Promotionsstipendien "Frauen im bewaffneten Kampf in der Türkei" (Univ. Köln)

Promotionsstipendien "Frauen im bewaffneten Kampf in der Türkei" (Univ. Köln)

Institution
Universität zu Köln (Orientalisches Seminar, Regionaler Schwerpunkt Türkei)
Arbeitstelle
Orientalisches Seminar, Regionaler Schwerpunkt Türkei
Gefördert durch
Hans-Böckler-Stiftung
PLZ
50923
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.12.2022 - 30.11.2025
Bewerbungsschluss
31.05.2022
Von
Béatrice Hendrich, Orientalisches Seminar, Universität zu Köln

Nachwuchsforschungsgruppe "Rechtfertigungsdiskurse in der neueren Geschichte und Gegenwart der Türkei über die Beteiligung von Frauen am bewaffneten Kampf" am Orientalischen Seminar der Universität zu Köln, Prof. Béatrice Hendrich, Universität zu Köln, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung. Historische, gendertheoretische, islamwissenschaftliche oder andere kulturwissenschaftliche Perspektiven können das jeweilige Promotionsvorhaben prägen.

Promotionsstipendien "Frauen im bewaffneten Kampf in der Türkei" (Univ. Köln)

In der Kombination von empirischen Einzelstudien und der gemeinsamen Perspektive des Rechtsfertigungsdiskurses soll die Nachwuchsforschungsgruppe zu einem grundsätzlicheren Verständnis der politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge in der Türkei, insbesondere des so maßgeblichen Zusammenhangs zwischen Militarismus und Genderkonstruktionen beitragen.

Basierend auf der ökonomischen und auch gesellschaftlichen Bedeutung der (türkischen) Streitkräfte, erscheint es vielversprechend, die Gender-Verhältnisse in der Armee, das Verhältnis von Militarismus und Geschlechterrollen und die Ausstrahlung dieses Verhältnisses in die Gesellschaft hinein zu betrachten.

Zugleich sieht sich die Forschung zum Verhältnis von Gender und (Anti-)militarismus durch die zunehmende Beteiligung von Frauen in Berufsarmee und anderen bewaffneten Einheiten weltweit mit neuen Herausforderungen konfrontiert. In der Türkei ist mit dem Aufkommen des Nationalismus im späten 19. Jahrhundert die Frage nach der Position von Frauen sowohl in der Gesellschaft als auch in der Armee gleichermaßen virulent geworden und hat seither nichts mehr an Bedeutung verloren.

Rechtfertigungsnarrative existieren unabhängig von der moralischen oder politischen Qualität des Erzählers. Sie finden bei extremistischen Tätergruppen ebenso Verwendung wie in demokratischen Staaten. Diese Ubiquität der Rechtfertigungserzählung erlaubt, ganz unterschiedliche Perspektiven auf das übergeordnete Thema in der Forschungsgruppe kontrastiv zu betrachten. Gerade die großen Erzählungen von Krieg und Frieden, Staatsgründungen und Gesellschaftsordnungen bedienen sich dieser, auch formal spezifischen, Form der Darstellung.

Mögliche Themen der einzelnen Vorhaben wären u.a.:
-Befreiungskrieg und frühe Republik (1919 bis 1945)
- Konservative und religiöse Diskursgemeinschaften der Gegenwart
- Der Blick auf die andern: die Situation in anderen Ländern als Rechtfertigung der eigenen Narrative

Kontakt

Prof. Dr. Béatrice Hendrich
bhendri1@uni-koeln.de

https://nfg024.uni-koeln.de/