaftlichen Beirats der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung unter Einbeziehung weiterer Expert:innen. Die Entscheidung über die Preisträger wird auf den Internetseiten der Weichmann-Stiftung öffentlich gemacht.

Bewerbungsfrist

Einreichungen von Veranstaltungsplanungen für die Tage des Exils in Frankfurt am Main vom 1. bis 17. September 2022 sind bis 14. Februar 2022 zu richten an: Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung Kehrwieder 12 20457 Hamburg E-Mail: info@weichmann-stiftung.de https://www.weichmann-stiftung.de.

Wir wünschen allen Bewerber:innen viel Erfolg!

Stand: 1. Dezember 2021.

Kontakt

Johanna Eisenhardt
E-Mail: info@weichmann-stiftung.de
Tel.: 040/80 81 92 – 195

https://www.weichmann-stiftung.de/wp-content/uploads/claus-dieter-krohn-preis-fuer-die-vermittlungs-von-exilforschung.pdf
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