1 Doktorandenstipendium "Alte Geschichte" (Dresden/Paris)

1 Doktorandenstipendium "Alte Geschichte" (Dresden/Paris)

Institution
Int. Graduiertenkolleg "Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole"
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.09.2004 - 31.08.2007
Bewerbungsschluss
15.08.2004
Von
Thomas Lüttenberg

Für das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte
INTERNATIONALE GRADUIERTENKOLLEG 625
Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole / Ordres institutionnels, écrit et symboles (Dresden/Paris)

ist zum 01.09. bzw. 01.10. 2004

1 Doktorandenstipendium

an eine/n Historiker/in mit dem Schwerpunkt Alte Geschichte (deutscher Betreuer: Prof. Dr. Martin Jehne) zu vergeben.

Das Kolleg ist eine gemeinsame Einrichtung der TU Dresden und der École pratique des hautes études (Paris), die zu einer binational eng koordinierten Doktorandenausbildung mit Projekten über Wechselwirkungen zwischen institutionellen Ordnungen, Schrift und Symbolen von der Antike bis zur Gegenwart in den Fachgebieten Geschichtswissenschaft, Romanistik, Klassische Philologie (Latein), Kunstgeschichte, Soziologie und Politikwissenschaft führen und die Möglichkeit eines deutsch-französischen Doppelabschlusses ("thèse de co-tutelle") eröffnen soll. Die Studienziele sind mit den Leitfragen des in Dresden bestehenden Sonderforschungsbereichs 537 "Institutionalität und Geschichtlichkeit" verbunden.

Das Stipendium ist dem Betreuungsschwerpunkt „Die Grundlagen politischer Verhaltensregulierung in Rom: Texte, Tradition und symbolisches Handeln – Les fondements de la régulation des conduites politiques à Rome : textes, tradition et actes symboliques“ zugeordnet. In diesem Rahmen soll untersucht werden, auf welche Weise normierende Texte, eine – zumindest partiell diffuse - Tradition (mos maiorum) und schließlich symbolische und rituelle Handlungen zu jener bemerkenswerten inneren Stabilität beitrugen, durch die sich Rom während seines Aufstiegs vom kleinen Stadtstaat zur Weltmacht auszeichnete. Ziel ist es, die Wirkungsweise und das Ineinandergreifen von Texten, Tradition und symbolischem Handeln vor allem im Hinblick auf die Frage zu erfassen, wie Veränderungsdruck gering gehalten und bei unabweisbar nötigen Veränderungen dennoch die grundsätzliche Stabilität der Herrschaftsverhältnisse gewahrt wurde. Konkret soll ein Beitrag zum Verständnis von Grundfragen der römischen Geschichte geleistet werden, etwa wie soziale Hierarchie institutionell abgesichert und perpetuiert wird, wie durch symbolisch stark aufgeladene Integrationsakte Gruppenidentität erzeugt wird, die großen Belastungen in hoher Frequenz gewachsen ist, wie Macht partiell verschleiert wird durch rituelle Einbeziehung und dosierte Jovialität gegenüber ‘dem Volk’, wie eine hinreichend auf moralische exempla konzentrierte und gebetsmühlenartig wiederholte Eigengeschichte die Homogenität fördert und die Assimilation von Aufsteigern erleichtert, wie sich im Gewand der Tradition Anpassung und Wandel vollzieht, oder welche Konsequenzen Geltungsansprüche haben, die so erfolgreich durchgesetzt werden, daß sie selbst in Phasen schwerer und auch zeitgenössisch wahrgenommener Probleme nur Krisen, aber keine Alternativen zulassen. Insgesamt versteht sich der Betreuungsschwerpunkt als Rahmen und Inspirationsquelle, nicht als strikte Begrenzung. Eigene Vorarbeiten und Ideen sollen eingebracht werden.

Von den Bewerbern wird ein akademischer Abschluß im Fach Geschichte (mit Latein- und Griechischkenntnissen), eine aktive Beteiligung an den Veranstaltungen des Kollegs und die Bereitschaft zu einem (finanzierten) sechs- bis zwölfmonatigen Studienaufenthalt in Paris erwartet.

Bewerbungen sind unter Beifügung eines Lebenslaufs (mit Lichtbild), Kopien der akademischen Zeugnisse, einer Projektskizze für die Dissertation, der Stellungnahme eines Hochschullehrers und einer Darlegung von Französisch-Kenntnissen bis zum 15.08.2004 zu richten an den wissenschaftlichen Koordinator des Kollegs:

Dr. Thomas Lüttenberg
Internationales Graduiertenkolleg 625, TU Dresden
Ludwig-Ermold-Str. 3
01062 Dresden

Ausführliche Informationen zum Forschungsprogramm, zu den beteiligten Disziplinen und den Kollegiaten unter: http://www.tu-dresden.de/egk

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Arbeitssprache(n)
Deutsch
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